Veröffentlicht: 20.08.2018
Die Anreise von Santa Cruz aus durch die Nebelwälder und die kurvigen Straßen war schon ein Erlebnis. Der Ort selbst ist überschaubar und ein Paradies für Hippies und Aussteiger aus der ganzen Welt. Viele bieten irgendwelche Künste an um über die Runden zu kommen oder das nächste Bier zu finanzieren. Oder versuchen sich als Selbstversorger. Ich hatte das Gefühl jeder, der länger als eine Woche bleibt, kommt dort nicht mehr weg. Ähnlich wie auf der Fusion, genauso wie die Leute. Deshalb gibt es auch Waren und Speisen aus der ganzen Welt. Die Leute waren sehr sympathisch und es war interessant mal ein paar Tage in ihre Welt reinzuschauen.
Weshalb es ausgerechnet der Ort ist, keine Ahnung. Die Touristen kommen hier jedenfalls her um im der Umgebung zu wandern, Kondore zu beobachten, Wasserfälle, den nahegelegenen Nationalpark und die Ruinen von El Fuerte zu besuchen.
Wie immer an neuen Orten habe ich mir erstmal den nächsten Hügel gesucht um mir einen Überblick zu verschaffen. Der hieß natürlich cerró de la patria - Berg der Heimat. Obwohl der im Vergleich zu den sonstigen Gipfeln doch eher bescheiden war. Auf dem Rückweg wollte ich dann noch bei einem Weingut vorbeischauen. Endlich mal wieder guter Wein aus erster Hand. Allerdings war dort niemand anzutreffen. Lag wohl daran, dass im Weinberg im Moment nichts los ist. Alles gelesen und die Reben zurückgeschnitten. Ziemlich genau um 6 Monate versetzt zu Deutschland. Na gut, dann muss das mit dem Wein noch ein bisschen warten.
Am nächsten Tag ging es dann in den Nationalpark Amboró. Der liegt ganz im Süden der immergrünen Yungas und grenzt im Westen an den Ellenbogen des Altiplano und südlich an die karge Region Chaco. Unser Ausflug in die Wälder der Riesenfarne hat sehr stark an Jurassic Park erinnert. Oder auch 'Als die Dinos den Wald verließen'. Ach nein, das hieß ja 'In einem Land vor unserer Zeit'. Hinter jedem Busch hatte man jedenfalls erwartet, dass Littlefoot und seine Freunde erscheinen. Die riesigen Farne wachsen nur sehr langsam - ca. zwei cm pro Jahr. Das heißt ein 4m hoher Farn ist ungefähr 200 Jahre alt! Und das obwohl im Nebelwald eigentlich beste Wachstumsbedimgungen herrschen. Es handelt sich um einen Primärwald - er benötigt also keine Hilfe von Tieren um zu wachsen und gedeihen. So, Bildungsauftrag erledigt. Am Aussichtspunkt ließen sich dann auch noch 2 Kondore von sehr Nahem blicken. Kondore wechseln ihren Partner übrigens auch nie. Und wenn einer dann mal stirbt, stürzt sich der andere manchmal zu Tode. Er sucht den höchsten Berg in der Umgebung und lässt sich dann einfach hinunterstürzen!
Am letzten Tag habe ich mir dann noch zwei angepriesene Dinge angeschaut. Zum einen die Wasserfälle Las Cuevas und zum anderen die Ruine El Fuerte. Die Wasserfälle waren nicht so spektakulär, auch nicht so hoch. Aber wenn man bei Sonne hingeht sicherlich ganz nett zum erfrischen.
El Fuerte dagegen ist im Wesentlichen ein riesiger Fels, in dem verschiedene Tierbilder geschlagen wurden. Außerdem noch religiöse Zeichen und ziemlich akkurate Priesterstätten. Rundherum gabs noch einige Ruinen zu sehen und man hatte nochmal einen schönen Ausblick in die verschiedenen Täler der Umgebung. Mit diesen Eindrücken habe ich mich dann am nächsten Tag aus Samaipata verabschiedet und es ging wieder zurück nach Cochabamba.