Veröffentlicht: 04.02.2025
Hallo meine Lieben,
so langsam habe ich es tatsächlich geschafft mit meinen Beiträgen wieder auf einen aktuellen bzw. einen vertretbaren Stand zu kommen. Ich hoffe ihr genießt es, dass ihr alle paar Tage wieder was neues zum Lesen habt. Ich genieße es auch sehr all meine Erlebnisse mit euch zu teilen.
Und eine der größten Erfahrungen auf den Fijis war mein Besuch im Homestay auf der Waylailai Insel. Ein Homestay ist sowas wie ein Austauschprojekt mit Vorzügen, denn ich habe mit einer fijianischen Familie zusammen gewohnt und das tägliche Dorfleben miterleben dürfen habe aber weder aufräumen noch kochen müssen, denn alle 3 Mahlzeiten am Tag wurden mir fix und fertig auf den Tisch gestellt. Ich hatte mein eigenes Zimmer und die Familie hätte mir auf Wunsch auch verschiedene Guides für diverse Aktivitäten organisiert.
In der Unterkunft gab es kein fließend Wasser und daher bestand die Dusche aus einem oder mehreren riesigen Bottichen Wasser und einer Schöpfkelle. Es gab eine Toilette aber bei dieser musste der Spülkasten vor jedem Toilettengang manuell mit einem Eimer gefüllt werden. Der Strom im Haus wurde mithilfe von Solarpanelen gewonnen und mithilfe eines Konverters auch für die späteren Stunden gespeichert. Alles in allem für einen Inselaufenthalt immer noch luxuriös aber nicht zu Vergleichen mit dem, was ich ansonsten jeden Tag genießen darf.
Die Familie bestand aus einem alten Ehepaar, wobei das Homestay von der Großmutter des Hauses Tina geführt wurde, der Frau des Sohnes dieses Paares und ihre beiden Söhne, wobei Kind Nummer 3 bereits unterwegs ist. In Fiji ist es relativ normal, dass ein Familienmitglied, welches in der Nähe einen Arbeitsplatz findet, ebenfalls in dem Haus willkommen ist und daher schlief in dem Haus auch der Cousin 2 Grades von dem Sohn des älteren Ehepaares. Ich würde euch gerne die Namen aller anderen sagen aber leider sind mir diese entfallen. (Eventuell auch schon 5 Minuten nachdem ich mich vorgestellt hatte.) Eine sehr nette Familie und Lizzy die angeheiratete Tochter ist ebenfalls um die 30 und daher hatten wir einen ziemlich guten Draht zueinander und sie hat mir so einiges zum Inselleben und den Gewohnheiten und Regeln erzählt. Erneut eine Erinnerung an unsere Privileg in Europa und auch, wie weit wir im Vergleich bereits mit der Emanzipation gekommen sind. (Noch nicht weit genug, aber der Vergleich lies mich wieder darüber nachdenken!)
Während meiner Zeit im Homestay habe ich mich Großteils auf meiner Hängematte aufgehalten und bin nur für kleine Spaziergänge durch das Städtchen und an den Strand von dieser Hängematte runter geklettert. Außerdem auch für das Essen und manchmal auch, um mit den Kiddies ein klassisch fijianisches Brettspiel zu spielen, dass Vindy Vindy heißt. Sehr interessant und ich denke auch ganz gut nach zu basteln.
Eine Sache, die ich mit Tina auch noch gemacht habe war das Basteln von einem Rig aus Palmen und auch das Basteln einer Muschelkette für meinen Knöchel. Ich muss schon sagen, dass ich mich mit dieser Muschelkette, wie Lisa 19 frisch aus Australien gefühlt habe, denn das ist wirklich sooooooo ein Klischee. Gefallen hat sie mir trotzdem, hahaha. :D
Von meiner Hängematte habe ich einige meiner Blogs nachgeholt, wie ihr ja schon gelesen habt und und ich hatte neben dem Lesen auch eine wirklich fantastische Aussicht auf die Nachbarinsel, wo mein nächster Zwischenstopp lag: Barefoot Kuata. Außerdem habe ich immer das Rauschen der Wellen und des Strandes in den Ohren gehabt. Auch wenn dieses Geräusch wahnsinnig beruhigend ist, so ist es mir vor allem in der ersten Nacht sehr schwer gefallen einzuschlafen, da die Temperaturen wirklich ziemlich hoch waren und es im Zimmer keinen Ventilator gab. Das heißt, dass ich in jeder Nacht in der es windig war gut geschlafen habe, weil der Wind das Zimmer abgekühlt hat.
Das Essen von Tina war ein absoluter Traum und die Insel-Variante von Oma-Essen! Einfach lecker und ich habe bei keiner einzigen Mahlzeit auch nur annähernd den Teller aufessen können. Es gab durchgehend Mahlzeiten mit Fisch und manchmal auch mit Hühnchen. Lecker aber sehr Fleisch lastig.
