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22. Etappe "Urgench, Usbekistan"

Veröffentlicht: 27.06.2024

Für heute stand nur eine relativ kurze Etappe von etwa 150km nach Urgench an. Da ich bis Mittag Zeit hatte mit dem Checkout, habe ich mir diese Zeit auch genommen. Beim Packen kam ich noch mit Chris ins Gespräch. Er kommt aus Belgien und ist inzwischen seit einem Jahr mit dem Fahrrad unterwegs. Er will, wie so viele andere, noch über China nach Indien usw. Im Laufe unserer Unterhaltung fragte er mich, ob ich ihm ggf. mit einigen Euro Bargeld aushelfen könnte. Seine Visa Karte war abhanden gekommen und sein Bargeld ging zur Neige. Er wollte mir das Geld gleich vor Ort auf mein Konto überweisen. Gesagt, getan. Dann mußte ich allerdings feststellen, dass sich auch meine Visa Karte in Luft aufgelöst hatte. Also gab mir Chris das Geld zurück und ich brauchte ein paar Minuten, um wieder klar denken zu können und zu wissen, wo die Karte abgeblieben sein konnte - der Geldautomat, an dem ich vor zwei Tagen Geld gezogen hatte. Das Hotelpersonal hatte das ganze inzwischen bemerkt und nach einem kurzen Gespräch ging einer der Angestellten mit mir zur besagten Bank. Wir sprachen eine Mitarbeiterin an, die vor der Bank stand und diese öffnete umgehend für uns den Geldautomaten. Visa Karte - leider Fehlanzeige. Wir wollten schon gehen, als ich darum bat, noch einmal in der Bank nach zu fragen. Zu meiner großen Erleichterung, war die Karte dort abgegeben worden. Wir fuhren dann mit dem Taxi zurück zum Hotel. Alle meine Versuche mich erkenntlich zu zeigen, wies der Angestellte zurück, selbst das Taxi durfte ich nicht bezahlen. Begründung: Wenn nicht er, hätte ein anderer geholfen!!!!! 👍

Chris war inzwischen abgereist und auch ich packte meine letzten Sachen und fuhr los. Auf einer autobahnähnlichen Straße traf ich Chris dann wieder und wir konnten zumindest den ersten Teil unserer Transaktion durchführen. Alles weitere wird sich finden.  Eine Sache wurde mir dann aber schnell klar. In Usbekistan fahren fast alle Autos mit Gas und es ist gar nicht so einfach eine Tankstelle zu finden, die Benzin verkauft. Geschweige denn eine, die auch Benzin mit mindestens 91 OZ anbietet. Die Tankstelle die ich schließlich fand, hatte nur Benzin mit 80 OZ verfügbar. Da ich aber schon ziemlich leer gefahren hatte blieb nichts weiter übrig, als einige Liter Benzin nachzutanken. In Urgench bin ich am frühen Nachmittag angekommen. Das Hotel ist recht ordentlich, ein nettes Kaffe, das ich natürlich schon ausprobiert habe, liegt um die Ecke und ein gut bewertetes Restaurant gleich nebenan. 😁.

Die Temperaturen lagen heute wieder bei fast 40 Grad. Es war bewölkt und extrem drückend.

28.06.2024: Eigentlich wollte ich heute früh nach Khiva aufbrechen, habe dann aber völlig verschlafen. Nach einem schnellen Frühstück und zwei Anläufen Benzin zu bekommen, ging es dann endlich los. Natürlich nicht ohne an einer der Tankstellen noch einen Plausch mit zwei älteren Herren zu halten. Zumindest haben wir uns redlich bemüht. In Khiva angekommen, fühlte ich mich 500 Jahre zurück versetzt. Würde man alle Autos und Souvenirläden/-stände aus der Stadt verbannen, käme man sich fast wie in einer Filmkulisse vor. Es waren auch kaum ausländische Touristen zu beobachten. Ein Ausflug, der sich gelohnt hat, zumal die Entfernung nach Urgench gerade einmal 35km beträgt. Am frühen Nachmittag war  ich zurück im Hotel, von wo aus ich später auf einen Cappuccino in mein lokales Lieblingskaffee gegangen bin. Der Abend nahm dann noch einige interessante Wendungen. Nachdem ich mich nicht ganz so positiv über Autos von Volkswagen geäußert hatte, sah sich der Hotelbesitzer offenbar genötigt, mir im Rahmen einer kleinen Stadtrundfahrt die Vorzüge seines nagelneuen ID.6 Crozz zu demonstrieren. Dabei ging es dann auch schon einmal mit Tempo 100 durch die Stadt. Ähnlich wie in Kasachstan werden derartige Autos offenbar immer in der höchsten Ausstattungsvariante gekauft, die es gibt. Den Abend verbrachten wir, d.h. der Hotelbesitzer, seine Mutter und ein Angestellter draußen vor dem Hotel. Später gesellte noch ein Gast aus China dazu, der für eine deutsche Maschinenbaufirma arbeitet. Eine wirklich bunte Mischung.

Morgen geht es weiter nach Bukhara. Eine Strecke von gut 400km mit reichlich "Nichts" dazwischen. Gespannt bin ich wieder auf die Benzinversorgung.


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