Tag 5 - von Ponte de Lima nach Rubiães

Mit dem heutigen Tag steht eine landschaftlich sehr reizvolle Etappe an, allerdings auch die steilste und dadurch anstrengende. Gleichzeitig wird es unsere letzte Tagesetappe in Portugal sein, denn bereits morgen werden wir die Grenze nach Spanien überschreiten. Nun aber erstmal zu heute...

Unseren Plan sehr früh los zu gehen haben Sandra und ich nicht ganz so umgesetzte, so dass wir letztlich um 07:30 Uhr alle vier zusammen unser Appartement verlassen. Gestern haben wir nämlich nicht in einer Herberge übernachtet, sondern sehr gut in einem von Luca gebuchten Appartement😇 warum wir erst später los sind? Das Pilgerleben hinterlässt Spuren und so müssen wir erstmal unser Füße ausgiebig mit all den schönen Sachen verpflastern, die wir gestern in der Apotheke erstanden haben🙈 Tja, so ändern sich eben die Shopping Gewohnheiten auf dem jakobsweg😜😂 Aufgrund des Appartements gab es sogar einen Café vor dem schnüren unserer Wanderschuhe - ein Luxus, den wir auch nicht jeden Tag haben. 

Über die alte Römer-Brücke geht es dann also auf den Weg, der mal idyllisch zwischen Weingärten entlang führt und auch mal über Dorfstraßen,Schotterpisten oder auch unter Autobahnbrücken weitergeht. Irgendwann sehen wir dann den ersehnten Hinweis - eine Bar in 40m und diese bietet Frühstück an🤤 Die Freude währt nicht so besonders lang, denn irgendwie wirken weder die Bar noch die drei Herren des Service besonders einladend und auch das es 4x das Frühstücksmenu 2 sein soll wird erst nach mehrmaliger Aufforderung verstanden. Aber wie immer, hilft nix und der Hunger ist einfach zu groß... zu zahlen sind dann 13,50 €, die mit kleiner mathematischer Hilfe von Sandra errechnet werden🙄🤦🏻‍♀️

Nach der Stärkung geht es also weiter und die Wege durch die Dörfer sowie deren angrenzende Weinberge werden immer steiler. Hierbei werden wir stets von einer Messe begleitet, die aufgrund des Tales bis zu uns zu hören ist - eine doch sehr besondere Begleitung. 

Irgendwann kommen wir an die vorerst letzte Bar und damit auch an die letzte Verpflegungsstation - Wasser und Bananen einkaufen, nochmal ein kühlen Getränk zu sich nehmen und das WC aufsuchen. Die nächsten 5km wir es außer dem Anstieg nichts mehr geben! Aufgrund der etwas geringeren Temperaturen müssen wir aber, Gott sei Dank, keine Unmengen mitnehmen... 

So machen wir uns also auf den Weg zum Gipfelplateau und kommen auch wirklich gut voran. Irgendwann wir der Weg aber immer steiler und auch immer unwegsamer, so dass ich doch froh über meine Stecken bin. Unser Luca findet den Weg heute sehr Pilgerunfreundlich, wir schaffen es aber alle bis mittags auf den höchsten Punkt👍🏻💪🏻 Nach knapp 100km und mit ca. 10kg Gepäck auf dem Rücken ist es schon eine Herausforderung, diesen steilen Anstieg zu nehmen💪🏻😌 (Ich muss gestehen, dass ich an dieser Stelle schon eine bisserl stolz bin, denn letztes Jahr war ich diese Etappe ohne Gepäck gegangen und heute mit Gepäck wieder oben zu stehen war toll). 

Der anschließende Weg nach unten zieht sich so arg und wir sind alle so kaputt, so dass wir mehr als froh sind, endlich gehen 15:30 Uhr in unserer Herberge „Casa Ninho“ anzukommen. Wir haben 4 Betten in einem 6-Bett-Zimmer und sind zufrieden. Duschen, Wäsche abwarten und dann geht es zum Abendessen - die erste richtige Mahlzeit des Tages für uns😊🥴😋 Mit Ute und Klemens, die mit uns vorletzte Nacht das Herbergszimmer geteilt haben, trinken wir dann noch ein Radler und gegen 21:30 Uhr geht es ins Bett, aus welchem ich jetzt um 22:17 Uhr meinen Bericht des heutigen Tages beende.

Morgen werden wir nicht nur die Grenze nach Spanien überschreiten, sondern auch die Hälfte des Weges hinter uns gebracht haben... Kaum zu glauben wie schnelle es geht!😢

Gute Nacht Euch allen und bis morgen aus Spanien😘