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49. Etappe "Bishkek"

Veröffentlicht: 15.08.2024

Bin heute in Bishkek angekommen und im Guesthouse "Crocus" untergeschluepft. Ich habe hier ein Einzelzimmer mit Frühstück für 15$/Nacht. 

Die Zeit nach meiner Ankunft stand ganz im Zeichen meines Visaantrages für Russland. Es galt einen Termin mit der Botschaft zu vereinbaren und Kopien diverse Dokumente zu besorgen. Das funktionierte alles recht gut. Ein Copy Shop in der Nähe übernahm das Ausdrucken meiner Dokumente und das Kopieren diverser Ausweise und das alles für 50 Som (ca. 0.60€ für 12 Kopien). Am Abend war ich noch lecker essen, nachdem das über den Tag hinweg etwas kurz gekommen war. Morgen möchte ich noch einen Versuch unternehmen, eine Werkstatt aufzutreiben, die ggf. den Stoßdämpfer reparieren kann. Zudem benoetige ich noch einen halben Liter Motoroel (für alle Fälle).

16.08.2024: Wie geplant, habe ich mich heute um eine Werkstatt bemüht, die ggf. den Stoßdämpfer reparieren kann. Nach dem Frühstück bin zunächst zur BMW Niederlassung in Bishkek gefahren. Die haben, entgegen meiner Information, allerdings mit Motorräder nichts zu tun. Dafür gab es aber einen Cappuccino während ich darauf wartete, dass es aufhörte zu regnen. Anschließend bin ich zu Roman, einem bei Overlandern bekannten Schrauber, gefahren. Auch hier leider Fehlanzeige. Obwohl er sich sehr bemühte, konnte er mit nicht helfen. Danach bin ich zu Liqui Moly, um noch etwas Motoröl zu besorgen. Ich bin seit Osh an der unteren Füllstandsgrenze gefahren und das wollte ich ändern. Die Leute hier waren gut aufgestellt und hatten, was ich brauchte. Und da ein Motorrad, selbst ein so unscheinbares wie meines, immer noch Aufmerksamkeit erregt, kam ich schnell mit ein paar Angestellten in Gespräch. Am Ende haben sie noch meinen USB Stecker ersetzt und die Steckdose gereinigt, so dass ich jetzt auch wieder meine Handy während der Fahrt laden kann. Danach ging es zurück ins Guesthouse. Ich wollte den Stand meiner Terminvereinbarung mit der russischen Botschaft prüfen. Leider auch hier Fehlanzeige. Der Link zur Bestätigung meiner Terminvereinbarung kommt einfach nicht bei mir an. Morgen werde ich einen russischen Gast bzw. meine Gastgeber bitten, mir zu helfen. Mein Verdacht ist, dass die Webseite, die leider nur auf russisch bzw. kirgisisch zur Verfügung steht, Probleme mit meinem Nachnamen hat und aus einem "x" ein "xe" macht. Das führt dann zu einer fehlerhaften Email Adresse.

Abends war ich in einem netten Pup, "Save the Ales", Essen.

Inzwischen ist Benjamin zusammen mit einigen weiteren Motorradfahren in Bishkek angekommen. Mit ihnen bin ich morgen zum Essen verabredet.

17.08.2024: Für heute hatte ich mir vorgenommen, mir ein wenig die Stadt anzusehen. Nach dem Frühstück bin ich ins Staatliche Hisoltorische Museum gefahren, um mich ein wenig über die Geschichte des Landes zu informieren. Es ist immer wieder erstaunlich, zu mindest für mich als Laien, zu sehen, wie sich Fundstücke aus einer Epoche, jedoch aus völlig unterschiedlichen Geographien, ähneln. Nach dem Museumsbesuch musste ich mich ersteinmal stärken und bin zum "Travellers Coffee" gelaufen. Hier gab es leckeren Kuchen und Cappuccino. Von hier aus hat es mit zum wohl größten Basar der Stadt gezogen. Ein ordentlicher Fussmarsch aber ein wenig Bewegung schien mir angebracht. Der Osh Basar ist riesig und wie die meisten anderen extrem unübersichtlich. Man bekommt fast alles, muss es nur finden.

