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Tag 29: Mount St. Helens

Veröffentlicht: 04.07.2018

Nach dem Frühstück erkunden wir den Paradise Point State Park mit einer kurzen Wanderung. Versprochen wird ein Wasserfall und ein Weg entlang des Flusses. Der Wasserfall ist ein Rinnsal und der Weg ist ein Trampelpfad durchs Schilf. Einen paradisischen Punkt entdecken wir nicht und kehren dem Park schnell den Rücken. Die Landschaft an der Interstate (große Autobahn) ist unspektakulär, aber wir erreichen zügig den Silverlake. Es befindet sich eines der Besuchercenter vom Mount St. Helens dort. Wir zahlen $5 Eintritt und erhalten Zugang zu einem Museum und einem Theater mit einem Film. Es wird die Geschichte des Vulkanes erzählt und verdeutlicht welche Auswirkungen er auf die Landschaft hatte. Denn in der jüngeren Geschichte gab es einen Ausbruch. Vor 38 Jahren am 18.5.1980 brach er aus. Vielleicht gibt es von euch jemand der sich daran erinnern kann, aus den Nachrichten. Wir waren alle Quark im Schaufenster.
Nach 123 Jahren ohne Aktivität erschüttern mehr als 10000 Erdbeben den Vulkn im Frühling 1980, das Erwachen des Mount St. Helens. Auf der Nordseite des Vulkans entstand eine große Auswölbung und der Berghang schwoll mit einer Geschwindigkeit von 1,5 Meter pro Tag an, ein Indiz dafür, dass Magma innerhalb des Vulkans anstieg. Um 8.32 Uhr am 18.5.1980 ergriff plötzlich die Schwerkraft die wachsende Masse und lösste einen der größten dokumentierten Bergrutsche in der Geschichte aus. Die Erdmassen rutschten die Nordflanke hinunter und rasten durch das Tal zum Spirit Lakes, prallten an Felsgraten ab und bewegten sich 22 Kilometer weiter in westliche Richtung. Der Bergrutsch brandete durch den Spirit Lake und verdoppelte umgehend dessen Oberfläche, aber machte ihn nur halb so tief. Im Vergleich zu vor der Eruption ist der Wasserspiegel des Sees nun um 60 Meter höher. Durch die Ablösung des Gipfels wurde der Druck freigesetzt und löste eine laterale Explosion mit einer Geschwindigkeit von 500 Km/h aus, die heiße Gase und Steine mit einer Temperatur von mehr als 300 Grad Celsius beinhaltete. Diese Explosion zerschmetterte, fällte und versengte 600 qkm an Waldgebiet in etwa 3 Minuten. Eines der ersten Opfer der Explosion war der 30-jährige Geologe David Johnston, der in - wie man glaubte - sicherer Entfernung die Aktivität des Berges überwachte. Da der Berg aber unglücklicherweise explosionsartig seitlich und nicht aufwärts ausbrach, erreichte ihn die Explosion in weniger als einer Minute. Der Bergrücken, auf dem er sich aufhielt, ist seither in Anerkennung seiner Verdienste für die Geologie und wegen seines frühzeitigen Todes umbenannt worden. Insgesamt verloren 57 Menschen ihr Leben an diesem Tag und 150 müssten trotz vorherige Evakuierung und Warnungen gerettet werden.

Es gibt sehr viele Fakten um den Ausbruch, die sehr interessant sind, den Rahmen hier sprengen würden. So beende ich meinen Exkurs und berichte von unserem Tag.
Die Filme sind sehr anschaulich. Sie erklären und zeigen gut die Geschehnisse. Erik nimmt erneut am Junior Park Ranger Programm teil und erhält sein Abzeichen. Nun ist es Zeit sich den Ort des Geschehens genauer anzusehen. Wir fahren 59 Meilen in die Nähe des Craters zum Johnston Ridge Observatory und schauen uns dort um. Erik will zunächst den Film ansehen. Es werden 2 Filme gezeigt. Ein Film handelt davon, wie der Vulkan ausbrach und der Zweite zeigt, wie die Natur seitdem gewachsen ist. Beide sind sehr interessant. Besonders wie schnell die Natur sich regeneriert. Innerhalb kürzester Zeit kehrt das Leben zurück und bildet neue veränderte Lebensräume für wiederkehrende oder neue Tiere und Pflanzen. Es werden noch von Schicksalen einiger Menschen berichtet, die knapp entkamen. In der Ausstellung sind interaktive Spiele vorhanden, so kann man springen und verursacht kleine Erdbeben auf dem Seismografen oder man spürt mit seiner Hand vulkanische Aktivitäten im Vergleich zu einer Helikopterlandung. Mich wundert, dass es bei den Aufzeichnungen keine " klassischen" roten Lavaflüsse gab. Die Rangerin klärt mich auf, dies liegt an der Art des Steines. Hier explodiert die Lava anstatt zu fließen. Wir laufen einen kleinen Rundweg und betrachten die veränderte Landschaft von oben. Eigentlich wollen wir noch eine andere Wanderung machen, es ist bereits halb 5 und wir fahren noch eine Stunde bis zum Campingplatz. Pünktlich erreichen wir den Seaquest State Park, unser Platz für diese Nacht. 

Antworten (1)

Regina
Frank will sich daran erinnern, ich nicht, an 1980 habe ich andere schöne Erinnerungen. :)