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617 Kurven

Veröffentlicht: 09.07.2021

Liebes Reisetagebuch 

Mittwoch, 7. Juli 2021

Heute stand wieder eine Tour auf dem Programm und wir mussten bereits um 9:00 Uhr in Sportbekleidung bereit sein. Die Fahrt führte uns zum Iao Valley, in welchem früher viele Kämpfe und Kriege der Herrscher ausgetragen wurden.

Dort angekommen, fing es an zu regnen, wie bereits am letzten Samstag auf unserer Wanderung. Pflutsch nass also begannen wir unseren Hike. Zu erst eine Treppe hinauf, bis zu einem Aussichtspunkt, dann hinter der Absperrung in den Bereich „Area closed“. Als uns ein kleiner Junge sah und seiner Mutter sagte, dass wir etwas verbotenes machen, kam in mir schon etwas ein schlechte Gewissen auf. Da wir jedoch mit Jaret waren und somit mit einem Local, verflog diese rasch.

Der erste Teil war steil und steinig und druch den Regen bereits etwas rutschig. Ebenfalls spürte ich vom gestrigen Workout ziemlich meine Muskeln, was es auch nicht einfacher machte. Kaum gestartet, mussten wir bereits an einer Wand hinaufklettern und landeten in einem Farnfeld. Auf dem schmalen Pfad schlängelten wir uns durch dieses hindurch und verkratzten völlig unsere Beine.

Zum Glück nahm dieser Teil ein Ende und wir liefen durch einen Wald mit vielen Strawberry-Guava-Bäumen rechts und links von uns. Immer wieder zeigte und erklärte uns Jaret Dinge über die Pflanzen und Natur, was sehr spannend war. Ebenfalls saugten wir den süssen Nektar des hawaiianischen Ingwers aus der Blüte heraus und steckten uns diese auf der richtige Seite (single/taken) ins Haar.

Der Weg durch das Dickicht wurde immer schlammiger und rutschiger. An solche Wege sind wir uns jedoch bereits gewöhnt und war deshalb nichts Neues mehr für uns.

Endlich am Ziel angekommen, konnten wir die Aussicht für ca. fünf Minuten geniessen, bevor es wieder zu regnen begann. Somit wurde der Abstieg noch mühsamer und ich landete ein paar Mal fast im Schlamm.

Unten wieder angelangt, nahmen einige im Fluss eine Abkühlung und ich genoss währenddessen mein Sandwich.

Als wir mit dem Bus abfuhren, schrie Domi zu Jaret, ob er seinen Hund nicht mitnehmen möchte. Dieser fragte verwirrt, was er damit meine und wo sein Hund sei. Da sass er mutterseelenallein am Strassenrand und wartete. Zum Glück sah ihn Domi noch, andernfalls wäre er wohl dort sitzen und vergessen gegangen.

Am Abend assen, sassen und tranken wir gemütlich etwas bis ich dann müde ins Bett fiel.

Donnerstag, 8. Juli 2021

Der heutige Tag startete früh für Domi und mich. Wir mussten nämlich um 7:30 Uhr bereits im Uber sitzen, um unser heutiges Auto zu holen. Da ich sowieso bereits wieder um 5:30 Uhr wach gewesen war, war es kein Problem um diese Zeit aufzustehen.

So assen wir Frühstück und machten und auf den Weg nach Kihei. Das Auto in Empfang genommen, tankten wir es und kauften Zmittag für Unterwegs ein. So luden wir die anderen drei im Hostel auf und fuhren weiter auf der Hana Highway.

Die Road to Hana ist eine lange, schmale und immer gefährlich werdende Strasse der Küste entlang.

Beim ersten Stopp mussten wir leider weiter, da wir keinen Parkplatz mehr fanden und so auch gleich beim zweiten Stopp. Der dritte Stopp jedoch waren Eukalyptus Bäume, welche eine wunderschöne regenbogenfarbene Rinde haben. Diese schimmerten wunderschön in verschiedenen Farben. Gleich bei diesem Stopp nahm ich dann auch eine Reisekrankheitstablette, da es eine ziemlich kurvige Strasse ist. Anscheinend hat die ganze Route 360 insgesamt 617 Kurven und 56 one lane Brücken.

Weiter fuhren wir an über viele Brücken, an Wasserfällen vorbei. Unterwegs fanden wir ein herziges Essenslokal, bei welchem wir viel zu viel Zmittag assen. Mit vollen Bäuchen ging es weiter an den Red Sand Beach, welcher wunderschön war und wieder einmal etwas komplett neues. Bis jetz hatten wir nämlich alles mehr oder weniger schon gesehen. Wasserfälle, Pflanzen und noch mehr blau und grün. An diesem Strand verweilten wir eine kurze Zeit, liessen Corinas Drohne steigen und genossen das kühle Nass an den Beinen oder ganz.

Von dort aus fuhren wir anschliessend noch einmal ca. 20 Minuten weiter zu den Wailua Falls, bei welchen es beinahe einen Unfall gab. Autos kreuzten sich, wollten ein- und ausparkieren und keine Rücksicht auf andere nehmen. Es kam mir wie das Spiel „Rush Hour“ vor, wo das rote Auto aus dem Parkplatz muss und alle Auto sich nur bis zu einem gewissen Punkt bewegen können. Zum Glück waren wir und unser Auto auf dem Parkplatz in Sicherheit und Domi fuhr es auch sicher dort heraus.

