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05.02.23

Veröffentlicht: 04.03.2023

Nach dem Aufstehen wird erstmal Feuer gemacht für ein schnelles Frühstück aus Haferflocken und Schwarztee. Die „Colchonetas“ (Matratzen; Polster) im Refugio ähneln eher Turnmatten, nicht in Sachen Optik, sondern auch bzgl. der Härte. Ich mache ein paar Stabis auf der Badeplattform am See mit grandiosem Ausblick.

Um 10 Uhr geht es los zum abgeschiedensten der drei Refugios, Refugio Quetrus. Dort können bis zu 8 Personen privat, also ohne Anwesenheit von Rangern, nächtigen. Ich packe meine Kamera und das Wörterbuch ein. Mati prescht voran über Wurzeln und Steine und ich habe Mühe mitzuhalten. Ganz weg ist der Infekt wohl doch noch nicht. Der Pfad weicht umgestürzten Bäumen aus oder nutzt diese als Überquerungen von Sümpfen. Nach circa einem Kilometer, der ausschließlich aus steil bergauf führenden Holzleitern und -treppen besteht, bin ich schweißgebadet. Am Hochmoor mit Helilandeplattform angekommen übertönt lautes Gequake der Frösche das Vogelgezwitscher. Über die niedrige Vegetation des Moors hinweg eröffnet sich ein lohnender Ausblick auf die Gipfel der umliegenden Berge, die nun deutlich näher erscheinen als unten an der Laguna Alerces.

Bei genauerem Hinsehen entdecke ich überall mir unbekannte Pflanzen. Mati kennt sie alle und kann zu allen etwas erzählen (Und ich verstehe sogar das Meiste) Er studiert Forstwirtschaft in Valdivia. Park-Ranger ist sein Semesterferienjob.

Angekommen im Refgio Quetrus überprüfen wir ob alles weitgehend sauber ist, genug Feuerholz da ist und das Wasser läuft. Das Refugio ist ebenfalls an einem See gelegen, der noch mal deutlich größer ist als jener am Refugio Alerces. Statt mit toten Alerces-Baumstämmen ist dieser Moorsee mit vielen eng beieinanderliegenden, dicht überwucherten Steininseln gespickt.

Hier im höhergelegenen Teil des Parks stehen die ältesten Bäume. Alerces, circa 3000 Jahre alt. Wenn man vor dem dicken, rostroten Stamm steht und empor schaut, kann man nachvollziehen, warum die Mapuche (Ureinwohner dieser Region) diese Bäume als heilig erachten.

Auf dem Rückweg kommen wir an zwei Wasserfällen vorbei, der eine sehr schmal und hoch (Cascada Flaca) der andere läuft in vielen kleinen Strömen über eine breite Felswand (Cascada Grande). Mein Kamerakku reicht gerade noch so aus, um das alles festzuhalten.

Zurück im Refugio Alerces koche ich Reis und Mati macht Hack-Soße auf Soja-Basis mit Sahne und Mais. Ich schaufel mir einen Berg davon rein und fühle mich lethargisch. Der Rest des Tages besteht aus kleineren Maintainance-Jobs und lesen.

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