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Einreise nach Kambodscha

Veröffentlicht: 15.07.2024

Von Can Tho aus sind wir mit einem öffentlichen Bus zur vietnamesisch-kambodschanischen Grenze gefahren, um nach Kambodscha einzureisen - Abholzeitpunkt war 4.40 Uhr vor unserer Unterkunft. Das haben wir gern in Kauf genommen, da die Fahrt nur 3-4 Stunden dauern sollte und damit der Tag nicht so verloren war. Außerdem habe ich das Talent in quasi jeder Position und in jedem Verkehrsmittel schlafen zu können, solange es sich bewegt. Mir standen also auch noch ein paar Stunden Schlaf bevor. Leider gab es gefühlt alle 15 Minuten einen Stopp, damit Personen ein- oder aussteigen können, Waren eingeladen oder vor irgendwelchen Haustüren abgelegt werden können, manchmal wurde auch einfach nur durchs Fenster hindurch vom Straßenrand Essen gekauft. Und schwuppdiwupp waren wir 6 Stunden lang unterwegs und ich konnte wegen des ständigen Anhaltens und wieder Losfahrens nichtmal schlafen.


Während der Fahrt hat sich irgendwann eine Frau neben mich gesetzt, die eine riesige Durian-Frucht im Gepäck hatte. In einigen Unterkünften muss man hier sogar Strafe zahlen, wenn man diese Früchte mit ins Zimmer nimmt, weil sie so stinken. Glücklicherweise hatte diese Frucht keinen so penetranten Geruch, wahrscheinlich weil sie noch nicht angeschnitten war. Unschlagbar war jedenfalls der Moment, als ein Moped in den Bus eingeladen wurde...


Da ich nicht schlafen konnte, hatte ich Zeit aus dem Fenster zu schauen und konnte sehen, wie die Häuserfronten langsam Lücken bekamen, sich schließlich aufgelöst und in Palmenhaine und Reisfelder verwandelt haben, je näher wir der Grenze zu Kambodscha kamen. Wie schon gesagt, war das der Ausblick, den wir eigentlich bereits im Mekongdelta erwartet hatten.


Im ländlicheren Raum konnte man am Straßenrand auch immer wieder sogenannte Bird Houses sehen. Meistens sehen diese Häuser aus wie normale Wohnhäuser, allerdings mit kleineren Fenstern. Oft sind sie sogar größer als die Häuser, in denen die Menschen dort leben. Aber sie sind eben nur für Vögel gedacht, um genau zu sein für Schwalben. Schwalben bauen nämlich mithilfe ihrer klebrigen Spucke ganz spezielle Nester, die vor allem in China als Delikatesse gelten. In diesen Bird Houses kann man die Nester dann relativ einfach "ernten" und anschließend verkaufen. Zur Einordnung: in Deutschland ist es sogar verboten Schwalbennester von Häusern zu entfernen, wenn die Schwalben darin die Wände mit Kot verschmieren.


Sowohl die Ausreise aus Vietnam, als auch die Einreise nach Kambodscha haben bei uns problemlos geklappt. Ein anderer Deutscher, den wir auf dem Weg zur Grenze getroffen haben, hatte weniger Glück, weil er sich bereits vorab online eine E-Visum gekauft hatte, das an dieser Grenze jedoch nicht akzeptiert wurde. Er hatte also die Wahl sich ein weiteres, old-school Papier-Visum zu kaufen oder zu einem anderen Grenzübergang zu fahren.
Ich hatte vorher schon im Reiseführer gelesen, dass das Visum normalerweise 30 US-Dollar kostet, für eine "Expressabfertigung" aber manchmal 5$ zusätzlich kassiert werden. Unsere Visa haben jeweils 35$ gekostet, einen anderen Preis gab es gar nicht. Vielleicht wurde das E-Visum deshalb nicht akzeptiert...


Im letzten Schritt haben zwei verschiedene kambodschanische Grenzbeamte unabhängig voneinander noch jeweils fünf verschiedene Stempel in jeden Pass gestempelt und wir waren drin.

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