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Intermezzo Part 2 - Jans Sicht der Dinge

Veröffentlicht: 24.10.2018

Wirsind heute knapp 6 Wochen unterwegs, genau 42 Tage, 1 008 Stunden, 60480 Minuten beziehungsweise 3 628 800 Sekunden. Und jede Sekunde istes wert =)

Bereits jetzt haben wir schon so viel schöne, verrückte und interessanteMomente gehabt und sehr viel Zeit in und um unseren Bus verbracht.Genug, für einen kleinen Rückblick über das Leben im Van, woes Schwierigkeiten gibt, Verbesserungen sinnnvoll wären und was essonst noch so zu erzählen gibt.


So darfGretchen wohnen


Gretchenist sehr gut gerüstet um wild zu stehen. Wir haben 60 Liter Wasser,eine Zweitbatterie mit 120Ah, eine Standheizung, dank großem Tankeine Reichweite von bis zu 1000 km und sehr viel Stauraum für Essen,Kleidung, Kletterzeug und unwichtige Dinge. Doch trotz gründlicherPlanung, gibt es einige Kleinigkeiten, die etwas durchdachter hättensein können. Um euren eventuell zukünftigen Ausbau eines Vans zuunterstützen, möchten wir euch darüber aufklären.


Vonunseren 60 Liter Wasser sind diese aufgeteilt auf 30 Liter unter demWaschbecken, welche über den Wasserhahn zu entnehmen sind und 30Liter hinten, die lediglich in zwei verschlossenen 15 Liter-Kanistersind. 30 Liter sind einiges, jedoch ist es recht unangenehm, dasWasser von den hinteren Kanistern in den vorderen zu füllen. Hier möchteich gerne noch eine "Wasserleitung" vom hinteren Tank nachvorne legen, welche über eine Pumpe bedient wird. Das fließendeWasser an sich im Wohnraum ist jedoch ein unvorstellbarer Luxus, daskönnt ihr euch kaum vorstellen! Jeder, der bereits im Van unterwegswar und mit Kanistern und Flaschen hantieren musste, wird mir da zustimmen.

Wasserkanistermit Waschbecken


Nachanfänglichen Schwierigkeiten mit unserem Ladebooster, der leiderseinen Dienst nie richtig aufgenommen hat, können wir mit demErsatz, der uns nach Triest geschickt wurde, endlich unsereInnenraumbatterie während jeder Fahrt laden. Die Elektrik istgenerell sehr gut. Wir haben sowohl neben dem Bett als auch über denSitzen vorne eine USB-Ladebuchse, was uns das Aufladen unserer Gerätequasi jederzeit ermöglicht. Das Licht ist sehr hell und kann invielen unterschiedlichen Kombinationen angeschalten werden, so dasswir immer genau an der benötigten Stelle Licht haben. Mein Tipphier, spart nicht am Licht, sonst wird es schnell ungemütlich undüberlegt euch, von wo ihr welche Lichter an- und ausschalten möchtetund setzt die Schalter sinnvoll.


Wirhaben unter dem Bett insgesamt sechs Schubladen, welche 90cm Tiefe,55 cm Breite und 25cm Höhe haben. Vier Schubladen sind von derHecktüre zu öffnen und 2 vom Innenraum aus. Leider ist es so, dasssich die 2 Schubladen hinten rechts erst dann öffnen lassen, wennbeide Hecktüren geöffnet sind, da sie um etwa 1cm zu weit rechts montiert sind. Das ist gewiss nur eine Kleinigkeit, wäre aber durchaus zu vermeiden gewesen. Zu den Schubladenführungen seigesagt, dass man hochwertige mit einer ausreichenden Traglast nutzensollte, da man die Schubladen sonst nicht anständig verwenden kann.Wir haben Führungen mit 700mm Auszug, was es uns ermöglicht, fastdie ganze Schublade auszuziehen. Die Traglast pro Schublade liegt bei 25kg.


DasWaschbecken ist mit seinen 28cm im Durchmesser für unsere Teller,die Schneidebretter und ähnliches leider etwas zu klein ausgefallen.Aufgrund des Schränkchens in das es eingelassen ist, kann es keinengrößeren Durchmesser haben. Doch es kann rechteckig und damitgrößer sein, worauf wir zuvor nicht gekommen sind. Hier werden wirdefinitiv noch nachrüsten!


DerTisch aufgebaut

Unseregroße Arbeitsplatte können wir quer vor dem Bett als Tisch nutzen.Diese Konstruktion hat sich absolut bewährt, ist sehr stabil undhält selbst unseren ausgiebigen Essgelagen statt.


