Valencia

Guten Morgen Zusammen, 

ich sitze gerade mit Blick auf das Meer in der Unterkunft und finde und finde nun ein paar ruhige Minuten, um euch ein kurzes Update zu der letzten Woche beziehungsweise zu meinem Besuch in Valencia zu geben. 

Nachdem die Reisegruppe Sonnenschein am Montag Abend in der Unterkunft angekommen ist, wollte ich das "Ankommen" der Verrückten in ihrem Urlaub nicht stören und bin an dem Dienstag noch in Valencia vorbei geschneit, da ich ja sowieso auf dem Weg in den Süden hier vobei gekommen wäre.

Also habe ich mir einen Parkplatz für einen halben Tag vor reserviert und bin dann mit dem Bus für 1,50 € in die Innenstadt gefahren. Das Prinzip eines Park and Rides ist in Spanien gefühlt noch nicht so wirklich angekommen, also habe ich mir meinen eigenen P&R gebastelt.

Nachdem mir eine ältere Dame dann versuche wollte auf Spanisch zu erklären, welchen Bus ich nehmen kann und wie das Bezahlsystem hier funktioniert ging es zum Hauptmarkt direkt in Valencia. Ich muss sagen mein Spanisch ist weit weniger gut als mein französisch, aber mit Hand und Fuß und ein wenig Improvisation komme ich ganz gut über die Runden.

Nach einem Besuch in der Markthalle und der Bewunderung all der Leckereien habe ich mich auf den Weg zu der Free Walking Tour gemacht, welche am Placa de la Virgin startete.

Um den Startplatz stehen schon einige der größeren Sehenswürdigkeiten von Valencia: Die Kathedrale, die Kirche der Schutzpatronin der Stadt, das Wassergericht, der Brunnen der 8 Zuläufe und die ersten Stadtmauern der römischen Kolonie. 

Hier bin ich dann auch ausersehen noch in einen Gottesdienst reingeplatzt. 

In Valencia regnet es so gut wie nie, aber in der Umgebung kommt es häufiger zu Regenfällen. Aus diesem Grund sind die Flüsse in Valencia schon immer besonders wichtig gewesen. Da die Bauern in der Umgebung aber nicht alle gleichzeitig ihre Felder bewässern können gibt es gewisse zugewiesene Zeiten, in denen die Schleusen der Felder geöffnet und die Felder bewässert werden können. Sollte es bei dieser Bewässerung zu Problemen kommen (z.B. ein Nachbar, der die Schleuse anstatt einem selbst geöffnet hat), so kann dieses Problem beim Wassergericht (Tribunal de las Aguas de la Vega de Valencia) vorgebracht und gelöst werden. Dieses Gericht ist die älteste Rechtsinstitution in Europa und diese tagt jeden Donnerstag an dem Aposteltor der Kathedrale von Valencia.

Der Fluss, der die Felder versorgt wird in 8 verschiedene Abzweigungen geteilt und wird in dem Brunnen Font del Túria abgebildet. Der Hauptfluss ist hier die männliche Statue in der Mitte und die 8 Abzweigungen werden durch die 8 Damen mit den Tonkrügen dargestellt.

Dies ist nur eine der vielen interessanten Fakten und Geschichten, die uns der Free Walking Guide Mario zu den einzelnen Gebäuden und Denkmälern erzählen konnte.

Von diesem wichtigen Hauptplatz ging es in Richtung "Flussbett" der Stadt.

Da der Fluss aufgrund von einer Naturkatastrophe mit unzähligen Todesopfern künstlich an der Stadt vorbei geführt wird, ist das Flussbett mittlerweile zu einer wahren grünen Oase umgestaltet worden, in der auch die wichtigsten und architektonisch beeindrucktesten Gebäude stehen. Diese habe ich mir aber erst nach der Führung angeschaut, da wir vorerst wieder in die Innenstadt zurück gegangen sind:

Nach ein paar Essens- und Getränkempfehlungen wurde die Tour dann nach 2,5 Stunden beendet und es war eine wirklich spannende und sehr informative Tour über die Stadt. 

Nachdem uns Marion eindeutig empfohlen hat noch eine Horchata und Fartons zu trinken habe ich mich auf den Weg zu seiner Empfehlung gemacht. Das Café David lag sowieso in der Richtung von den Parks und den verschiedenen Museen. 

Außerdem habe ich mir für 2 € auch das alte Gebäude für Maritimen Handel angeschaut. 

Das gotische Deckenfresko aus Holzschnitzereien und Gold ist wirklich sehenswert. 

Generell steckt in der Innenstadt hinter jede Ecke eine Kleinigkeit an Kunst, die zu entdecken ist. 

In dem Mercat de Colom angekommen habe ich mich hingesetzt meine Füße etwas ausgeruht und mir eine eiskalte Tigernussmilch gegönnt. 

Diese Tigernussmilch ist hier klassisch und man findet sie auf in jedem Kühlregal in den Supermärkten. Sie ist vegan und schmeckt wie eine Mischung aus Vanilleshake und Sojamilch. Ich finde sie ausgesprochen lecker und ich bin in den letzte Tagen ein wirklich großer Fan geworden. Nach diesem kurzen Päuschen ging es dann weiter in Richtung Park.

Diese Gebäude sind so kunstvoll gestaltet und konstruiert, dass der Besuch wirklich ein Muss ist. Außerdem hat mich die gesamte Gestaltung sehr an Pandora aus Avatar erinnert, da es auch sehr futuristisch und an die Natur angelehnt ist, wie ich finde.

Nach diesem ereignisreichen Besuch der Innenstadt habe ich mich dann auf den Rückweg zu meinem Gefährt(en) gemacht und bin zu Fuß die 30 min gelaufen. Bei der Hitze habe ich versucht mich Großteils im Schatten zu halten - heiß war es trotzdem. 

Außerdem ist mir beim zurücklaufen auch aufgefallen, dass die Innenstadt von dem äußeren Ring getrennt wird und es ein großes Gefälle von links nach rechts beziehungsweise von der Grenze von arm und reich und Stadt und Land gibt. 

Land, bewirtschaftete Flächen und kleine Häuschen finden sich links und reiche, kunstvolle Bauwerke und Beton finden sich rechts. 

Valencia ist auf jeden Fall einen Besuch wert und ich habe mich in der Stadt rundum wohl gefühlt. 

Danach ging es zu der Reisegruppe Sonnenschein nach Denia und hier bin ich nun schon seit 6 Tagen und die Zeit verfliegt wie im Nu. Da ich es aber sehr genieße mit Freunden zu interagieren und Blödsinn zu treiben habe ich den Blog in den letzten Tagen etwas hinten angestellt und ich werde wahrscheinlich auch bis nächste Woche Donnerstag nur 1 weiteres Update zu Denia geben. 

Von daher bleibt gespannt und fühlt euch alle ganz doll gedrückt. 

Eure Britta