Veröffentlicht: 29.04.2024
Nachdem wir letztes Jahr unser großes Ziel ‚Schwarzes Meer‘ erreicht hatten, waren wir zunächst unglaublich stolz und zufrieden. Doch schon bald nach der Rückkehr stellte sich die Frage: Was jetzt?
Die bei der sehr anstrengenden und schwierigen Etappe von Agkistro nach Drama „angedrohte“ Tour durch Belgien und Holland fand mit einigen Tagen Abstand keinen Anklang mehr. Es sollte wieder etwas landschaftlich Interessantes und körperlich Herausforderndes sein. Da wir dieses Jahr wegen der zivilrechtlichen Trauung von Rhea und Luigi Mitte Juni wieder in Basel sein und entsprechend früh los sollten, erschien uns eine Tour im Süden Europas sinnvoll. So entdeckten wir den EuroVelo 1, der offiziell in Caminha an der nördlichen Grenze Portugals zu Spanien endet oder startet, doch für uns passt das ein wenig weiter südlich liegende Porto als Ausgangspunkt besser.
Von Basel gibt es nach Porto einen Direktflug mit Velotransport - in 2h30 min bringt einen der Flieger an die portugiesische Atlantikküste. Will man jedoch ohne Flugzeug die Strecke bewältigen, benötigt man nicht nur für die Reise sondern auch für die Vorbereitung viel Zeit. Ganz zu schweigen von den Kosten, denn zu den Fahrtkosten kommen noch die Übernachtungen. Dafür bekommt man ein Gefühl für die Distanz und Zwischenhalt in Barcelona, Madrid, Salamanca sowie einen Veloabschnitt durch den Naturpark Arribes del Duero geboten. Dies ist jedenfalls der Plan. Gebucht haben wir die Züge Basel- Mailand-Genua, die Fähre Genua- Barcelona sowie die Regionalzüge Barcelona-Madrid und Madrid-Salamanca mit Fahrradplätzen. Dazu nun auch die Übernachtungen. Die 150 km von Salamanca bis Pocinho fahren wir mit dem Rad, da alle anderen Möglichkeiten sehr schwierig bis unmöglich erschienen. Wir gehen davon aus, dass der Regionalzug Linha de Douro uns und unsere Fahrräder nach Porto bringt, klären lässt sich das erst vor Ort.
Wir werden euch über Buchung und Verlauf der Anreise sowie einzelne Höhepunkte in den nächsten Tagen berichten bevor dann die eigentliche Velotour in Porto beginnt.
Samstag, 27. April / Sonntag, 28. April: Basel- Mailand- Genua -Barcelona
Früh am Morgen geht es zum Bahnhof SBB, wo der Direktzug nach Mailand wartet. Wir finden die reservierten Plätze für die Velos und für uns schnell, es kann also wie geplant losgehen. Ab Bern ist der Zug voll, erstaunlich wie viele Menschen am Morgen nach Mailand wollen.
In Mailand haben wir noch eine Stunde Aufenthalt für einen Espresso und Brioche. Da trenitalia seit zwei oder drei Jahren auch Fahrräder im IC mitnimmt (es gibt tatsächlich auch Positives beim Velotransport), kommen wir schnell und rechtzeitig nach Genua. Die Fähre nach Barcelona legt mit drei Stunden Verspätung ab. Wir harren in der Nässe - es hat zu regnen angefangen- und in der Kälte aus. In Barcelona kommen wir mit knapp einer Stunde Verspätung an. Viele Passagiere, vor allem die mit Wohnmobilen und Motorrädern bleiben auf dem Schiff, das später weiter nach Tanger fährt.
In Barcelona haben wir Zeit für Sightseeing, besuchen die Sagrada Familia, die inzwischen weitere Türme und Anbauten hat, doch noch immer nicht fertiggestellt ist. Allerdings ist durch die Verwendung von Beton und verschiedenen Steinen nach unserer Meinung etwas vom früheren Charme verloren gegangen.
Wir besuchen später noch das Barrio Gotico, die Altstadt Barcelonas mit Museen, Kirchen und schönen Plätzen. Beeindruckt sind wir von El Born, der großen ehemaligen Markthalle, in der man die Geschichte des Stadtteiles La Ribera nachempfinden kann, das von König Philipp V. von Anjou nach dem Erbfolgekrieg abgerissen wurde. Beim ersten spanischen Nachtessen mit Tapas lassen wir den Tag ausklingen. Was uns wohl noch alles erwartet….?