Veröffentlicht: 11.05.2024
Für heute sah alles recht entspannt aus. 30 km bis Sintra, da können uns die erwarteten 600 hm auch nicht schocken. Doch der Planer hatte bei komoot, ohne es zu merken, eine Gravel Bike Tour geplant. Und so standen wir nach 10 km und 200 hm am Ende eines schlechten Weges. Also wieder zurück, den Weg zur Hauptstraße gesucht und weiter bergauf. Dann geht es bergab zum Cabo da Roca, dem westlichsten Punkt Europas, von wo wir meinen Bruder Horst angemessen zum 67. Geburtstag gratulieren können. Es geht auf einem Schotterweg steil aufwärts und über Kopfsteinpflaster zu einem kleinen Ort, wo die Abfahrt zur Straße so steil ist, dass das Schieben schwer fällt (bergauf wäre kaum machbar!). Im nächsten Dorf erwartet uns der nächste Extremanstieg, an dem auch Schieben eine Qual ist. Als wir dann durch kaum befahrbare Feldwege müssen, komme ich endlich auf die Idee nachzuschauen, ob bei der Planung etwas schief gelaufen ist. Tatsächlich - die Tour ist für Gravel Bikes geplant. Wir planen neu, doch ändert sich dadurch kaum etwas, denn Sintra ist nah und die letzten 100 hm müssen auch mit dem normalen Rad bewältigt werden.
Sintra liegt am Fuß eines Höhenzugs und diente lange als Sommerresidenz der portugiesischen Könige. Beeindruckend ist der Nationalpalast, der im maurischen Stil erbaut ist und besonders durch seine zwei großen konischen Kaminschornsteine auffällt. Es gibt viele Parks, in denen weitere herrschaftliche Paläste liegen.
Mit dem Vorortzug kommen wir ohne Probleme zum Bahnhof Rossio mitten in die Hauptstadt Portugals. Nicht ganz so problemlos ist es, mein Rad aus dem Bahnhof zu bringen. Das elektrische Tor macht zu, als noch mein halbes Rad auf der falschen Seite steht. Die Versuche, das Tor mit verschiedenen Fahrscheinen, auch von hilfsbereiten Portugiesen zu öffnen, schlagen fehl. Erst die Idee, das Rad gemeinsam über das Tor zu heben, löst das Problem.
Durch den starken Verkehr müssen wir uns gegen rücksichtslose Autofahrer zur Unterkunft arbeiten. Unweit des Tejo mit Blick auf die Ponte de 25 Abril und die Cristo-Rei-Statue sind wir sehr gut untergekommen. Angemessen zum Namen ‚Cheese&Wine Lapa‘ gibt es auf der Terrasse noch einen Apéro mit Wein und Käse.