Veröffentlicht: 02.11.2017
Ein Beitrag von Daniela.
Ausnahmsweise und unter strengster Beobachtung darf ich heute als Co-Autorin blogen. Los geht's.😁
Als wir am Hafen von Khao Lak ankamen, öffnete der Fahrer die Tür, fuchtelte mit den Händen in eine Richtung und meinte nur "boat, boat". Na gut, ich setzte mich mit meinem Trüppchen in Bewegung und lief in die gefuchtelte Richtung. Als wir vor ca. 20 Booten standen, presste der Franzose in unserer Gruppe auf Englisch heraus: "welches Boot denn?!!!" ⛵Ich schaute mir alle an und zeigte dann zielsicher (bzw. völlig ahnungslos) auf eines und erwiderte "das da!!!"⛴
Zum Glück hatte ich voll ins Schwarze getroffen. Ich wusste vorher, dass es ein großes Boot war und entsprechend wuselig tummelten sich auch schon viele Taucher und Schnorchler darauf. Ich dachte, erstmal Teetrinken und abwarten...🍵
Nach ca. 10 Minuten und zwei Tassen Tee übernahm dann ein kleiner dicker Thailänder die Einführung und stellte sich als Chef-Tauchguide für den heutigen Tag vor. Sofort stiegen in mir "Cousin-vom-Bootsbesitzer"- Bilder auf! 🤤 (Anmerkung: das ist mir mal in der Türkei passiert, da haben sie mich mit einem runtergeschickt, der hatte keine Ahnung vom Tauchen, dafür aber verwandtschaftliche Beziehungen zum Bootsbesitzer).
Der Chef teilte alle Teilnehmer, ca. 30 Personen, in Vierer-Gruppen auf und ordnete sie jeweils einem Tauchguide zu. Und Bingo-ich bin bei ihm gelandet. Naja, muss ja nicht schlimm sein.😋
Unser Boot setzte sich endlich in Bewegung, um die dreistündige (!!!) Anfahrt anzutreten. In jedem Touri-Flyer steht natürlich zweieinhalb Stunden... egal, umentscheiden konnte ich mich ja eh nicht mehr.🙄
Die Fahrt war sehr angenehm -ganz anders als mit dem blöden Speedboot einen Tag vorher. Das Boot hat zwei Etagen: unten den Bereich mit den Tauchsachen, oben ein Sonnendeck und einen überdachten Sitzbereich.
Zuerst gab es mal Frühstück 🥞, Getränke konnte man sich sowieso die ganze Zeit über nehmen. Am Anfang kamen uns viele Fischerboote entgegen und ich dachte nur, schon krass- ich bin hundemüde, weil ich soooo früh aufstehen musste und die haben ihre Fahrt schon beendet, bevor meine überhaupt richtig angefangen hat.
Ich döste so vor mich hin, als nach ca. 1 Stunde Alarm geschlagen wurde- Doooolphins! 😀 Wie die Lemminge rannten alle zur linken Seite des Bootes - alle Maschinen Stop, 10 Sekunden Schweigen und Luftanhalten... bis einer auf die gegenüberliegende Seite des Bootes zeigte und alle Lemminge nun dorthin liefen. Gut, dass das Boot so groß ist, sonst hätten wir jetzt eine Eskimorolle hingelegt 🤣. Wir starrten aufs Wasser und plötzlich tauchte direkt vor unseren Augen ein riesiger Buckel mit einer Flosse auf! Einfach gigantisch- nix Dolphin, ein Wal 🐳. Zweimal haben wir ihn noch auftauchen gesehen, dann ist er wieder in den Tiefen verschwunden. Ein super Start in den Tag, die Fahrt hat sich schon gelohnt.🤗
Etwas später haben wir dann tatsächlich noch Delfine gesehen 🐬. Eine Gruppe von ca. fünf Tieren und zwei sprangen immer nebeneinander aus dem Wasser. Einfach super schön, ich liebe Delfine und könnte ihnen den ganzen Tag zuschauen.😍
Erster Tauchgang:
Die Bootsglocke läutete und alle sprangen auf, um sich in ihre Neoprenanzüge zu zwengen. Diesen Teil finde ich beim Tauchen am nervigsten. Im Neopren fühle ich mich immer bewegungsunfähig wie ein Michellin-Männchen. Dann noch das Jacket an der Flasche montieren, Atemregler und Inflator an Flasche und Jacket anbringen, Bleigurt umschnüren und prüfen, ob alles funktioniert. Brille, Tauchcomputer, Lampe und Kamera nicht vergessen... boahhh, ich bin im Urlaubsmodus-wer soll sich das denn alles merken 🙃.
