Veröffentlicht: 04.12.2017
Willkommen zu einer neuen Folge Californication.
Life is treating me good... Kalifornien und surfen gehört zusammen wie Dick und Doof, Pech und Schwefel und Terence Hill und Bud Spencer. Eigentlich schon fast peinlich, dass ich erst Ende Oktober das erste Mal auf einem board stand, aber naja, besser spät als nie. Richtig heiß darauf endlich zum vollkommenen Cali - Surferboy aufzusteigen, hat mein fetter Arsch erst mal den ersten Anzug gesprengt. Dass die Naht schon vorher fast kaputt war, hat niemanden interessiert. Neuer Anzug an und ab ins Wasser. Ich stand das erste mal und fuhr. Zwar nicht rasend schnell aber immerhin. Fairerweise muss man sagen, das große Anfängerboard meinte es relativ gut aber immerhin. Es ist unfassbar anstrengend. 99% der Zeit als Anfänger verbringt man damit mit dem Teil wieder rauszuschwimmen und zu versuchen die Welle im richtigen Moment zu nehmen. Aber wenn man mal steht, macht es sofort süchtig! Völlig fertig gings am Abend noch nach San Clemente zum "Oktoberfest". Peinlich, Freunde. Alle Wiesnfans würde es schütteln. Aber es gab Bier, also wars ok.
Am 26. Oktober startete unser Flieger am San Diego International Airport: San Francisco for the weekend. Es wurde zwar einige Grad kälter aber was man der Stadt wirklich lassen muss: Sie hat Flair. Warum genau ist jetzt zu anstrengend zu erklären, aber es ist gechillt, es gibt geiles Seafood und die berühmte Bay Area mit der Golden Gate Bridge hat einfach was. Morgens den Sonnenaufgang anzusehen, entpuppte sich als Reinfall. "There is no such thing as a sunrise in San Francisco." Der Nebel fühlte sich zwar an wie -20 Grad aber es hatte was. Abends wurde natürlich wieder ordentlich Apfelschorle getrunken und früh ins Bett gegangen. Dementsprechend "fit" gings Sonntagabend wieder mit dem Flieger zurück in die Heimat. Fazit : San Francisco ist ein Muss für jeden, der mal hier in die Gegend kommt. Nehmt allerdings ein paar extra Taler mit, die werdet ihr brauchen !
Halloween hier ist ein riesiges Spektakel. Alles voller Kürbisgesichter, Skelette und Totenköpfe, wohin man schaut.
Anfang November gings zu ein paar Freunden nach Long Beach, die dortige Studentencrew kennen lernen. Mega Spaß und danke nochmal an der Stelle für die Gastfreundschaft. Malibu am Sonntag sah dann anders aus als ich es mir vorgestellt hatte. Sehr klein, beschaulich und ruhig. Trotzdem unfassbar schön. Wir lagen in dem Strandabschnitt, den man immer bei Two and a Half Men am Anfang sieht. Charly Sheen prahlt nicht zu Unrecht.
Mexiko. Ja damit wars so eine Sache. Fast alle an der Uni haben uns abgeraten hinzufahren. Zumindest nach Tijuana, die Grenzstadt direkt hinter San Diego und eine der Touristenstädte und Partystädte dieser Welt. Die netten mexikanischen Polizeibeamten sind nämlich nicht auf der Seite von uns netten Partytouristen, sondern verdienen sich den Verlobungsring für ihre Maria auf andere Weise. Ausländische Autos anhalten und Geld (mehrere hundert $) verlangen, ansonsten Knast.
Wir entschieden uns dann dafür für eine Nacht weiter in den Süden nach Rosarito/Ensenada zu fahren, weil es Erzählungen nach sicherer sei. Versicherung anrufen, Mexikoversicherung abschließen, Sachen packen und los. Nach dem Grenzübergang und einem erschreckend abgefuckten Tijuana, wurde es dann unfassbar schön. Nicht dass Kalifornien hässlich wäre, aber es fühlt sich noch ein bisschen freier und abenteuerlicher an. Heruntergekommene Hütten, Mexikaner mit fetten Schnauzbärten auf Mopeds, Tacos für ein Drittel vom kalifornischen Preis und wunderschöne Strände warteten. Die Stunden von 18:00 bis 5:00 bleiben erneut unerwähnt.
Fazit : Auf jeden Fall empfehlenswert ! Relativ billig, geile Erfahrung.
Mitte November waren dann die National Parks in Utah und Arizona angesagt. Es sollte eines der geilsten Wochenenden werden. Und das bei dem Maßstab, den die anderen Wochenenden zuvor gesetzt haben... Die Nacht über durchgefahren, standen wir morgens zitternd am Grand Canyon und sahen uns den Sonnenaufgang an. Atemberaubend. Hingehen und selber sehen. Mehr Worte bedarf es dazu nicht. Nach einem kleineren Roadtrip durch die Wüste Arizonas kamen wir an unserer "Unterkunft" an. Eine komplette Doppelhaushälfte, 2 Vollgeschosse für 200 Dollar für 2 Nächte. Nicht schlecht, Herr Specht. Wahrscheinlich deswegen weil es praktisch mitten in der Wüste war und es zwar mega schön aussieht, aber nach mehr als einer Woche.... Naja. Am Samstag und Sonntag folgten Antelope Canyon, Horseshoe Bend, Zion National Park und der berühmte Hoover Staudamm. Als alle am Sonntagabend im Auto saßen, sichtlich gezeichnet von 3 Tagen wandern und reichlich Apfelschorle am Abend, standen die Zeichen auf Schlaf, Ende. Als dann auf dem Heimweg die Lichter von Las Vegas auftauchten, kam wieder Leben in die Bude. Dass unser Auto dann blöderweise in Vegas eine "Panne" hatte und wir deswegen leider nicht am Montag an den Kursen teilnehmen konnten, tut uns nach wie vor sehr Leid. Wie dann auf einmal ein Zimmer im Caesar´s Palace für Sonntag Nacht gebucht wurde, bleibt bis heute ungeklärt. Vegas Baby.
Am Wochenende darauf stand der Yosemite National Park und die Mammutbäume im Sequoia National Park auf dem Plan. Unser Jeep Grand Cherokee erwies sich als treuer und kräftiger Lastesel.
Natur: Beeindruckend, schön und gewaltig.
Die L.A. Autoshow war für uns autobegeisterte Jungs natürlich ein Paradies. Mit dem Jaguar F - Type umsonst insgesamt 30 Minuten durch L.A. zu brettern macht Spaß, sehr viel Spaß. Ja, ich weiß, diese Version hat "nur" 380 PS und der Sound ist zwar mega fett, aber ja ein Mini Cooper S mit Sportauspuff klingt ähnlich, ok ok ok ... Aber es war trotzdem geil. Zahlreiche Priusfahrer fanden einen kleinen Burnout an der Ampel zwar nicht passend, aber man konnte ihre Zurufe auch nur schwer hören...
Die erste Hälfte hier in den Staaten neigt sich dem Ende zu. Fazit so far: Alles richtig gemacht. Unfassbare Zeit.
Der kleine Winterurlaub in Deutschland über Weihnachten und Silvester wird aber auch sehnlichst erwartet.
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