Veröffentlicht: 27.02.2018
Nachdem sowohl am Donnerstag, als auch am Freitag der Strom ausgefallen war, kann diese Woche wieder mit neuem Elan behandelt werden. Am Montag geht es eher ruhig zu, dafür ist heute wieder full house angesagt. Bei unserer Einfahrt auf das Gelände der Pagode steigt unser Puls, denn es sieht so aus, als würde hier eine Hochzeit stattfinden! Es ist ein großer Pavillon aufgebaut, darunter stehen runde Tische mit weißen Decken. Die Stühle sind mit ebenfalls weißen, glänzenden (Plastik-)Seidenhussen überzogen, es duftet nach Essen, die Musik läuft, Kinder laufen lachend umher und die Gäste tragen ihren feinsten Zwirn. Voller Begeisterung eröffnen wir Sina und Rii, dass wir uns freuen, endlich bei einer kambodschanischen Hochzeit live dabei sein zu dürfen - die beiden schauen uns an wie Autos „no, no wedding. It‘s a funeral“. Nunja.
Heute kümmern wir uns wieder um an HIV erkrankte Kinder. Bei einem Patienten ist eine Zahnreinigung wirklich sehr dringend nötig. Nach einem ersten Blick in den Mund beschließen wir, bei diesem Jungen ganz von vorne anzufangen: wir bitten ihn darum, uns zu demonstrieren, wie er sich die Zähne putzt. Der 11-jährige wirkt sehr unbeholfen und es ist ihm ins Gesicht geschrieben, dass er wahrscheinlich zum ersten Mal eine Zahnbürste in den Händen hält. Wir greifen zum Modell (siehe Fotos) und versuchen damit zu veranschaulichen, wie er sich die Zähne putzen sollte. Zum Glück ist Rii dabei und übersetzt für uns, jetzt können wir nur hoffen, dass der kleine Mann seinen (noch) gesunden Zähnen in Zukunft etwas mehr Liebe und Aufmerksamkeit schenkt.
Nach getaner Arbeit bummeln wir über den Orussey Market. Die Markthalle platzt aus allen Nähten und ist mit den üblichen Ständen gefüllt. Es ist wie immer eine olfaktorische Achterbahnfahrt mit Fisch und Fleisch getrocknet oder schlachtwarm, essbaren Bienenwaben mit übrig gebliebenen Bewohnern -last men standing- , Kleidung, Haushaltswaren, Internet-und Telefonieständen, Schmuck als hätte man den Drachenschatz gefunden und allem was das Herz sonst noch so begehrt. Benebelt von den Eindrücken stolpern wir aus der Halle in den Verkehrstrubel hinein.
Jetzt brauchen wir erstmal eine Auszeit, ab ins Aroha Spa and Massage. 90 Minuten lang werden wir richtig durchgeknetet und gedehnt. Tiefenentspannt lassen wir uns im Anschluss durch die Straßen Phnom Penhs treiben. Als Erfrischung gibt es ‘nen Mangosmoothie. Unerwarteterweise gestaltet sich die Zubereitung als eher kompliziert. Nach 20 Minuten, einem ausgelaufenen Mixer und einer verzweifelt lachenden Verkäuferin, stehen fünf Leute vor dem Mixer und diskutieren über dessen Handhabung. Uns werden derweil Stühle angeboten, jetzt ist es erst richtig gemütlich. Das Produkt ist das Warten definitiv wert!