Veröffentlicht: 08.06.2019
Wie haben es geschafft!!! Wir sind tatsächlich nach 11 Tagen und rd. 250km in Santiago de Compostela angekommen...👣💪🏻😍😥😲
Nach einem wunderbaren aber langen und anstrengenden Tag bin ich leider zu müde zum schreiben🙈 Ich verspreche Euch aber, dass ich morgen den Bericht weiterführen werde und dann alles nachhole. Ein paar Bilder füge ich natürlich heute schon mal bei😉
Fürs erste daher eine gute Nacht Euch allen aus Santiago!
Eure glücklichen und erschöpften Peregrinas (mit schmerzenden Füßen🙈)
Sandra & Dani
So, wie versprochen hier nun auch der Bericht zum gestrigen Tag🙂
Los ging es bereits vor Sonnenaufgang um 06:00 Uhr - voller Aufregung, Vorfreude und neuer Energie!👍🏻👣 Ein letztes Mal hieß es also zuvor den Rucksack zu packen, die Füße wanderfähig zu verpflastern und alles anzuziehen was wir an wärmenden Klamotten/Kopfbedeckungen bei uns trugen - bei nur 7 Grad war es doch mehr als frisch um diese Zeit🥶 Die ersten 4km legten wir noch im dunklen zurück, bevor wir am ersten Hügel die aufgehende Sonne sahen🌄 Der Weg nach Santiago beinhaltet nochmal alles was wir die letzten Tage geboten bekommen haben - Schotterpiste, Alphalt, unser geliebtes Kopfsteinpflaster und natürlich Waldwege mit Wurzeln und Steinen. Natürlich geht es auch wieder bergauf und bergab, neben und unter Autobahnen hindurch oder mal nur geradeaus.
Wie ich schon im letzten Jahr gesehen hatte, verleiht dieser letzte Tag nochmal neue Energie und so kommen wir zunächst ohne größere Schmerzen (🙃) und in einem sensationell raschen Tempo voran. Dem Ziel so nah zu sein setzt nochmal die letzten Reserven frei und so läuft man km für km nur so dahin. Die Steine auf dem Weg, die insbesondere auf der Etappe nach Redondela so nervig waren, werden heute zum stillen Motivator, denn jeder davon bringt uns näher an Santiago😃
Natürlich gibt es auch noch einen Stop für ein Frühstück und nochmal eine Kaffeepause ca. 5km vor dem Ende, aber dennoch sind wir heute wahnsinnig schnell unterwegs.
Gegen 11:30 Uhr ist es dann „endlich“ so weit - wir nehmen uns alle an den Händen und laufen zu viert auf den Platz vor der Kathedrale😍🙌🏻😍🙌🏻😍🙌🏻😍 Wir umarmen uns, es kullern ein paar Tränenchen (und hierfür muss man sich definitiv nicht schämen!) und die ersten Bilder werden gemacht / Telefonate mit den lieben zuhause geführt!
Warum eigentlich „endlich“ in Anführungszeichen? Weil wir zwar unser Ziel erreicht haben, aber gleichzeitig unsere gemeinsamen Reise damit auch dem Ende zu geht...😔 Wenn vier völlig fremde Menschen (außer eben Sandra und mir, wobei man ja auch hier nie genau weiß wie es sein wird) plötzlich den Camino zusammen nicht nur zu laufen sondern erleben, dann schweißt das unglaublich zusammen! Man verbringt fast 24 Std. miteinander, läuft nicht nur zusammen sondern macht eigentlich fast alles gemeinsam und vor allem leider man zusammen und/oder motiviert sich gegenseitig - hiervon und von den damit verbundenen Gefühlen kann man zwar erzählen, aber wirklich beschreiben lässt sich das einfach nicht... Es war auch ein Camino der Extreme und unsere kleine Gruppe hat alles gemeistert was kam - ob große Hitze, Regen & Hagel, schmerzende Füße und Blasen, Müdigkeit und Erschöpfung, keiner hat aufgegeben💪🏻🙌🏻
Ich hatte das große Glück nicht nur Sandra dabei zu haben, sondern mit Anne und Luca wieder zwei wunderbare Menschen mit großen Herzen, viel Humor, Empathie, Leidenschaft (auch für das leiden😜) und Geduld getroffen zu haben. Dafür bin ich sehr dankbar und ich bin sicher, dass wir vier uns auch nicht das letzte Mal gesehen haben🥰
Mit Sandra dieses Abenteuer gemeinsam zu durchstehen war auch eine unglaubliche Erfahrung! Zum einen glaube ich, dass eine Freundschaft, die den Camino übersteht, wirklich etwas aushält🙈 und zum anderen habe ich den Camino nochmals völlig neu erleben dürfen! Dafür bin ich Dir, liebe Sandra, sehr dankbar😘