Auf dem Rückweg machten wir bei einem herzigen Foodtruck Halt und assen ein veganes Glace aus Kokosnussmilch. Es schmeckte wunderbar, kostete jedoch auch ein Vermögen. Für fünf Kugeln Glace zahlten wir stolze 40 Dollar. Kein Wunder, steht der Preis nirgendwo angeschrieben.

Ebenfalls holten wir die beiden Wasserfälle vom Anfang nach und kehrten ohne Schwindel und Unfälle nach 18:00 Uhr wieder im Hostel zurück.

Domi brachte anschliessend das Auto zusammen mit Chantal wieder zurück und wir kochten ein letztes Mal gemeinsam Abendessen. Die drei fliegen morgen nämlich nach Oahu zurück und kurz darauf in die Schweiz. Da wir alle den ganzen Tag wie faule Fliegen waren, blieben wir auch nicht lange wach. 

Freitag, 9. Juli 2021

Heute stand ich einmal mehr früh auf, da ich noch eine Besprechung hatte. Im Innenhof war ich anschliessend wieder alleine und die Temperatur angenehm.

Gegen 8:00 Uhr assen wir dann ein letztes Mal Frühstück mit Corina, Esther und Domi. Ebenfalls neu dabei war Joelle von Deutschland, welche bereits in Kauai einige Tage mit den dreien im Hostel war. So gab es ein Wiedersehen.

Etwas später mussten wir uns dann auch bereits von unseren Mauifriends verabschieden. Es war eine schöne Zeit mit ihnen und wieder etwas Abwechslung, mit anderen Personen unterwegs zu sein.

Die übrig gebliebenen, Joelle, Chantal und ich sassen gemütlich noch bis zur Mittagszeit draussen und assen anschliessend unsere Sandwichs von gestern, nachdem ich einen kurzen Nap im Gartenstuhl hingelegt habe.

Nach dem Mittagessen machten wir uns dann auf den Weg zum Strand, wo es einmal mehr so fest windete, sodass ich mich wie in einem Sandsturm fühlte. Nicht einmal der Platzwechsel hinter einen Baumstamm nützte etwas. Der Wind kam von allen Seiten und machte es so ziemlich ungeniessbar. Der Sand war in meinen Haaren, Mund, Ohren, Tasche, Bikini und sogar am Schraubverschluss meiner Flasche. Das war mir dann genug und so wollte ich wieder ins Hostel zurück.

Da sah Joelle weiter draussen im Meer noch Schildkröten und wir bestaunten diese ebenfalls kurz. Es sah aus, als ob diese dort am fressen waren und zwischenzeitlich nach Luft schnappen müssen. Sie streckten nämlich immer wieder ihre Köpfe aus dem Wasser und tauchten wieder unter die Wasseroberfläche.

Chantal und Joelle fanden es dann auch nicht wirklich angenehm und kamen deshalb mit mir wieder nach oben ins Hostel. Dort duschten wir uns und legten unsere warmen Kleider bereit. Es geht nochmals auf den Haleakala.

Joelle hat bei ihrer Ankunft im Hostel eine Uberfahrerin kennengelernt, welche ihr anbot, sie gratis auf den Haleakala zu fahren. So waren wir mit einem gemischten Bauchgefühl mit von der Partie. In meinem Kopf drehte es sich vor und zurück. Wer fährt wildfremde Menschen einfach so gratis auf einen Vulkan? Weshalb macht sie das und muss sie nicht arbeiten? Joelle meinte jedoch, sie habe ein gutes Gefühl dabei und so stiegen wir ein. Ist ja nicht so, dass ich in Sansibar nicht auch schon in fremde Autos einfach so eingestiegen bin, doch hier hatte ich wieder ein mulmiges Gefühl zu Beginn.

Zum Glück verflog dieses rasch und ich fühlte mich wohl, da die Uberfahrerin (Name?) sehr lieb schien. Trotzdem war ihr Witz, es sehe hier mit dem Nebel wie in einem Horrorfilm aus, nicht wirklich beruhigend. Wir hielten auf dem Hinweg am zwei Fotospots an und sie machte sogar allmählich noch ein Fotoshooting mit uns. Sie wollte, dass wir mit den Händen die Sonne halten oder sie als Ball wegkicken. Leider funktionierte es nicht ganz wie gewünscht und es war ein Schauspiel, ihr zuzusehen, wie sie sich darüber aufregte und auf den Boden lag, um eine noch bessere Perspektive zu erhalten.

Ganz oben angekommen, sahen wir im Tageslicht sogar noch in den Krater, welcher in vielen Farben schimmerte. Letztes Mal war es dafür leider schon zu dunkel. Die Landschaft erinnerte mich an eine Marslandschaft mit den Hügeln und Farben.

Für den Sonnenuntergang liefen wir noch etwas höher als am Sonntag und genossen diesen von dort. Leider war es etwas bewölkt und deshalb nicht so schön, wie der Letzte. Trotzdem einmal mehr atemberaubend mit den Farben und vor allem die totale Stille auf 10‘023 Feet oben.

? fuhr uns anschliessend wieder nach Hause ins Hostel und war auf dem Rückweg ziemlich gesprächig geworden. Sie erzählte uns von ihren Reisen und Freizeitaktivitäten, welche in den nächsten Tagen anstehen.

Im Hostel ca. um 21:00 Uhr angekommen, kochten wir uns Abendessen und assen als Dessert die Guava von der Wanderung am Mittwoch. Diese schmeckte ähnlich wie eine Passionsfrucht und war deshalb sehr lecker. 

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