Veröffentlicht: 26.07.2023
Hallo Zusammen,
mit ein paar Tagen Verzug melde ich mich heute mit den letzten Berichten zu unseren Stationen im Balkan zurück. Die letzten Tage ging es jeden Tag in eine neue Stadt beziehungsweise haben wir in den letzten Tagen jeweils eine Tagestour gemacht, weshalb ich nicht wirklich zum schreiben gekommen bin.
Aus Ungarn ging es in einem Rutsch am Balaton (Plattensee) vorbei in die Hauptstadt Kroatiens. Hier haben wir schon einen ersten Hinweis darauf bekommen, dass aktuell Urlaubszeit ist. Die Blechlawine, die in Richtung Küste Kroatiens unterwegs war, war unvorstellbar lang und es waren wohl mehrere Stunden Stau.
Wir haben uns also zu unserem Zeltplatz direkt an der Autobahn (leider haben wir in Zagreb keinen anderen Platz gefunden) durchgekämpft unser Zelt aufgestellt und sind dann in Richtung Stadt gefahren. Leider gab es hier keinen P+R, weshalb wir uns leider in eine Tiefgarage stellen mussten.
Von hier ging es zu Fuß in die Innenstadt und zum Treffpunkt zur Freewalking-Tour. Wir waren ein wenig zu früh dran und haben dann noch in einem wundervollen kleinen Café/Kneipe ein Päuschen gemacht.
Café Spam Ende :D
Wir haben uns dann zurück auf den Weg zum Hauptplatz gemacht und auf die Suche nach einem Orangenen Schirm gemacht. Problematisch ist das aber, wenn es anfängt zu regnen und leider leider sehr viele Leute mit Schirm herumlaufen. Nachdem wir dann also fast ein paar falsche Menschen angesprochen hätten, haben wir doch den richtigen gefunden und wurden mit ein paar Geschichten durch die Stadt geführt.
Auf jeden Fall war der Regen eine (noch) willkommene Abkühlung der letzten Tage.
Begonnen hat die Tour mit dem Steinernen Tor. Eines der letzten Stadttore, die noch existieren. Nach der Saga in der Stadt und wie es die altertümlichen Menschen geglaubt haben, kann durch dieses Tor keine Hexe gelangen, da diese aufgrund der Heiligkeit dieses Tores sofort sterben würde. Generell war in Zagreb die Hexenjagd generell ein großes Thema. Als Hexe wurden generell Frauen angesehen, die blaue Augen, blonde Haare hatten und unter 60 kg gewogen haben. Außerdem jede Frau, welche "beruflichen" Erfolg und zu hohe medizinische Kenntnisse hatte.
Ich bin nicht in Flammen aufgegangen aber aus meinen Ohren kam durchaus etwas Dampf, als ich an all das Unrecht gedacht habe, welches all diesen unschuldigen Frauen angetan worden ist.
Links auf der Insignie oder dem Wappen zu sehen das typische Schachbrettmuster, 3 Löwenköpfe (die für mich zwar eher nach 3 Scheinchen aussahen, aber früher gab es halt auch kein National Geographic und kein Google auf dem Nachforschungen angestellt werden konnten), die 3 Farben des Balkans (blau/weiß/rot) und das Nationaltier Kroatiens - der Dackel.
Nein Spaß, in Wirklichkeit ist das der Marder oder auf Kroatisch: der Kuna. So hieß auch die Währung bevor in diesem Jahr der Euro in Kroatien eingeführt worden ist. Fand ich sehr lustig, da ich mir vorgestellt habe, wie auf dem Markt für 1 Pfirsich 3 Marder gehandelt worden sind.
Das Wappen Zagrebs besteht aus der Stadt mit immer offenen Türen, die die Gastfreundschaft dieser Stadt darstellen sollen.
Rechts und links befinden sich weitere wichtige Bauten, wie zum Beispiel:
Es gibt 2 Hügel auf denen Zagreb erbaut worden ist und dieser Platz befindet sich auf dem ersten Hügel. Von hier ging es durch die Stadt weiter auf den anderen Hügel.
Die Besonderheit in der Altstadt von Zagreb ist, dass hier die Straßenlaternen mit Gas versorgt werden und es 2 Personen gibt, die einmal am Tag mit Feuerstäben durch die Stadt laufen und die Laternen an machen. Die haben wir leider nicht gesehen, aber eine angezündete Laterne schon.
Auf dem anderen Hügel befindet sich die Kathedrale und der Markt in Zagreb:
Den Stadtplan hier mitzunehmen könnte eher unpraktischer sein. (Die Spalten sind im übrigen keine Flüsse, sondern Belichtungsschlitze.)
Wie der Stadtname Zagreb entstanden ist, kann keiner mehr wirklich nachvollziehen, aber es gibt eine Legende in der der Bürgermeister zur Brunnenwärtin gesagt hat: Schöpf mir Wasser. In Kroatisch übersetzt ähnlich wie Zagreb.
Das war das Ende der Tour und wir haben uns danach noch auf den Weg durch die vielen Stadtparks gemacht, welche sich wie ein U durch die Stadt ziehen.
Auf dem Weg durch die gesamte Stadt und auch auf den meisten Fotos ist zu sehen, wie sehr Zagreb sich in Reparatur / Restauration befindet. Grund dafür sind zum einen die beiden Erdbeben im Jahr 2020, die einen Großteil der Stadt betroffen haben und zum anderen ein Sturm, der 3 Tage bevor wir da waren durch die Stadt gewütet ist. Wir können von Glück reden, dass wir dort noch nicht auf dem Zeltplatz waren, denn dieser war ebenfalls sehr heftig. Aufgrund des Sturms waren auch einige der Parks / Veranstaltungen / etc. noch gesperrt und für uns leider nicht zu sehen.
Als es dann so langsam dunkel wurde haben wir uns auf dem Rückweg gemacht.
Alles in allem eine wirklich schöne Stadt und auf jeden Fall einen Besuch wert. Das nächste Mal würde ich jedoch auch über Nacht bleiben wollen und das Nachtleben ein wenig miterleben.
Ganz liebe Grüße an euch Alle!
Eure Britta
Auf dem Weg durch die Stadt haben wir auch noch eine Kleinigkeit bei der Feuerwehr Zagrebs gefunden, die mich sehr an meinen sammelnden Onkel erinnert hat. Hier gab es einige Spielzeug-Feuerwehrautos, die ausgestellt waren. In diesem Sinne einen ganz lieben Gruß an mein Onkelchen: