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27.01.2020, Deutscher Fußball und Bier

Veröffentlicht: 06.02.2020

Leider hat es mich irgendwie leicht erwischt, denn seit Sonntag Abend habe ich Kopfschmerzen und das Gefühl, dass ich eine Erkältung ("sehr verwunderlich bei den Temperaturen" :D) bekomme.
Aber das wird schon wieder.


Heute war ich bei den "Seniors", also den 15-16 jährigen. Die Klasse besteht jedoch nur aus 6 Schülern und 2 waren davon heute nicht da.
Wirklich beeindruckend ist, wie die Schüler und auch die Lehrer sich an kleinen Dingen erfreuen können. Im Naturwissenschaftsunterricht ging es um die Themen
Osmose und Diffusion und um das zu veranschaulichen, hat der Lehrer ein Stück Kalium in eine Wasserflasche getan.
Das Kalium löste sich auf und verteilte sich nach dem Prinzip der Diffusion gleichmäßig in dem Wasser.
Die Schüler und auch der Lehrer Sir Alfred waren alle total beeindruckt, während das bei uns in der Schule höchstwahrscheinlich kaum jemand bemerkenswert gefunden hätte.
Aber hier haben die Lehrer nun mal keine anderen Möglichkeiten und Materialien. Während wir in Deutschland komplett ausgestattete Physik-, Bio- und Chemieräume haben,
geben sich die Lehrer hier in Ghana mit einem Whiteboard, sowie alten Schulbüchern zufrieden. Auch Arbeitsbögen sucht man hier vergeblich.


In der Mittagspause habe ich mich noch ein wenig mit Alfred unterhalten. Überraschenderweise hat er mir erstmal alle möglichen deutschen Städte aufgezählt.
Natürlich kannte er diese aufgrund der Fußballclubs. Sein Lieblingsverein ist übrigens der FC Bayern, weil er Lewandowski super findet.
Und wie sollte es auch anders sein, auch hier treffen sich Jungs bzw. junge Männer zum "Fifa zocken"
(vorausgesetzt man hat die finanziellen Mittel um sich eine XBox oder ähnliches zu leisten).
Außerdem hat er Deutschland direkt mit Bier in Verbindung gebracht, da bei der Fußball- WM 2014 während des Finales wohl
sehr viele deutsche Fans mit Bierkrügen im Fernsehen zu sehen waren. Was Fußball so alles auslösen kann... :D
Am Sonntag sind wir auf dem Weg in die Innenstadt übrigens am Stadion vorbei gefahren, in welchem gerade ein Spiel stattfand.
Auf Nachfrage ist es hier wohl sehr günstig ein Fußballspiel in einem Stadion zu gucken und manchmal wird es sogar umsonst angeboten, was mich sehr überrascht hat.


In Ghana trinken übrigens, laut Alfred und James, sehr wenige Menschen Alkohol. Viele haben Angst vor einem Kontrollverlust oder gar davon abhängig zu werden.
James trinkt z.B. gar keinen Alkohol und Alfred höchstens mal ein Bier, aber selbst das wohl sehr selten.
Sehr überrascht waren beide, als ich ihnen dann erzählte, dass es in Deutschland für viele Jugendliche eigentlich normal ist mit 16 (oder auch schon früher)
auf Partys zu gehen und regelmäßig Alkohol zu trinken.
Von den Partyabstürzen die einige in Deutschland erleben, wollte ich dann lieber nichts mehr erzählen...


Auf dem Nachhauseweg sind James und ich dann nochmal zu einem Kumpel von ihm gegangen, da ich mein Kleid noch ein wenig ändern lassen wolte, dass James Kumpel mir geschneidert hat.
Hier ist es übrigens sehr sehr sehr günstig sich Kleidung nach Maß schneidern zu lassen. Für den Stoff habe ich z.B umgerechnet 3,80€ bezahlt und für das Schneidern 4,70€.
Das würde man für das Geld in Deutschland im Leben nicht bekommen.
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