Ich war zu einer Zeit in Fiji, in der die Bewohner immer noch das Neue Jahr gefeiert haben. In Fiji finden die Feierlichkeiten dazu auch noch 2,5 Wochen nach Silvester statt und in dieser Zeit dürfen sich alle "daneben" benehmen und die anderen mit Wasser nass spritzen, ins Meer schubsen und sie schmieren sich auch Babypuder ins Gesicht. Ein in meinen Augen sehr lustiger Brauch, der seinen Höhepunkt in den Abschiedszeremonien Mitte Januar hat. Hier wird dann das ganze Dorf zusammengetrommelt und dann gibt es ein großes Dorffest bei dem Kava getrunken, getanzt und gefeiert wird. In dem Dorf, in dem ich war war das ebenfalls an einem Abend, aber ich wurde nicht offiziell eingeladen, auch wenn das sicher kein Problem dargestellt hätte, aber ich war auch nicht in besonderer Feierlaune. Ich habe diesen Abend genutzt mich mit Lizzy etwas zu unterhalten und etwas genauer nachzufragen, wie ihr Leben so stattfindet und was sie von den Bräuchen und Gewohnheiten hält. Sehr interessant, denn auch hier auf den Inseln kommt ein langsamer Umschwung der jüngeren Generation auch wenn das sehr viel langsamer und zögerlicher passiert als in Europa.
Umso glücklicher war ich als Tina mich gefragt hat, ob ich für das große Fest in ihr Heimatdorf fahren möchte. Das war meine letzte Übernachtung und mit einem kleinen Obolus würde ich dann das Boot bezahlen, dass uns abholt. Tina war seit 3 JAHREN nicht mehr in dem Dorf in dem sie aufgewachsen ist und dem all ihre Schwestern leben, obwohl die Fahrt "nur" 40 Minuten entfernt ist. Hier auf den Inseln ist es aber nicht so üblich einfach für einen Besuch rüber zu fahren. Außerdem ist es für die Bewohner auch nicht so günstig, wie es uns erscheinen mag. Sie hat mich gefragt und ich war mehr als begeistert und so ging es am Abend im Dunkeln (worüber ich sehr froh war denn ich war mir sicher, dass ich ansonsten einen Sonnenbrand bekommen hätte) mit dem Boot von Lizzies Bruder von der Insel auf eine andere Insel mit dem Dorf Kese.
Dort angekommen habe ich lecker Fisch bekommen und habe in dem Haus von Tinas Bruder geschlafen. Satt und bereit für etwas Kultur habe ich dann Tina gefragt ob sie mir die Festivitäten zeigen kann und nachdem ich einen Sarong angezogen habe ging es dann zum Festzelt. Ihr könnt es euch vorstellen, wie unsere großen Zelte aber ohne die Wände. Unter dem Zelt sind dann Palmenteppiche ausgelegt und dann saßen alle Dorfbewohner in Gruppen und Kreisen und haben geklatscht gesungen und Kava getrunken. Und ich muss sagen ich hatte wirklich richtig Spaß. Ich war die einzige Touristin hier und nachdem mich die Frauen des Dorfen und auch Verwandte von Tina mehrmals zum tanzen aufgefordert haben, war ich sicherlich der Dorfklatsch der nächsten 2 Tage. Außerdem wurden auch einige Fotos gemacht und ich habe keine Ahnung, was um mich herum gesagt worden ist, aber ich hatte Spaß und es war eine tolle Erfahrung und daher bin ich Tina sehr dankbar. Ich würde euch gerne Fotos davon zeigen, aber das einzige Foto, das ich gemacht habe war eines vom "Frühstück" am nächsten morgen, nachdem ich auf dem Boden des Vorraums im Haus geschlafen habe, da ich schon beim reinkommen eine Kakerlake übers Bett krabbeln hab sehen. Eine weitere Sache die hier normal ist, den wenn es zu heiß zum schlafen im Haus ist, wird auf dem Balkon bzw. Vorraum draußen geschlafen. Bei einem gut ausgestatteten Haus dann auf einer super dünnen Matratze.
Nachdem dann alle sieben Sachen und Kinder wieder gefunden wurden, haben wir uns in einem der Fischerboote auf den Rückweg gemacht und ich konnte in dem Boot fühlen, wie ich verbrenne. Ich hatte zwar Sonnencreme aufgetragen aber dadurch, dass das Boot mit allerhand Leckereien, Krabben, Kokosnüssen und Menschen voll war ist einiges an Wasser ins Boot und auf mich gespritzt. Daher hat die nicht besonders gut geholfen und ich habe einen Sonnenbrand erster Güte an Schienenbeinen, Armen und Füßen bekommen, der mich die nächsten 4 Tage ziemlich beschäftigt hat. Na hoppla.
Also keine Fotos aber eine tolle Erinnerung. Mehr Fotos gibt es dann im nächsten Post wieder.
Eure Britta