Don Curry on Tour
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Don Curry hört das Meer

Veröffentlicht: 27.02.2017

Don Curry ist am Ziel. Nach fünf Wochen des Unterwegsseins von den lauten Straßen Delhis über die berauschende Pracht der Paläste Rajasthan, den Zauber des Taj Mahal im frühen Morgenlicht, die Berg- und Küstenregionen Keralas, die mächtigen Tempeltürme Tamil Nadus bis zu den grandiosen Ruinen und Altertümern Karnatakas, erreichte er endlich das Ende seiner ersten Indienreise: Goa – ein tropisches Paradies am Arabischen Meer.

Nach dem Frühstück stand heute nur eine lange, sechsstündige Fahrt an, die einzig durch einen Tankstopp und das Bezahlen der Straßenbenutzungsgebühr für Prince‘ Auto unterbrochen wurde. Eigentlich gab es in Don Currys Tagesprogramm noch ein paar Chalukya-Tempel, doch die gestrige Übersättigung zeigte deutliche Spätfolgen. Er wollte keinen Tempel mehr sehen, er wollte einfach nur nach Goa. Problemlos wurde dieses Ziel zur späten Mittagszeit erreicht. 

Schwieriger gestaltete es sich allerdings, die Unterkunft zu finden, da die noch weitgehend naturbelassene Cola Beach nicht ans Straßennetz angebunden ist. Noch einmal versagte hier Google Maps seine ansonsten treuen und hilfreichen Dienste. Auf einer extrem schlechten Piste arbeitete sich Prince vorsichtig zur Küste herunter, alle Leute fragend, die am Wegesrand vorbeikamen. Einige bestätigten, dass die Piste zum Blue Lagoon Resort führen würde, andere hatten noch nie davon gehört. Schließlich endete die Piste auf einem provisorischen Parkplatz. Über Stufen ging es zum Strand, vorbei an primitiven Hütten und einer sehr alternativ wirkenden Strandbar. Don Curry fragte auch hier nach dem Blue Lagoon Resort und erhielt die erschreckende Antwort: er sei genau drin. 

Das Blue Lagoon Resort

Als man ihm dann aber die Sea View Cottages zeigte, haderte Don Curry nicht mehr mit seinem Schicksal. Etwas oberhalb des Strandes hatte man 8 größere Hütten mit eigener Veranda zum Meer hin errichtet, einfach, aber gemütlich eingerichtet und mit eigenem Bad. Hier konnte man es tatsächlich aushalten! Zufrieden genoss Don Curry ein Krabben-Sandwich und einen gemischten Salat (mit Olivenöl!!!) und schwamm anschließend sogar kurz im herrlich warmen Meer. Eine Nacht könnte er es hier problemlos aushalten – seine letzte Nacht in Indien.

Sea View Cottages
Don Currys Cottage

Vorher aber genoss er den Rest des Tages in aller Ruhe. Das ganze Resort konnte man mit einem Wort zusammenfassen: relaxt. Das galt nicht nur für die Gäste, sondern ganz besonders für das Personal, wobei Don Curry bei den vielen Gestalten, die ständig die Bar umlungerten, sich nie sicher war, wer bediente oder bedient wurde. Auf jeden Fall vollzog sich das Bedienen extrem relaxt: auf sein Krabben-Sandwich zum Mittag wartete Don Curry rund 50 Minuten, wobei das Ergebnis zwar nicht schön angerichtet, aber wirklich lecker war.

Mit dieser Erfahrung im Hintergrund machte er sich nicht allzu spät auf den kurzen Weg zum Abendessen. Die meisten Tische vor der Bar hatte man so aufgestellt, dass man zu zweit nebeneinander den fantastischen Blick auf Strand und Meer teilte. Um die Wartezeit zu verkürzen nahm sich Don Curry selbst eine der an der Bar herumliegenden Speisekarten mit zu einem Meerblicktisch und wählte relaxt die gewünschten Speisen aus. Aus Erfahrung klug kehrte er dann selbst zur Bar zurück, denn nur dort hatte man die Garantie, dass die Bestellung tatsächlich aufgenommen wurde, an den Tischen geschah das eher sporadisch oder nach endloser Wartezeit – vermutlich wollte das Personal testen, wer hier wirklich relaxter sein konnte. Don Curry bestellte zu sehr günstigen Preisen gegrilltes Hühnerfleisch in würziger Tomatensauce, dazu Kreuzkümmelreis und Käse-Naan – und begann zu warten. Zumindest die Bierversorgung klappte gut, wenn man sich sein Getränk direkt von der Bar holte. Doch endlich wurden die bestellten Speisen als echte Riesenportionen serviert. Wie so häufig zeigte sich das Fleisch nicht gerade nach Don Currys Geschmack - es zeichnete sich durch eine äußerst weich-wabbelige Konsistenz aus, doch der Rest konnte nur als lecker bezeichnet werden. Eigentlich wollte Don Curry hier noch den nur in Goa erhältlichen Cashew-Schnaps "Fenni" probieren, doch den gab es zur Zeit nicht - die neue Produktion würde erst in ein paar Wochen anlaufen.

Blick vom Cottage zum Strand
Sonnenbrandung

Dennoch restlos gesättigt und zufrieden kehrte er zu seiner Veranda zurück, ließ sich auf einem der bequemen Sessel nieder und blickte einfach in die Ferne. Wobei das Sehen in der indischen Dunkelheit eines natürlichen Strandes keine große Bedeutung hatte, dafür aber das Hören. Indien ist eigentlich ein lautes Land: nicht nur das ununterbrochene Hupen auf den Straßen, auch die Menschen selbst gehen ziemlich laut miteinander um. Doch all das hörte Don Curry jetzt nicht mehr, Don Curry hörte nur das Meer...

Der letzte indische Sonnenuntergang...


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