... wir verlassen Basel

Gestärkt verlassen wir Basel in den Abendstunden. Wie vor zwei Jahren bringt uns der Nightjet der ÖBB nach Hamburg. Im Zug treffen wir zwei Berner, Vater und Sohn, die zum Hafengeburtstag fahren. Interessant ist, dass ihre Vorfahren aus dem russisch-finnischen Grenzgebiet kommen, also genau von dort, wo es uns jetzt hinzieht. Der Vater war vor etlichen Jahren mit dem R 4 auf den Spuren seiner Vorfahren. 

In Hamburg wartet ein alter Bekannter am Bahnsteig: Mein Freund Günter, mit dem ich in den 70-ern mit dem Rucksack die halbe Welt bereist habe. Beim ausgiebigen Frühstück tauschen wir uns aus und freuen uns alle an dem perfekten Start in die Reise. 

Im Zug nach Aarhus erzählt uns die Sitznachbarin von der Sorge und der Trauer, die mehrere Todesfälle in ihrem Umfeld ausgelöst haben. Sie fährt zum ersten Mal im Zug und freut sich auf eine Woche Entspannung bei einem Freund. 

Wieder einmal merken wir, dass es die Begegnungen sind, die das Reisen besonders machen. 

Bei der Zugfahrt nach Dänemark machen wir Halt in Rendsburg. Dort wurde ich sehr zu meinem Leidwesen bei der Bundeswehr eingezogen. Nach einem Brief meines Vetters mit 'Rote Hilfe'-Marke intervenierte der MAD und ich wurde sofort versetzt. Mit dem großen Dienstanzug, den außer mir wohl nie ein BW-Soldat getragen hat, und dem Seesack reiste ich durch halb Deutschland, zum. Amusement der Leute. Heute im Zug konnte auch ich herzlich darüber lachen.