Don Curry on Tour 2
Don Curry on Tour 2
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Don Curry auf See(n)-Fahrt

Veröffentlicht: 16.07.2019

Don Curry fährt weiter – so hätte die Überschrift dieses Tages auch heißen können. Manchmal müssen einfach Entfernungen bewältigt werden. Doch Don Curry ließ nach den Straßen-Strapazen von gestern den Tag deutlich ruhiger angehen. Noch vor dem späten Frühstück genoss er die wohltuende Stille des Ladoga-Sees und seiner waldreichen Ufer. 

Morgenstimmung am Ladoga

Grün und Blau schienen die einzigen existierenden Farben dieser unverfälschten Landschaft zu sein; erst der Mensch hatte dunkelrote Blockhütten auf die Uferwiesen des Vremena Goda Inns gesetzt und damit einen optischen Dreiklang geschaffen, der Don Curry durchaus gelungen schien. Hier hätte er es gern ein paar Tage aushalten können, wobei das Frühstücksbuffet keinen Beitrag zum Bleibenwollen lieferte.

Optischer Dreiklang

Nur Pfannkuchen standen als heiße Option bereit, zudem etwas Aufschnitt, Käse, Tomaten- und Gurkenscheiben, etwas Weißbrot und 3 verschiedene Marmeladen, dazu Kaffee zum Selberzapfen aus dem Warmhaltegefäß. Zur ersten Sättigung am späten Morgen reichte es, zu mehr aber auch nicht. Irgendwie entwickelte sich Don Curry in einen allzu verwöhnten Frühstücker.

Don Curry beschloss, zunächst in Sortawala, der größten Hafenstadt am nördlichen Ladoga-See, zum Ufer desselbigen zu fahren. Doch noch vor Erreichen der Stadt setzte sintflutartiger Regen ein, die russischen Straßen verwandelten sich in breite Wasserflächen, und jedes Fahrzeug spritzte zwangsläufig große Wassermengen auf die entgegenkommenden Autos oder die bedauernswerten Fußgänger. Don Curry fuhr zwar zum Seeufer, doch zum Aussteigen ließ das Wetter keine Chance. Nach den Solowetzky-Inseln hatte er vorerst genug von Regen und Nasswerden.

Karelische ...
... Impressionen

So setzte er im innerlich trockenen Auto seine Fahrt fort und konnte noch mehrere Male unterwegs kurze Blicke auf den majestätischen See werfen. Später säumten andere, kleinere Seen seinen Weg, stets durch dichte Wälder voneinander getrennt. 50 km vor Erreichen des heutigen Ziels ließ die Straßenqualität dramatisch nach, die Straße verwandelte sich unversehens in eine extrem unebene Staubpiste, auf der die LKWs eine meterlange, absolut sehbehindernde Staubfahne hinter sich herzogen. Überholen war dadurch nahezu unmöglich.

Auch das sind russische Straßen

Am Ende erreichte Don Curry – längst wieder auf guten Straßen – nicht mehr irgendeinen See, sondern DIE See, die Ostsee. Die alte Hafenstadt Wyborg ist eigentlich eine schwedische Gründung, bis Peter der Große sie eroberte, später gehörte sie lange Zeit zu Finnland, das auch heute nur 30 km entfernt liegt. Da die Finnen sich im 2. Weltkrieg auf die deutsche Seite gestellt hatten, mussten auch sie beträchtliche Landgebiete an die Sowjetunion abtreten, darunter Wyborg und Umgebung. Noch heute wirkt die Stadt wenig russisch geprägt, sondern vielmehr wie eine klassische skandinavische Festungsstadt. 

Wyborg

Besonders die mächtige Festung mit dem gewaltigen St. Olaf – Turm, auf einer kleinen Insel in der Innenstadt gelegen, macht das deutlich. Leider wird sie seit längerem gründlich restauriert, der Turm ist nicht besteigbar.

Festung mit St. Olaf-Turm

Don Curry bezog schnell sein einfaches Hotelzimmer im Dachgeschoss, übrigens ganz in der Nähe der Festung, und drängte dann nach dem sparsamen Frühstück und dem entbehrten Mittagessen recht früh zum Abendessen. Der „Lonely Planet“ hatte das Terrassenrestaurant „Russky Dvor“ am anderen Ufer gegenüber der Festungsinsel empfohlen, vor allem wegen des hausgemachten Honig-Meerrettich-Kwas. Bei strahlendem Sonnenschein fand Don Curry einen guten Platz auf der Terrasse, bekam eine englische Speisekarte und bestellte zunächst den Kwas. Der junge Kellner bestätigte, dass sie Kwas hätten, aber er versuchte auf Russisch Don Curry irgendein Problem mit dem Kwas zu erklären. Endlich nahm er sein Smartphone zu Hilfe und konnte schließlich kundtun, dass der Kwas heute schon ausverkauft sei. Pech für Don Curry!

Doch die Speisekarte des Restaurants zeigte genug Potential, um ihn anderweitig glücklich zu machen. So bestellte er sich eine Finnische Fischsuppe mit salzigem Honig, und anschließend geschmortes Kaninchen in Schokoladensauce mit jungen Kartoffeln. Der salzige Honig erwies sich als kleine Portion honiggelber Forellenkaviar auf einem mehrschichtigen Schwarzbrotwürfel, die Schokoladensauce bestand tatsächlich aus Schokolade, war aber sehr dezent im Geschmack. Insgesamt zeigte sich Don Curry sehr zufrieden. 

Leckere Vorspeise

Aus der umfangreichen Bierkarte, die leider keine wirklich russischen Biere aufwies, wählte er ein dunkles Krusovice, und als Digestif einen Wodka „Husky“, der ihm so gut schmeckte, dass er sich später im Supermarkt damit eindeckte.

Im Jachthafen

Nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die in weiten Teilen sehr renovierungsbedürftige Stadt und ausgiebig Seeluftschnuppern an der Uferpromenade, kehrte Don Curry in sein Hotel zurück. Die Tage der langen Fahrtstrecken waren vorerst vorbei. Morgen würde er sein Hauptziel ansteuern: Sankt Petersburg – eine weitere Ostseestadt…

Wikinger-Denkmal


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