Veröffentlicht: 08.03.2018
Wir sind wohlbehalten am Wittumspalais angekommen. Leider waren wir enttäuscht, schon wieder feststellen zu müssen, dass wir den Palais nicht besichtigen können. Er befindet sich gerade in der Restauration, wodurch wir nur in Vorraum kamen. Der Wittumspalais war nur noch fragmentarisch vorhanden. Auch Faust müsste mal eine fragmentarische Gestalt gehabt haben, immerhin kann man so ein Werk nicht in einer Nacht schreiben, oder? Die Zeit, die wir für den Palais eingeplant hatten, nutzen wir nun für unsere Recherche. Faust ist ein Universaldrama, was bedeutet das die Hauptfiguren vom Himmel durch die Welt zur Hölle gehen. Diese neue Sichtweise war für die damalige Zeit etwas ungewöhnliches. Ebenfalls die Kontroverse zwischen dem Glauben und der Leidenschaft machten auch schon die fragmentarische Gestalt Fausts besonders und interessant. Gefühle wie Liebe und Verzweiflung wurden auf verschiedensten Sichtweisen beschrieben, dies lässt dem Leser die Möglichkeit sich vollständig in den Figuren zu verlieren. Dass Goethe bei Faust keinen typischen Aufbau verfolgt, ist etwas ganz neues, fast revolutionäres. Diese Struktur macht es möglich mehrere Höhepunkte zu haben, der Pakt mit dem Teufel, der Mord des Kindes und Gretchens Tod sind die besten Beispiele. Er hat in Faust auch nicht auf die Szenen mit den Hexen oder Magie verzichtet, was die Aufmerksamkeit auf sich lenkt. Der Leser wird durch diese vielen neuen Dinge geschockt, was sich dann jedoch positiv auflöst, bei einigen wird es aber auch Empörung hervorgerufen haben. Egal ob positiv oder negativ, Faust hat auch schon früher in seiner fragmentarischen Gestalt gezeigt, dass es etwas komplett außergewöhnliches ist.
Wir liegen sehr gut in unserem Zeitplan und begeben uns jetzt auf den Weg zur nächsten Station.
Wir sehen uns :)