ZumKochen kann ich sowohl Positives wie auch Negatives berichten. Wirhaben einen extrem starken Kocher (JV, Modell JV-03), der je Flamme4,5kW hat. Somit geht das Aufkochen von Wasser und Erwärmen vonEssen sehr schnell. Jedoch haben wir uns aufgrund des starken Geruchsbeim Kochen dazu entschieden, wann immer möglich, im Freien zukochen. Je nach Temperatur ist das teilweise doch recht kühl -großer Vorteil ist natürlich, dass unser Zuhause nicht nachangebratenen Zwiebeln riecht ;)

UnserFrühstückstisch


Leideretwas zu spät bin ich auf die recht günstigen Dachfenster vonFiamma gekommen, welche für 40 Euro ein vollwertiges Aufstellfensterzum selber Einbauen anbieten. Da bereits alles außer dem letztenMeter Dach vor den Hecktüren gedämmt war, haben wir nun lediglich einDachfenster. Doch das alleine ist bereits sehr angenehm! Serienmäßigmit einem Fliegengitter ausgestattet, haben wir es um einenelektrischen Lüfter erweitert, der temperaturgesteuert seinen Dienstaufnimmt. Bei dem Lüfter handelt es sich um einen riesigen PC-Lüftermit 240mm Durchmesser, der etwa 270m³ pro Stunde schafft und dabeirecht leise ist. Rückblickend hätten wir gerne noch ein Fenster imKüchenbereich. Ichkann euch nur empfehlen, zwei Dachfenster zu montieren - dieInstallation ist denkbar einfach, wenn man sich traut dasentsprechende Loch ins Dach zu sägen ;)


UnsereMatratze hat eine Sondergröße, nämlich 140x190cm. Da ich lediglich1,74m groß bin, bin ich davon ausgegangen, das reiche vollkommen aus- das tut es auch! Jedoch sind die fehlenden 10cm nicht zu verachten,da so gelegentlich mal die Füße über das Bett raus hängen. Dermehr Gewinn an Platz ist hierbei jedoch nicht so extrem, weshalb ichdas nächste Mal eine 200cm lange Matratze nutzen würde.


Wäschetrocknen

Eingroßes Thema beim Leben im Van ist die gebrauchte Wäsche und nasseHandtücher. Wir haben uns dazu entschieden, eines der recht leerenFächer unter dem Bett für die gebrauchte Wäsche zu nutzen. ZumTrocken von Handtüchern und Ähnlichem nutzen wir tagsüber dieSeitenspiegel und nachts beziehungsweise während der Fahrt Magnete,mit dessen Hilfe man die Handtücher an den Holmen befestigen kann.Generell sind starke kleine Magnete sehr praktisch zum Aufhängen vonHandtüchern und Kleidung - wir haben im Auto sicher 20 Stückverteilt. Auch die Vorhänge sind mit eingenähten Magnetenausgestattet und halten so sehr gut am Blech um die Fenster herum.


Unterwegsempfiehlt es sich, immer einen Liter Motoröl und destilliertesWasser oder Kühlflüssigkeit mit sich zu führen. Gretchen benötigtgelegentlich einen Schluck Kühlwasser und hat unterwegs zum erstenMal nach Motoröl verlangt. Befindet man sich abseits derZivilisation und bemerkt den Ölmangel, ist die Fahrt zur nächstenTankstelle doch ziemlich nervenaufreibend.


Campenverboten

Wirwurden bisher fast immer nett empfangen, haben Tipps von Localsbekommen welche Routen und Gebiete besonders schön sind und fandenfast immer einen schönen Stellplatz. Doch die Stellplatzsuche erwiessich leider teilweise komplizierter als nötig. So ist auf beinahejedem öffentlichen Parkplatz in Slowenien das Parken von Wohnmobilenab 21 Uhr untersagt. In Kroatien ist dies nicht ganz so strikt,jedoch ist auch hier Wildcampen generell verboten und es mitunternicht ganz leicht, einen Stellplatz zu finden. Dass wir außerhalbder Hauptsaison unterwegs sind, hilft uns hier sehr, denn geeigneteStellplätze sind selten übervölkert und die Anwohner und diePolizei mit weniger Reisenden im Land entspannter.

Generellversuchen wir uns immer genug Zeit zu nehmen, um einen gutenStellplatz zu finden. Wir stehen immer abseits, entfernt von Häusernund achten darauf, keine Spuren oder gar Müll zu hinterlassen undnatürlich kein Privatgelände zu nutzen. Es hilft außerdem, nichtdort zu bleiben, wo schon andere Camper stehen, eine Mülltüte paratzu haben und auch mal fremden Müll einzusammeln und immer„abfahrtbereit“ zu sein. Nach der Ankunft bringen wir immerschnell unsere Vorhänge an, damit man unser Licht nicht gleichsieht. Falls das alles nicht hilft und doch mal ein wütender Nachbaroder die Polizei anrückt, sind wir mit Freundlichkeit bis jetztimmer unbeschadet davon gekommen.

ZumFreistehen sind wir ansonsten super ausgestattet und verbringeneigentlich nur zum Wäsche waschen und Wasser auffüllen maleinen Tag auf dem Campingplatz. Dabei hilft definitiv unserWaschbecken zum Spülen und Zähne putzen. Geduscht haben wir, wennkein Fluss oder See in Reichweite war, meistens wassersparend undkalt mit unseren Trinkflaschen. Unsere Solardusche war bis jetzt kaumin Gebrauch, da wir selten lange stehen. So reicht unser Wasservorratmeistens für ca. eine Woche.


Wieihr seht, schmälern ein paar verbesserungswürdige Kleinigkeitennicht unseren Spaß mit Gretchen unterwegs zu sein, denn der Rest isteinfach wunderbar! Ich hoffe dieser kleine Einblick hat euch gefallenund eventuell auch etwas Hilfe für euren Ausbau gebracht.


Bisdie Tage, build on.


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