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¡Acampar prohibido!

Veröffentlicht: 02.02.2020

Weihnachten ist an uns vorübergezogen. Im warmen Sonnenlicht des spanischen Südens will nicht so richtige Jahresendstimmung aufkommen, trotz des mitgebrachten Adventsgestecks. Aber nicht schlimm. Mit solchen Temperaturen haben wir nicht gerechnet und schon gar nicht damit, am heiligen Abend fast nackig am Strand zu sitzen.

Wir sind weiß Gott nicht die Einzigen, die das zu schätzen wissen, die Zahl der wunderbar komfortablen deutschen Wohnmobile ist erheblich. Nur der Wohnwagen scheint aus der Mode gekommen zu sein und so freuen wir uns, hier und da noch so ein ähnlich abgerappeltes Gefährt zu entdecken, meist sitzen französische Hippies mit vielen Kindern drin.

Die Armada an deutschen Mobiltouristen scheint dazu geführt zu haben, dass entlang der Küste Richtung Almeria das Campen verboten ist. Zunächst denken wir uns nicht viel dabei, solche Schilder begegnen uns ständig und wer schert sich im europäischen Süden schon um Verbote?

Auf einem Parkplatz in Mazarron will Zappa die Bremsen vom Wohnwagen nachstellen. Vorher machen wir eine kleine Siesta und stellen unsere Klappstühle nebst improvisierten Tischchen in die Sonne. Es dauert nicht lange und ein freundlicher Spanier macht uns darauf aufmerksam, dass acampar hier verboten ist, man dürfe wohl 48 Stunden stehen, aber dann kommt die Policia und vertreibt uns. Wir haben die Schilder wahrgenommen und bleiben wollen wir hier auch nicht, bedanken uns jedoch höflich und packen unser Mittagspausenequipment wieder ein.

Weiter Richtung Almeria bleiben wir, ganz gegen unsere Gewohnheit auf einem Platz, der bereits von einigen Wohnmobilen bevölkert ist. Die Aussicht ist schön, in gelben Sandsteinklippenhöhlen nisten diverse Vögel und zwitschern und die Camperdichte ist erträglich, auch wenn unser direkter bayrischer Nachbar ein wenig rumprollt.

Nach dem Frühstück im glutroten Sonnenaufgang am nächsten Morgen und einem flinken Bad im kalten Meer, packen wir Klappstuhl und Tischimprovisation zusammen und wollen weiterziehen. Ein kleines Problemchen mit der Autobatterie verzögert die Abfahrt und so werden wir Zeugen des Auftritts des örtlichen Ordnungsamts. Unser bayrischer Nachbar hat seinen Campingstuhl vor dem Protzmobil stehen und wir nehmen an, dass er schon länger als eine Nacht hier verweilt. Die kommunalen Ordnungshüter geben ihm jedenfalls zu verstehen, dass acampar hier prohibido ist und brummen ihm ein Bußgeld auf. Ich kann mir ein hämisches Grinsen nicht verkneifen, doch schon sind die beiden auch an unserem Gefährt. Die Motorhaube steht offen, kein Campingmöbel weit und breit und der Wohnwagen ist nur so ein Anhängsel. Die Munipicales sind sehr höflich und machen uns darauf aufmerksam, dass das wilde campen an der kompletten Küste bis Capo strengstens verboten ist. Aber wir machen ja kein Camping, erklären sie uns noch mit einem Lächeln: kein Stuhl, kein Tisch, kein acampar!
Danke mal wieder, lieber großer Gott des Zufalls! Wir haben jetzt eine neue Taktik: Plätze mit vielen Deutschen endgültig meiden, improvisierten Tisch auf die Wagendeichsel und Klappstühle auf den Strand ein paar Meter vom Château entfernt.

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