Einmal Pause bitte!

Veröffentlicht: 08.11.2023

Seit vielen Wochen sind wir unterwegs, dass bringt neue Bilder, wechselnde Orte, Transportmittel und Betten mit sich und jetzt war es dran, dass alles mal an der Südküste von Kambodscha zu verdauen. Dabei haben wir in der leicht touristischen Stadt Kampot (wirklich touristisch ist hier nichts) in einem offenen Bootshaus die Terrasse genossen und nachts der Natur unter unserem Moskitonetz gelauscht. Früh um vier starteten die Fischer mit ihren lauten Bootsmotoren zur Arbeit und wir wussten, wie gut wir es haben und könnten entspannt weiterschlafen.

Blick vom Bootshaus auf den Preaek Tuek Chhu

Die Tage an einem Ort waren gut, um sich zu stärken. Reisen ist wunderschön, aber Reisen mutet einem auch viel zu, erzwingt ständige neue Entscheidungen und bietet kaum Orientierung an Gewohntem. Das auch als Zumutung zu erkennen und gelegentlich eine Pause zu machen, lernen wir gerade erst.

Kambodscha ist als Land deutlich anspruchsvoller zu bereisen, als andere Länder der letzten Monate, zumindest wenn man gerne die klassischen Pfade der Touristen verlässt. Die Systeme von Transport, Unterkunft und Versorgung sind auf dem Land kaum da. Irgendwie bekommt man immer was hin, aber es ist nicht die Leichtigkeit, mit der wir die letzte Zeit unterwegs waren.

Chinesisches Großprojekt im Bokor-Nationalpark

Die Wirtschaft, insbesondere das Dienstleistungsgewerbe entwickeln sich hier. Ein langsamer aber kontinuierlicher Weg ist erkennbar. Die Menschen streben auf eine ganz angenehme Art und Weise nach Entwicklung, Bildung und auch Wohlstand. Unternehmer zu sein, ist hier normal. Oft fragen wir uns, wie die kleinen Stände am Straßenrand überleben, ob das Café mit den wenigen Gästen über die Runden kommt und wer am 10. Stand mit getrocknetem Fleisch noch was kauft, aber es scheint zu funktionieren. Wie ein Fremdkörper wirken dagegen die chinesische Großinvestitionen, die völlig überdimensionierte Häuser, Brücken oder Kasinos auf die Wiese stellen und überhaupt nicht dem Pfad der langsamen, aber ehrlichen Entwicklung folgen mit der sich Kambodscha sonst auf den Weg macht.