Veröffentlicht: 25.10.2016
Puuuhhh (genau der richtige Ausdruck für meinen derzeitigen Gefühlszustand)...was für ein Tag!
Wenn ich mal so zurückblicke, haben wir heute eigentlich "nur" zwei Singapurer Attraktionen besichtigt. Allerdings handelte es sich dabei um sehr laufintensive Attraktionen, weshalb wir uns jetzt einfach nur noch wie gerädert fühlen (möglicherweise schaffen wir noch die fünf Meter bis ins Bad um uns die Zähne zu putzen, aber wie wir dann wieder zurückkommen sollen, weiß ich beim besten Willen nicht...) und der heutige Blogeintrag etwas weniger detailreich ausfallen wird.
Ich fasse mal zusammen: nachdem wir gestern besagte drei Minuten zu spät gekommen waren und nur einen traurigen Blick durch das verschlossene Tor des Eingangshäuschens auf den Orchiedeengarten werfen konnten, beschlossen wir das Versäumte auch sogleich nachzuholen. Gesagt getan! In morgendlicher Frische und mit viel touristischer Unternehmerlust machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Diesmal wussten wir auch sofort, welche Nummer wir zu nehmen hatten und an welcher Haltestelle wir aussteigen mussten. Außerdem hatten wir unsere fancy Buskarten dabei, welche man einfach einmal beim Einsteigen - piieep- und beim Aussteigen - piieep - an ein Lesegerät halten muss. Der entsprechende Geldbetrag wird dann je nach Strecke abgebucht. Praktisch und Zeitsparend. Also langsam werden wir schon richtige Pros...
An der Haltestelle "Botanic Garden" angekommen nahmen wir auch sogleich Kurs auf den Orchiedeengarten. Wir mussten statt der erwarteten 5$ auch nur 1$ Eintritt bezahlen (Schülerrabatt, yes!), was fast schon an eine Beleidigung für all die Schönheit und Pracht, die sich uns darbot, grenzte. Der Anblick war einfach unglaublich. Ich werde erst gar nicht anfangen dieses Erlebnis mit meinen kläglichen Worten zu umschreiben, das muss man einfach gesehen, gehört und gefühlt haben...
Kurzerhand beschlossen wir unseren Plan, die National University Singapore zu besichtigen, fallen zu lassen, da der Ausgang zur "Orchard Road" (ein wichtiger Punkt auf unserer Besichtigungsliste) in unmittelbarer Nähe lag. Nach einigen Findungsschwirigkeiten betraten wir sie dann endlich: Die größte Shoppingmeile Südostasiens. Allein EINES der Kaufhäuser hätte das gesamte Shoppingaufgebot Weimars restlos hinter sich gelassen (na gut, das ist auch nicht schwer). Und Kaufhäuser waren es viele an der Zahl. Obwohl wir laut Stadtplan höchstens drei Zentimeter gelaufen waren und unsere geschundenen Füße uns jetzt schon nicht mehr tragen wollten, waren noch mindestens sechs Zentimeter bis zum Ende der Straße übrig.
Natürlich haben wir auch einige Kaufhäuser "besichtigt" (wohl der richtige Ausdruck), unter anderem das "ION Orchard" (die Nummer eins am Platze). Diesen Anblick wollten wir uns doch auf keinen Fall entgehen lassen! Und ich hegte auch die leise Hoffnung, doch noch etwas halbwegs Erschwingliches finden zu können. Später erfuhren wir, dass H&M, Zara und Co hier wirklich existieren, allerdings sind diese erst auf U-Bahn-Höhe anzutreffen und da war's dann schon zu spät. Offenbar schämt man sich für diese "Billigläden" für das einfache Volk, sodass sie in die Katakomben verbannt wurden.
Wenn man eines dieser Kaufpaläste betritt (den Status eines Hauses haben sie längst verloren) wirkt es erstmal, als wäre man geradewegs in ein Spiegelkabinett gelaufen, so sehr blitzt und blinkt alles um einen herum. Und mindestens genauso schwer wie aus einem Spiegelkabinett findet man hier auch wieder raus! Aber vielleicht gehört das zur Verkaufsstrategie und man bekommt den Weg nach draußen erst gesagt, wenn man auch wirklich etwas gekauft hat. Na ja, irgendwie haben wir es trotzdem geschafft...Natürlich haben wir auch ein paar Innenaufnahmen völlig illegal und unter Einsatz unseres Lebens extra nur für euch gemacht!
Endlich wieder in Freiheit begann es dann auch ordentlich zu regnen und gewittern. In Kombination mit dem wilden Geschrei der Vögel, dem lauten Zirpen der Grillen und der Lichtermasse der überfüllten Straße bot sich uns ein herrliches Natur-/Großstadtschauspiel dar...
Tja und dann sollte eigentlich noch das Highlight des Tages folgen: Die Marina-Bay, mit all ihren berühmten Wahrzeichen. Aber wir waren noch so berauscht von all dem "Bling-Bling" und unsere (das heißt meine) Füße schmerzten unerträglich (Richard: Flip-Flops, Maggi: Hundert-Euro-Wanderschuhe...bemerkt ihr die Ironie?) sodass wir dieses Vorhaben kurzerhand auf morgen verschoben haben.
Einen kleinen Abstecher nach Katong und eine mittelmäßige (und verdammt scharfe) Nudelsuppe später, sanken wir dann auch schon völlig geschafft in unsere Betten.
Puuuhhh...Was für ein Tag!
Es grüßen euch: Maggi&Richard
Singapur, 26.10.2016, 00:01 Uhr