easy peasy kiwi squeezy
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Keine Ruhe im Katong

Veröffentlicht: 24.10.2016

Hach was soll's, schreib ich halt noch einen Blogeintrag. Ich bin gerade so schön in Fahrt und AUßERDEM müssen wir ja was aufholen. Mit anderen Worten: Der Jetlag hat schon zum zweiten Mal gewonnen, offenbar können auch sieben Stunden Rumgelaufe nicht's gegen seine Übermacht ausrichten...

Andererseits, Singapur ist aber auch eine wahnsinnig turbulente und aufregende Stadt. Nach so vielen bunten Eindrücken hat man einfach das Gefühl, alles mal schön geordnet aufschreiben zu müssen. Schon allein um selbst mit dem Erlebten klarzukommen.

Aaaalso...

Wie geplant nahmen wir heute die Besichtigung unseres Stadtviertels "Katong" (Daher der Titel...VERSTEHT IHR???)  in Angriff, und zwar unter der Führung des großen Weltentdeckers Marco Polo (leider wahrscheinlich etwas kleiner und rechteckiger als das Original) höchstpersönlich. Und der war uns echt eine große Hilfe. Hätten wir sonst vielleicht die desert bar "Awefully Chocolate" entdeckt? Aber dazu später mehr...

Zunächst aber wollten wir uns erstmal für die große Tour stärken. Wir beschlossen, das Erstbeste zu nehmen, da es bereits halb eins war und wir nun langsam echt Hunger bekamen. Zum Glück gibt es fast gegenüber von unserem Hotel eine siebenstöckige Mall mit eigenem "Food Court". Also nichts wie hin...

Bei dem Fastfoodcafé "The Toast Box" wurden wir schließlich fündig. Dort trank ich dann auch meinen ersten "Kopi" (letztendlich einfach nur Kaffee auf Singapur-Art, also mit viel Milch und viel Zucker). Gestärkt und im Zuckerrausch verließen wir den "Food Court" um uns noch ein wenig umzuschauen. Dabei haben wir sowohl viel Bekanntes ("Esprit", "KFC"...) als auch viele individuelle Lädchen und Restaurants gesehen. Wir schafften es sogar bis in den siebten Stock, leider mussten wir erkennen, dass das Kaufhaus nach obenhin in Sachen Angebot etwas abbaut und so landeten wir schließlich im Parkhaus.

Beim Herumschlendern und Beobachten sind uns einige Dinge aufgefallen. Die Singapurer scheinen z.B. sehr auf ihre Gesundheit zu achten. Überall wurden Säfte und anderer gesunder Kram angeboten. Außerdem sieht man fast keine Raucher (was sicher auch mit dem Rauchverbot in vielen Einrichtungen zu tun hat sowie der strengen Ahndung bei Verstoß). Was den positiven Nebeneffekt hat, dass nicht überall die blöden Zigarettenstummel herumliegen - anders als bei uns. Auch scheinen die Leute hier sehr viel Wert auf ihr Äußeres zu legen. Egal ob zehn oder neuzig Jahre - alle sehen sie gepflegt aus und tragen tolle Klamotten. Selbst die Schuluniformen sind hip und schick. Hach, das lässt mein Modeherz schneller schlagen...

Außerdem ist alles blitzblank sauber. Anscheinend wirken die vielen Verbote und knallharten Strafen wirklich. Andererseits spielt die Mentalität der Leute hier wohl auch eine entscheidende Rolle.

Als wir schließlich genug gesehen hatten, verließen wir die Mall und begaben uns Richtung East Cost Road um nun endlich unsere Katong-Tour anzutreten, die Marco Polo höchstselbt extra nur für uns erprobt hat!

In diesem Stadtteil von Singapur wimmelt es nur so von kleinen Gässchen, Cafés, Restaurants aller Art und Größe, offenen Kunstwerkstätten und und und. Kurz: Kunterbunter Mulitikulti-Mix.

