Veröffentlicht: 04.12.2019
Nach der wunderschönen Zeit in Indonesien kamen wir am 1. März um 11 Uhr in Perth an. Hier schleppte ich Clara zuerst direkt in einen Aldi, um ihr eine Sim-Karte zu kaufen, denn in Australien braucht man für fast alles eine Kontaktnummer. Warum Aldi? Aldi ist Beste, gerade in Australien. Nachdem das erledigt war fuhren wir ins Hostel. allerdings nicht mein altes, sondern die Aberdeen Lodge. Dort hatten sich in der Zwischenzeit meine Jungs aus dem anderen Hostel einquartiert, weil es billiger und ein bisschen ruhiger und familiärer war. Das Hostel war wirklich um einiges kleiner und sehr schön sauber. wir bekamen unser ganzes Besteck und Kochequipment und unsere Betten. Im Anschluss beeilten wir uns, um noch schnell zur Bank zu kommen, damit Clara ein Bankkonto eröffnen konnte. Danach kümmerte sie sich noch um ihre australische TFN (Steueridentifikationsnummer) und schon war sie bereit sich Arbeit zu suchen. Sie bewarb sich bei so ziemlich jedem Restaurant im engeren Kreis der Innenstadt, allerdings leider nicht erfolgreich. Nur eine Karaokebar, das “Mirage” hatte Bedarf. Dieser Schuppen war, wenn ich so sagen darf, das Letzte. Gruppen kamen, um einen Raum für eine private Karaokeparty zu mieten, und die dort arbeitenden Damen wurden in einer Reihe aufgestellt zur freien Wahl als “Bedienung” für den Kunden. Leichtbekleidet, sexy und moglichst offen war das wichtigste. - Und ein hübsches Ausseres. Ich brauche nicht zu erwähnen, dass ihr der Job zuwider war, einzig das Geld war ganz gut, sofern man denn gebucht wurde. Ich bewarb mich unterdessen bei “Protech”, einer Agentur für Baustellenjobs, für die auch Marco und Sean bereits arbeiteten. Dadurch hatte ich dort schon den Fuß in der Tür und nach ungefähr einer Tonne Papierkram, dem leichtesten Fitnesstest aller Zeiten und einem Drogentest war ich drinne. Jetzt hieß es nur noch warten, bis ich vermittelt werde, was zwei Wochen später dann auch passierte.
Clara bewarb sich währenddessen auch noch bei Uber Eats zum Essen ausliefern mit dem Fahrrad, was zwar anstrengender und schlechter bezahlt als das Mirage, aber besser fürs Selbstwertgefühl war. Bevor die Arbeit allerdings gefunden war führte ich Clara durch die Stadt, die ich vorher schon auf eigene Faust erkundet hatte. Und auch neue Orte fanden sich gemeinsam, da Clara noch viel interessierter an so ziemlich allem ist was es zu entdecken gibt, als ich mir hätte vorstellen können. Nach ungefähr einer Woche kauften wir uns zwei Fahrräder, ich ein Rennrad und Clara ein wunderschönes rotes Hollandrad. Leider wurde dieses Prachtstück bereits nach drei Tagen, an ihrem ersten Arbeitstag im Mirage, geklaut. Und so gab es dann ein etwas weniger schönes, aber technisch besseres blaues Hollandrad zwei Tage später. von da an erkundeten wir die Stadt auf zwei Rädern. Ich fuhr sogar 2 Wochen lang 14 Kilometer auf Arbeit auf der Baustelle. Leider ließ mich danach mein Rücken im Stich, sodass ich wieder auf die Öffentlichen umsteigen musste. Zumindest für den Arbeitsweg. So schon das Hostel auch war und so wohl wir uns auch fühlten, fehlte uns in unserem 6er Zimmer doch recht bald ein wenig die nötige Privatsphäre. Nachts war es auch gern mal ein wenig lauter und so entschieden wir dann nach 2 Wochen im Hostel umzuziehen. Gumtree, das Australische Ebay Kleinanzeigen, spuckte uns zum Glück gleich ein schönes Sharehouse (eine WG) aus und 2 Tage später hatten wir die Besichtigung. Die Bedingungen waren schnell ausgehandelt und nach drei Wochen Hostel-Leben bezogen wir endlich unser eigenes Reich. Ein Privatzimmer nicht weit weg vom Zentrum, gute 18 m^2 groß $20 billiger, als das 15 m^2 Hostelzimmer mit 4 anderen Leuten.