Dann schön warten, bis man an der Reihe ist und mit der 15 Liter-Flasche auf dem Rücken zum Bootsende watscheln und die Flossen anziehen (stimmt, die hatte ich vergessen 😛).
Mit einem großen Schritt nach vorne habe ich mich dann in die Fluten gestürzt- so ein herrliches Gefühl... die Last von Flasche und Blei sind weg und im Neopren bekommt man endlich eine Abkühlung 😊.
An alle Taucher: ja, man könnte bei 28 Grad Wassertemperatur auch entspannt im Shorty tauchen, jedoch nicht als bekennende Warmduscherin. Ich weiß, spätestens 18 m tiefer setzt bei mir wieder die Gänsehaut ein.
Zunächst sind wir aber auf 8 m runter und dann am Riff entlang weiter bis auf 30 m getaucht. Meine Gruppe bestand aus zwei Schweden und noch einem Deutschen. Alle sind entspannt und ruhig getaucht und auch unser "Chefguide" hat einen guten Job gemacht👌.
Zu meiner rechten Seite lag das Riff mit schönen Korallen und vielen Fischschwärmen. Zweimal war ich richtig von einer Schwarmwolke umgeben-fast wie in einem Nebel. Zudem habe ich viele große Fische 🐠 in unterschiedlichsten schillernden Farben gesehen. Total faszinierend und gleichzeitig entspannend, denn das Einzige was man hört, ist der eigene Atem (fast wie bei "Ich bin dein Vater Luke"...) 😁
Zurück an Bord gab es erstmal Mittagessen, denn Tauchen macht mega hungrig. Dann noch etwas in der Sonne aufwärmen (denn Tauchen macht auch mega kalt). Und erneut klingelte die Bootsglocke...
Zweiter Tauchgang:
Nach meinem Sprung ins Wasser habe ich unser Grüppchen durchgezählt und meinte dann zu der Schwedin: wo ist denn dein Freund? Sie schaute sich um und meinte, "auf dem Boot"! 😲 Dieses hatte aber mittlerweile abgedreht, um die Schnorchler an einer anderen Stelle abzusetzen. Ich musste lachen 😂 - dass Taucher nicht mehr zurück aufs Boot kommen, hatte ich ja schon gehört, aber dass sie es erst gar nicht runter schaffen...
naja, irgendwann bemerkte die Crew es dann auch und nach einer Ehrenrunde des Bootes waren wir wieder vollzählig. Es ging wieder hinab und dieses Mal sind wir durch verschiedene Felsformationen mit riesigen Korallenfächern getaucht. Total faszinierend und im grün-grauen Schein des Ozeans wirkten sie fast mystisch. Besonders toll fand ich so winzige blaue Tannenbäumchen, die sich blitzschnell einziehen, wenn man ihnen zu nahe kommt. Wir hatten eine lustige Wechselströmung, sodass unser gesamtes Trüppchen alle 20 Sekunden nach rechts und dann wieder nach links geschaukelt wurde. Sehr putzig, dass alle Fische um uns herum mit uns im Takt schaukelten. Am Ende des Tauchgangs sind wir in die Tiefsee hinaus und an einem Wrack 🛳 vorbei getaucht. Dort sollten wir Ausschau nach Thunfischen und Haien🦈 halten. Also starrte ich gebannt in das Dämmerlicht und sah...
...gar nichts! Leider weder Thunfische noch Haie 🤔. Wir begannen dann mit dem Aufstieg und unser Guide setzte seine Taucherboje, damit das Boot uns findet.
Die Rückfahrt habe ich dann in der angenehmen Nachmittagssonne verbracht, mit Blick auf die unendlichen Weiten des Meeres 🏖.
Ich bin total platt, aber es hat sich gelohnt! 😁