Dritter Tag auf See, Kein Netz

Nachdem der Abend davor etwas länger ging beim Bingo, was ich ganz witzig fand, ging am Morgen das Wetter auf, prompt ließen sich auch paar Wale blicken, die ich aber so schnell nicht aufnehmen können, meine Kamera ist auch nicht so geeignet dafür, aber für die Whalewatcher hat es dann gereicht J

Gerade für Internet Junkies wie mich ist es je eigentlich der Horror offline zu sein, aber hier ging das nicht anders. Kein Internet, kein WLAN, kein Mobilfunk, Nada. Lediglich auf dem kurzen Zwischenstopp in Puerto Eden (76 Einwohner) gibt es für 30 Minuten Mobilfunk, wo ich per SMS erfahren musste dass es die Eintracht wieder verbockt hat.

Ich muss sagen, die „Funkpause“ über letztlich 80 Stunden war unglaublich vor allem was Ihre Wirkung betraf….

Man stellt sich sofort drauf ein, ändert umgehend sein Verhalten. Kein ständiges Getippe mehr, man liest, man sitzt einfach mal da und schaut sich Leute an, oder genießt einfach mal die Ruhe.

Irgendwie war das ein Gefühl zurück in die 80er Jahre, da ging es doch auch ohne Internet, Mail etc ganz gut.

Und man kommt unglaublich ins Gespräch. Statt aufs Handy zu schauen unterhalten sich die Leute teilweise sehr intensiv und ich habe da eifrig mitgemischt. Da viele Solo reisen, fast aber nur Frauen, war das das schlechteste nicht : - ) Ich habe alleine an diesem Tag 4 Geschichten, ja Lebensinhalte erfahren aus Paris….Französisch Kaledonien (ich wusste gar nicht wo das ist), aus Argentinien und von einem Mädel aus Chile, deren Mutter aus Deutschland kommt.

Es ist grandios, was das fehlende Internet an Kommunikationsvermögen freisetzt und irgendwie tut mir die Generation nach uns leid, die das nie wirklich erleben konnte.

Daneben passierten wir am Ende des Kanals Santa Maria die engste Stelle der Durchfahrt (ca. 80 M, wir mussten 2 Stunden auf das Maximum der Flut warten, sonst kommt man nicht durch) und was ich dort gesehen habe war das mit Abstand faszinierendste was ich je in meinem Leben gesehen habe….