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Santa Cruz Trek

Veröffentlicht: 03.09.2018

Mit dem Bus von Paracas nach Lima machten wir einen Stopp in den Slave Tunnels. In Lima verbrachten wir zwei Nächte und fuhren anschließend über Tag nach Huaraz.

Santa Cruz Trek - 4 Tage wandern - 4 Tage keine Toiletten - 4 Tage keine Duschen - 4 Tage kein Netz

Tag 1:

Am Mittwochabend haben wir unsere großen Backpacker gepackt, da wir viele warme Kleidungsstücke für unser 4-Tages-Wanderung brauchten. In unserer Vorstellung war es einerseits cool 4 Tage zu wandern, andererseits aber auch ziemlich anstrengend den großen Rucksack die Berge hochzuschleppen.

Donnerstagmorgen wurden wir kurz nach 6:00 Uhr von einem Taxi abgeholt. Erster Eindruck war schon ziemlich merkwürdig, da wir wussten, dass wir ca. 5 Stunden mit „dem Auto“ fahren werden bevor wir loslaufen und dieses Taxi ziemlich klein war. Allerdings fuhren wir nur zu einem Kleintransporter, in dem noch weitere Personen aus Schottland, Australien, Frankreich und Holland saßen.

Während der fünfstündigen Autofahrt machten wir einen Stopp an de wunderschönen „Laguna mujer“. Etwas später machten wir einen weiteren Stopp. Von dort konnte man den höchsten Berg Perus sehen.

Als wir in einem kleinen Dörfchen ankamen, von dort wir losliefen, erfuhren wir, dass die Esel nicht nur die Zelte, Campingeschirr, Schlafsäcke usw tragen werden, sondern auch unsere Rucksäcke. Sehr angenehm für uns, aber auch zugleich etwas blöd, dass wir vorher nicht Bescheid wussten, sonst hätten wir nämlich einen kleine Rucksack für Wasser, Sonnencreme und Mützen mitgenommen. Ebenso war auch ein bisschen ärgerlich, dass die Emily ihre Sonnenbrille und Kamera im Hostel vergessen hatte.

Der Guide war mir anfangs nicht so sympathisch, da er keine Ansagen machte, sodass wir später unsere Tickets für den Nationalpark im Rucksack aufgeschnallt auf einen Esel hatten, statt in unserer Jackentasche. Der Beamte (control del puesto) war etwas verärgert, hat uns aber letztendlich doch durchgelassen. Unsere Gruppe war wirklich sehr nett und vor allem kommunikativ. Auch der Guide war eigentlich ziemlich witzig. Wir liefen am Donnerstag ca. 4 Stunden durch die wunderschöne relativ flache Landschaft mit wilden Kühen und Pferden und übernachteten in kleinen Zelten. Am Abend wurde für uns gekocht (Hühnchen mit Reis) und wir konnten sogar die Milchstraße am Sternenhimmel sehen.

Während dem Abendessen erzählte uns ein 40-jähriger Franzose er sei in Peru für hayuaska. Ayahuasca ist eine Droge, die man trinkt und ist ein Prozess, der von Schaimanen durchgeführt wird. Dafür muss man sich aber 13 Tage zuvor zuckerfrei, fettfrei und vegetarisch ernähren. Ayahuasca bringt Halluzinationen hervor und soll das Leben desjenigen, der er durchführt, verändern.

Anschließend erzählte er uns, dass er „Pilze“ dabei habe, die er am nächsten Tag am Ende der Wanderung zu sich nehmen will.

Tag 2:

Nach einer eiskalten und schlaflosen Nacht hieß es um 6:00 Uhr morgens aufstehen, anziehen, Zelte zusammenpacken und frühstücken. Gegen 6:45 Uhr machten wir uns dann auf den Weg. Anfangs war es nicht allzu steil, teilweise auch mit flacher Strecke. Kurz bevor wir auf die 4775 Meter hoch sind, wurde es aber unfassbar steil. Es war so gut wie kein Weg mehr zu sehen, sondern nur noch Felswände an denen wir „hochkletterten“. An der Spitze erwartete uns aber ein wunderschöner Rundblick mit zusätzlichem Blick auf eine türkisfarbene Lagune. Nachdem wir eine Pause auf der Spitze machten, liefen wir nochmals 200 Höhenmeter runter. Auf den letzten 30 Minuten hat der Franzose tatsächlich die Pilze zu sich genommen. 200 Höhenmeter tiefer wurden unsere Zelte aufgeschlagen, sodass wir auf 4600 Meter schliefen. Am Nachmittag aßen wir gemütlich eine Suppe und genossen die strahlende Sonne. Sowohl Emily als auch ich hatten aber ganz schön Kopfschmerzen. Am Abend konnte ich leider nichts mehr essen, da mir schlecht wurde. Nun weiß ich, was es bedeutet höhenkrank zu sein, da ich mich nachts dreimal übergeben musste.

Tag 3:

Gestern morgen standen wir wieder gegen 6:00 Uhr auf. Es gab leckere Pfannkuchen zum Frühstück und es ging mir schon viel besser. Trotzdem ging es mir natürlich noch nicht wieder super gut, da mein Körper ziemlich leer war😂. Am dritten Tag liefen wir 8 Stunden mit kleinen Pausen. Die Landschaft war wunderschön und Gott sei dank war die Strecke überwiegend flach oder bergab.

Am Morgen füllten wir unsere Wasserflaschen mit abgekochtem Flusswasser. Als ich später davon trank, wurde mir wieder schlagartig schlecht, da der Kochtopf anscheinend nicht richtig ausgespült wurde und es sich anfühlte als würde man pures fett trinken.

Die letzten zwei Stunden liefen wir alleine zum Campingplatz, da der Guide sich ein bisschen in die Natur setzen wollte, um ein Bierchen zu trinken. Während dem ganzen Trek dachten wir uns schon, dass er ziemlich nach Alkohol riecht. Auch die anderen erzählten, dass er während des Treks ziemlich viel und oft Alkohol trank.

Highlight des Tage: nach 8 Stunden endloser Wanderung gab es einen Mini-Kiosk, in dem ich mir eine Cola kaufen konnte.

Tag 4:

Heute hieß es 5:30 Uhr aufstehen und um 6:00 Uhr frühstücken, da wir gegen 10:00 Uhr im Dorf angekommen sollten. Der Weg war überwiegend flach, nur die letzte Stunde ging es bergab. Anschließend fuhren wir mit dem Bus zurück nach Huaraz.

Laut dem Internet ist der Santa Cruz Trek einer der schönsten Wanderwege der Welt. Keine Ahnung, ob das stimmt, da ich dafür noch zu wenig gewandert bin. Mit Sicherheit ist der Santa Cruz Trek aber wunderschön und auf jeden Fall empfehlenswert.

Heute Abend fahren wir mit dem Bus nach Trujillo.

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