Nachdem wir unseren Moment vor der Kathedrale ausgiebig genossen haben, ging es dann gleich mit Gepäck Richtung Pilgerbüro - wir wollten natürlich sofort unsere Compostela abholen😊 An der Tür wurde ich kurz von dem Mann der Security aufgehalten und dieser fragte mich, wie viele Personen wir denn insgesamt seien. Meine Antwort „4“ fand er großartig und ich auch - so wurden wir nämlich als Gruppe eingestuft und konnten unsere Compostela zusammen beauftragen. Warum das besonders ist? Dadurch müssen wir nicht wie die Einzelpilger 2 Std. In der Schlagen anstehen😲, sondern erhalten eine Quittung und können einfach später wiederkommen und sie abholen😃 Damit haben wir also bereits Zeit zum Mittagessen und gehen in das erste Restaurant, bei dem uns das Angebot und die Preise vernünftig erscheinen. Wir laufen als - ohne es zu wissen🙈 - in unseren Wanderklamotten des Tages und mit unseren Rucksäcken im Restaurant des besten Hotels der Stadt (dem Parador) ein😂 Wir werden aber sehr nett empfangen und später kommen noch diverse andere Pilger herein, so dass wir uns gar nicht mehr so deplatziert vorkommen🙈😜 Nach dem Essen geht es in die Hotels und hier „trennen“ sich erstmals seit 9 Tagen unsere Wege - zwar nur für ca. 200m aber dennoch ist es irgendwie komisch...
Wir beziehen nur kurz die Zimmer und wollen uns dann gleich wieder treffen um die Compostela abzuholen. Sandra und ich sind etwas später dran, denn wir haben unterwegs noch schnell vier Sportbeutel mit Santiago Motiven gekauft und so haben Anne und Luca die Compostela bereits abgeholt und wir treffen uns gleich auf dem Platz vor der Kathedrale. Bilder werden gemacht und wir treffen auch wieder auf Roberta, die nun auch das Ziel erreicht hat👏🏻 Anschließend, wie sollte es anders sein, gönnen wir uns nochmal einen Kaffee und einen Wein in der Bar des Parador😉 **an dieser Stelle ein großes „Dankeschön“ an Oma Esser😊** Hier treffen wir dann auch nochmal auf (Super) Mario und gratulieren und drücken uns herzlich☺️ Er freut sich so, denn laut seiner Aussage war der Nachmittag damit uns der schönste😍 Er hat übrigens am Tag danach 50km an einem Tag gemacht - einfach unglaublich😵😵😵
Dann geht es erstmal zum Frisör (Anne und Luca) bzw zum shoppen (Sandra und ich) - die Haare gehören gestutzt und neue Sneaker bzw. bequeme Schuhe sowie ein Sweater müssen her🙈 Im Klamottenladen möchte ich dann irgendwann mein T-Shirt in meinem neuen Sportbeutel verstauen und dann wird‘s mir richtig heiss😱 Der Sportbeutel mit meiner Compostela ist weg - ich muss ihn irgendwo vergessen haben.🙄🤦🏻♀️🤦🏻♀️🤦🏻♀️ Also nochmal zurück durch alle Geschäfte und schließlich wird im Laden mit den Sweatern alles gut - mein Beutelchen mit Inhalt liegt ganz unbehelligt auf dem Sofa im Laden🤗 Da hab ich Schüssel nochmal Glück gehabt...
Es geht dann zurück ins Hotel und es wird erstmal ausgiebig die bei uns vorhandene Whirlwanne genutzt😍😇 Frisch und sauber geht es dann zurück in die Altstadt zum Essen - wie eigentlich immer in den letzten Tagen, haben wir alle einen ordentlichen Hunger. Wir gehen in eine tolle Taperia und lassen es uns gut gehen - heute haben wir das wirklich nochmal verdient👍🏻🙌🏻😉
Wir würden dann gerne in einer Bar noch was trinken und auf der Suche nach einer Location treffen wir zuerst auf Nan und dann gleich noch auf Steffi & Christoph - es wird wieder geherzt, umarmt und gratuliert🥰 Nan kann sich uns leider nicht anschließen, aber mit Steffi & Christoph gehen wir dann noch auf ein Getränk in eine Bar und plaudern über den Weg mit all seinen Besonderheiten... Jeder ist müde und so geht es dann gegen 23:30 Uhr für alle ins Hotel. Schon komisch, dass wir vier jetzt nicht mehr in einer Unterkunft zusammen sind... Aber morgen früh sehen wir uns ja nochmal wieder😊
Glücklich und erschöpft schlafen wir also in Santiago ein...😴