Clara und Matze
Clara und Matze
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Türchen 6- Willkommen im Großstadtdschungel

Veröffentlicht: 06.12.2019

Als wir am 10.4. in Sydney landen, ist die Geschäftigkeit und die Dichte an Häusern für uns ein kleiner Schock. Zunächst schlafen wir in einem Hostel in Surry Hills, einem recht angesagten und belebten Viertel Sydneys. Nach einem Stadtrundgang und Sonnenbaden- im Schatten ist es schon echt unangenehm frisch- gehe gleich am Abend Probearbeiten in einem italienischen Restaurant. Alles läuft super, aber anscheinend gab es ein Kommunikationsproblem zwischen 2 wichtigen Personen und ich falle dadurch raus, dass ich nur ein paar Monate hier sein werde… was ich bereits in meiner Bewerbungsmail geschrieben hatte. Enttäuscht stecke ich mein Cash ein (das ist hier in der Gastro selbst beim Probearbeiten üblich) und mache mich auf den Weg nach Kings X, dem billigsten und bei Backpackern beliebtesten Viertel, wo Matze sich bereits mit Maddy in ihrem Hostel getroffen hat. Er hat sie in Perth kennengelernt, sie war allerdings schon auf einem Roadtrip, als wir aus Indonesien wiederkamen. Ich finde sie von Anfang an sympathisch, wir trinken ein paar Bier und sie erzählt von ihren Roadtriperlebnissen (die unter anderem 2 Känguruhunfälle beinhalten, das hat durchaus schon vielen Menschen ihr Auto gekostet). Am nächsten Morgen ziehen wir in unser neues und dauerhafteres Domizil in der Harris St im Studentenstadtteil um. Das Zimmer sieht aus wie auf den Fotos, die Kakerlaken, die die Küche, das Bad und das Wohnzimmer bevölkern, wurden in der Beschreibung grosszügig weggelassen. Naja, dafür ist die Wohnung zentral und bezahlbar…. Gegen Mittag kommt Jessi vorbei, wir haben ein Date zum “Kaninchenyoga” auf der Nordseite der Stadt. Zum 1. Mal überquere ich auf dem Weg die majestätische “Harbour Bridge”, selbst mit der Bahn kommt sie mir sehr sehr lang vor. Nach der sehr lustigen und kuscheligen Yogaaktion spazieren wir am Wasser entlang, folgen den weit ausufernden Meeresarmen, quatschen, genießen die Nachmittagssonne. Es fühlt sich komisch an, dass sie da ist, es könnte- auch wegen der Laubfärbung und des kühlen Windes- ein Herbstnachmittag in Deutschland sein.... Später treffen wir Matze am Circular Quay, von wo aus man einen atemberaubenden Ausblick auf die Oper (von weitem deutlich hübscher als aus der Nähe), den Hafen mit den vielen verschiedenen Schiffen und der über allem thronenden Harbour Bridge hat. Unser zum Glück kakerlakenfreies Zimmer richten wir uns richtig häuslich ein, kaufen einen hübschen Bettbezug und eine Nachttischlampe. Alles günstig in Second Hand Läden, davon gibt es in einer Großstadt wie Sydney ja zum Glück jede Menge. Mit Arbeitssuche geht es nur schleppend for voran, jeden Tag checken wir Jobportale. Ich arbeite mal hier mal da zur Probe, aber entweder stimmt die Bezahlung nicht oder die Gesamtzahl an Stunden. Wir treffen uns regelmäßig mit Jessi und Madleen, erstere verlässt die Stadt dann nach 3 Wochen. An ihrem letzten Abend stoßen wir bei der Suche nach einer nettes Abschlussveranstaltung Aug eine nette Unterwäscheparty. Zeit, nochmal nachhause zu fahren, ist zu dem Zeitpunkt nicht, also machen wie das Beste aus dem, was wir tragen. Es ist eigenartig, so leicht bekleidet zu tanzen, alle Leute, die eng an einem vorbei laufen, streifen meine nackte Haut. Nach 2 Bier und mehreren Malen Körperkontakt fühlt es sich dann recht normal an. Mit Jessis Abflug am nächsten Morgen habe ich dann das Gefühl, dass ein Stück Heimat dass ich durch sie gefühlt habe, Australien ebenfalls verlässt.

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