Veröffentlicht: 30.03.2024
Meine Inseltage waren wettertechnisch gesehen abenteuerlich. Am ersten Tag hingen die Wolken ziemlich tief, am zweiten Tag war es windig/bewölkt und am dritten Tag war es so windig, dass sich der Sand wie seitlicher Hagel angefühlt hat, ich binnen Minuten über und über mit feinem Sand bedeckt war und es eine reine Willensschlacht war, am Strand zu liegen. Der ganze feine Sandstrand war natürlich super schön, aber die stürmischere Ostküste der Insel hat mir am besten gefallen, weil die Wellen mit ihrer ganzen Macht gegen das Riff schlugen und einem die Gischt davon ins Gesicht wehte.
Die letzten Tage waren gut. Ich habe versucht, die Reise ein wenig Revue passieren zu lassen und gerade, als ich noch den Sonnenuntergang mit meinem einzigen Eis der Tour in einem Park beobachtete, kam auch nochmal ein Gefühl der Dankbarkeit auf. Ich weiß, dass all das nicht ohne ganz viele glückliche Umstände möglich wäre. Angefangen bei den Menschen, die mich unterstützen und aufbauen, die sich liebevoll um mein Zuhause kümmern während ich weg bin, wäre das so nicht machbar. Und immer wieder zu merken, was ein ‚starker‘ Reisepass ermöglicht. Ja, ich habe hart gearbeitet, um mir das zu ermöglichen, aber das bedeutet im Kapitalismus noch lange nicht, dass das ausreicht, um sich sowas zu ermöglichen.
Ich habe viele Dinge nochmal hinterfragt, bezogen auf Tourismus und soziale Ungleichheit, Verantwortung und sowas. Auf vieles habe ich keine Antworten. Aber 70% des Tourismus, so wie er derzeit stattfindet, ist nicht richtig. Die Meere sind leer, die Wälder sind leer. Wenn man genau hinschaut, sind viele Orte eigentlich Gräber. Sozial betrachtet sieht es fast noch wilder aus. Aber wie man damit umgeht und was daraus die Konsequenz ist, muss man wohl für sich selbst herausfinden. Oder vielleicht entwickeln wir uns ja auch gesellschaftlich in die richtige Richtung.
Bisschen deep zum Ende. Morgen gehts nach dem Frühstück Richtung Flughafen und dann noch ein Nachtflug und viermal Zug und dann bin ich wieder zuhause. Wo mein kleines Felltier auf mich wartet und ich kann’s kaum erwarten.
See ya