So sahen wir unter anderem den Sri Senpaga Vinayagar Temple (Hindutempel, 1875 von indischen Tamilen erbaut), eine typische Singapurer Wohngegend, die Häuserfassaden der Koon Seng Road (siehe Bilder), eine Papierwerkstatt und ein deutsches Restaurant ("Brotzeit", Bier für 10 Dollar).

Eine Leckerei konnten wir uns allerdings nicht entgehen lassen. Und somit bestellten wir bei der desert bar "Awefully Chocolate" ein Stück der "Mille Crepe Chocolate" Torte für ähm hust 9 Dollar...

Aber das war es wert! Ich meine: ein Turm aus Crêpes (der selbst dem Burj Khalifa Konkurrenz machen würde) kombiniert mit einer sahnigen Schokocreme und abgerundet durch eine Kakaodecke...wer könnte da nein sagen? Außerdem gab's kostenloses Wasser obendrauf (also nicht auf die Torte!)...

Überglücklich verließen wir das geschmackvoll eingerichtete Café um uns auf den Weg zum alten Botanischen Garten zu machen. Leider mussten wir mit einem Blick auf den Stadtplan feststellen, dass dieser sich praktisch am anderen Ende der Stadt befand und wir zudem keine Ahnung hatten, wie wir dort hinkommen sollten. Also fragten wir uns durch. Wir bekamen auch wirklich sehr nette und hilfsbereite Antworten sodass wir schließlich eine Linie fanden, die uns direkt zum Ziel beförderte. Nach insgesamt zwei Busfahrten beginnen wir nun auch langsam das geheimnisvolle Bussystem der Singapurer zu durchschauen (die kommenden Stationen werden nämlich nirgendwo im Bus angezeigt, es gibt lediglich einen Flyer, der alle Stationen auflistet...).

Als wir den Garten betraten, wurden wir sofort von einem Gefühl der Ruhe ergriffen, die kein Foto und kein Video dieser Welt beschreiben kann (wir haben trotzdem ein paar Fotos für euch, damit wir wenigsten ANSATZWEISE die Schönheit dieses Ortes vermitteln können). So flanierten und lustwandelten wir durch den Garten, kamen an Pavillions und kleinen Teichen vorbei, bewunderten ausgefallene Tropenbäume und machten einen Abstecher in den Regenwald, immer mit dem Ziel vor Augen, den weltberühmten Orchiedeengarten zu besichtigen.

Genau um 18:03 Uhr kamen wir dort auch an. Schade nur, dass der Garten zwar bis 19:00 Uhr geöffnet ist, die letzten Tickets jedoch genau um Punkt 18:00 Uhr verkauft werden. Pech für uns. Aber wir beschlossen, am nächsten Tag auf jeden Fall nochmal herzukommen...

So verstrichen die Stunden. Es dämmerte und der Garten wurde von den zahlreichen Lichtquellen wunderschön angestrahlt. Dann setzte noch ein warmer Tropenregen ein. Perfekt.

Wir sinnierten auch darüber wie es wohl wäre hier zu studieren und jeden Tag zum Lernen in den Garten zu gehen. Später fanden wir heraus, das die National University of Singapore nur eine Busstation (also 400 m) vom Garten entfernt ist. Ist schon eine Überlegung wert, hier zu studieren...

Schließlich beschlossen wir noch etwas zu Abend zu essen und hatten auch bereits unsere Plätze im Restaurant des Botanischen Gartens eingenommen, als wir die Preise auf der Karte sahen und uns mit einem entschuldigenden danke-aber-nein-danke-Blick aus dem Staub machten...also doch Snacks aus dem Supermarkt.

So, das war's auch eigentlich "schon". Außer dass wir jetzt noch in Besitz einer aufladbaren Fahrkarte für Bus und Bahn sind.

Morgen sind dann die Marina Bay, die Orchard Road und der Orchiedeengarten dran.


Übrigens: Die überarbeiteten Versionen der ersten beiden Einträge sind jetzt drin, bitte nehmt es uns nicht übel, wenn sich trotzdem noch ein paar Fehler versteckt haben...

Eine wundervolle Nacht wünschen euch Maggi und Richard

Singapur, Di 25.10.2016, 03:33 Uhr

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