Am späten Nachmittag bin zurück ins Guesthouse um mich etwas zu erholen. Abends war dann Essen angesagt. Bishkek ist zwar für einen Westeuropäer immer noch recht günstig, im Vergleich zu Städten der Nachbarstaaten schon spürbar teurer. 

Was mein Transitvisa betrifft, so habe ich es in Almaty immerhin inzwischen auf die Warteliste geschaft. In Bishkek tut sich leider aber immer noch nichts.

18.08.2024: Wegen des unbeständign Wetters habe ich meinen Ausflug auf morgen verschoben. Stattdessen habe ich weitere Kopien für meinen Visaantrag besorgt und war bei einem Friseur. Dass war schwieriger als gedacht, denn die entsprechenden Geschäfte gab es entweder nicht mehr oder sie hatten keinen freien Termin. Mit ein wenig Glück fand ich dann doch einen Laden, der das sofort erledigte.

Am Nachmittag stand noch einmal Wäsche waschen auf dem Programm und endlich einmal Helm und Motorradhandschuhe reinigen. Zur Belohnung gab es einen Cappuccino in einem nahegelegenen Kaffee. Zum Abendessen war ich mit einigen Motorradrreisenden verabredet, von denen ich einige schon aus früheren Treffen kannte.

19.08.2024: Nachdem das Wetter gut zu werden schien, wollte ich die Gelegenheit nutzen und im Ala Artscha Nationalpark wandern gehen. Der Park liegt etwa 40km südlich von Bishkek und bietet eine wirklich tolle Kulisse. Zuvor musste ich allerdings noch den Schlauch abholen, den mir Markus vor gut einer Woche aus Deutschland mitgebracht hatte. Der aktuelle Ersatzschlauch weißt mindestens vier Flicken auf und ist nur noch im absoluten Notfall zu gebrauchen. Das Kirgisistan ein Anziehungspunkt für Hiker ist, hat sich inzwischen weltweit herumgesprochen. So war ich auch nicht wirklich alleine auf meiner Tour, deren Teil, den ich mir vorgenommenen hatte, denn auch eher für die breite Masse gedacht ist. Der hintere Teil der Strecke ist anspruchsvoller und wurde auch ausschließlich von Hikern in Angriff genommen, die entsprechend mit Rucksack und Übernachtungsgepäck ausgestattet waren. Für mich war es eine schöne Wanderung, die mich mal wieder etwas ins schwitzen brachte. Meinen Beinen hat die Tour nach soviel Motorradfahren auch gut getan. Auf dem Weg zurück habe ich noch einen Abstecher zum Traveller Café unternommen und mir einen Cappuccino und einen Apfelstrudel geleistet. Beides sehr lecker.

Der späte Nachmittag war wieder mit Visa-Angelegenheiten belegt. Die russische Botschaft in Bishkek hatte mir auf meine E-Mail geantwortet und ist wohl der Meinung, dass das ausbleiben des Bestätigungs-Links zu meiner Terminanfrage vermutlich ein Fehler von mir sei. Um das auszuschließen, habe ich die bestehende Anfrage umgehend storniert und gleich eine neue Anfrage gestartet. Dieses Mal kam die E-Mail mit dem Bestätigungs-Link umgehend. Leider waren, zumindest heute, in den kommenden beiden Wochen keine Termine mehr zu bekommen. Mit der gleichen Vorgehensweise bei der Botschaft in Almaty war ich dann allerdings erfolgreich und konnte einen Termin für den 27.08. buchen. 👍😃

