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05.04.23

Veröffentlicht: 22.04.2023

Um 6:30 Uhr komme ich im Nieselregen in Sucre an, der weißen Stadt.

Ich laufe durch ein Minenfeld aus Hundehaufen ins Zentrum. Von wegen sauberste Stadt Boliviens, wie die Hostelbesitzerin in Uyuni schwärmte.

Zum Glück kann ich früher einchecken im mondänen Vier-Sterne Hotel Capital Plaza, einem Altbau im europäischen Stil, direkt am Hauptplatz Plaza 25 de Mayo gelegen.

Ich habe mir aber keine Suite gegönnt, sondern nächtige im Zwölfbettzimmer. Das Zimmer ist riesig und niemand sonst ist da.

Nach zwei Stunden dringend notwendigem Schlaf laufe ich hoch auf den Hügel La Recolecta, von wo aus man Blick über die weitgehend von Hochhäusern verschont gebliebenen Stadt hat.

Ich besuche das Museum für indigene Kunst, wo vor allem die verschiedenen Webkünste ausgestellt werden, aber auch ein paar historische Gegenstände aus Inka und Tiawanakubeständen. (Tiawanaku waren die erste hoch entwickelte Andenkultur, die über 1000 Jahre das Andenhochland, Teile Chiles, Perus und auch Argentiniens beherrschten und auch parallel zu den Inka weiter existierten)

Die fast psychedelisch erscheinenden Muster der Stoffe gefallen mir, erinnern ein wenig an M.C. Escher.

Das Leben in Sucre geht entspannt zu, die Stadt gilt als eine der sichersten Südamerikas. Auffällig viele Menschen tragen hier Masken und es gibt Unmengen an SchülerInnen in Uniformen, gefühlt besteht die halbe Stadt aus Kindern. Die Käseempanadas sind leider genauso furztrocken wie in Uyuni.

Im Mercado Central, einem mehrstöckigen Markt gibt es allerlei exotische Früchte, die frisch gepresst angeboten werden. Zum Ananas-Orangensaft esse ich Avocado-Ei-Sandwich und trinke Tojori, ein typiscvh bolivianisches, dickflüssiges Heißgetränk auf Maisbasis mit lebkuchenartigen Gewürzen wie Anis und Zimt.

Zurück in meinem privaten Zwölfbettzimmer schaue ich bolivianisches Fernsehen. Die Werbespots sind optisch so aufgemacht, wie deutsche Werbung in 2008.

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