Veröffentlicht: 22.11.2024
In Te Kūiti hat es nur für ein Foto von der 7m hohen Statue eines Schafscherers gereicht. Te Kūiti ist offenbar die "Schererhauptstadt der Welt" und veranstaltet jedes Jahr Ende März oder Anfang April die neuseeländischen Shearing and Wool Handling Championships. Dafür war nicht der richtige Zeitpunkt und sonst gibt es in dem Ort eigentlich nichts.
In Waitomo hatte ich mal wieder Glück und das letzte Ticket für eine Führung an diesem Tag ergattert. Und ich musste nur 40 Minuten warten - perfekt für ein kurzes Prä-Abendessen. Der Guide war der Ur-Ur-Urenkel eines ehemaligen Māori-Chiefs in der Gegend und hat erzählt, dass die Māori diese Höhlen lange vor der "Entdeckung" durch die Siedler verwendet haben. Aus Respekt vor den Traditionen der Māori ist das Fotografieren in der Höhle daher verboten.
Zunächst hat der Guide uns verschiedene Kammern der Tropfsteinhöhle gezeigt, eine davon heißt Kathedrale. Dabei handelt es sich um die größte Kammer der Höhle, die auch noch eine tolle Akustik hat! Wir haben es sogar ausprobiert: zunächst hat ein Gast ein kurzes Lied angestimmt, anschließend hat der Guide ein traditionelles Lied der Māori vorgetragen.
Der nächste Wow-Moment war die Höhle mit den Glühwürmchen, so viele auf Einmal habe ich noch nie gesehen. Es war richtig hell in der Höhle. Dann hat der Guide Licht angemacht und statt dem grünen Leuchten der Glühwürmchen hat man tausende glänzende Fäden von der Decke hängen sehen. Diese werden von den Glühwürmchenlarven zum Fangen von Nahrung verwendet. Durch das Leuchten wird die Beute (Fliegen, Mücken, Nachtfalter, kleine Schnecken, Tausendfüßler,...) angelockt und bleibt dann an den Fäden hängen. Je hungriger ein Glühwürmchen ist, desto stärker leuchtet es.
Bei diesen Glühwürmchen handelt es sich übrigens um "Glowworms" bzw. "Arachnocampa" und nicht um "Fireflies". Sie sind in Neuseeland und Australien endemisch und anders als bei Fireflies leuchten nur die Larven.
Der letzte Teil der Führung bestand aus einer Bootsfahrt zum Ausgang der Höhle, wobei die Höhle nur von Glühwürmchen beleuchtet wurde. Und kurz bevor wir die Höhle verlassen haben, hat der Guide uns doch noch erlaubt Fotos zu machen. Wer also dachte, dass ich illegalerweise Fotos gemacht und die dann auch noch für meinen Blog verwendet habe, lag falsch!