20.08.2024: Vom heutigen Tag in Bishkek gibt es nicht allzuviel zu berichten. Am Vormittag habe ich einige kleine Wartungsarbeiten am Motorrad durchgeführt und versucht das Gepäck wieder etwas besser auf die beiden Koffer zu verteilen und am Nachmittag bin ich in mein Lieblingskaffee einen Cappuccino trinken. Leider erwischte ich sowohl auf der Hin- als Aug auf der Rückfahrt die Rushhour. Eine wirklich zähe Angelegenheit. Abends war ich mit Gerrit im "Steinbräu" zum Essen verabredet. Das Steinbräu hat ein wenig Biergarten-Atmosphäre und wurde vor einigen Jahren von unserem Bundespräsidenten höchstpersönlich eingeweiht. Daher wohl auch der Name. Im Laufe des Abends gesellten sich noch zwei Kirgisen zu uns, von denen einer hervorragend Deutsch sprach. Beide hatten schon reichlich Gerstensaft zu sich genommen. Waren aber dennoch recht angenehm.

21.08.2024: Als ich gestern aus dem Steinbräu zurückkam fand sich eine weißer Suzuki mit deutschem Kennzeichen vor dem Guesthouse. Wie sich dann heute beim Frühstück herausstellte, war eine Frau aus NRW damit unterwegs nach China und Indien. Die Frau reist ebenso wie ich alleine und hatte auch schon einiges zu Berichten. Sie will sich Anfang September mit weiteren Reisenden zur gemeinsamen weiterfahrt nach China treffen.

Auf meinem Programmzettel standen heute der Burana-Turm bei Balasagyn. Eines der ältesten Minarette Zentralasiens. Die Issyk-Ata Schlucht, die durch ihre heißen Quellen bekannt ist und die Alamedin Schlucht. Ein sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen beliebtes Ausflugsziel. Alles in allem ein schöner Tag mit Natur und Kultur.

22.08.2024: Der heutige Tag war ein merkwürdiger Tag. Die Ausflüge, die ich mir vorgenommen hatte, gingen beide daneben. Zuerst bin ich an einer Polizeistreife gescheitert und dann an den schlechten Straßenverhältnissen. Das Zusammentreffen mit der Polizei war insofern interessant, als das die Beamten (nach meinem Eindruck) ständig versuchten, mich unter Druck zu setzen und von Beschlagnahme des Motorrads und mind. 100€ Strafe sprachen, versuchte ich mich mit Äußerungen wie das ist unverhältnismäßig, das verstehe ich nicht etc. aus der Affäre zu ziehen. Nach einem länglichen Hin- und Her im Polizeiwagen verständigten wir uns auf "Straffreiheit" und eine Ermahnung. Da ich es vermeiden wollte, erneut in eine solche Situation zu geraten, entschied ich, zurück ins Hotel zu fahren und die Papiere zu holen.

23.08.2024: Heute war mein letzter Tag in Bishkek. Der Tag stand schon ein wenig im Zeichen der anstehenden Abreise. Den Vormittag habe ich im wesentlichen damit zugebracht, zu packen und Koffer und Travelback wieder auf das Motorrad zu packen. Zudem wollte die Kette gereinigt und geölt werden. Leider ist mein Kettenoeler inzwischen inkontinent, so dass das Kettenoel solange auf die Kette tropft, bis der Behälter leer ist. Schade, denn das Teil war bisher ganz nützlich. Gerrit wollte sich eigentlich melden, wenn er von seinem Ausflug zurück ist. Wir hatten überlegt, mit einem speziellen Panoramazug an den Issyk Kul zu fahren. Die einfache Fahrt hätte vier Stunden gedauert, was mich nicht so begeisterte. Insofern war ich froh, dass Gerrit dann ohne mich gefahren ist.

Kellian, mit dem ich wegen meines Transitvisa im Kontakt stehe, hat sich auch noch nicht gemeldet. Er war wegen eines formalen Fehlers von der russischen Botschaft abgewiesen worden und wollte mir noch den genauen Grund dafür mitteilen. Der Tag war ansonsten mit Kaffee trinken und Abendessen, unspektakulaer. Morgen geht es dann weiter nach Almaty, Kasachstan, womit ich quasi den  Wendepunkt meiner Reise erreicht habe. Ich werde noch einige Ausflüge in die Umgebung von Almaty unternehmen und dann am 05.09. die Rückreise antreten.

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