Schoppen mit der Queen

Wir hatten uns vorgenommen, in Melbourne zu relaxen. Auszuschlafen, ins Gym zu gehen, einfach in den Tag hinein zu leben. Gesagt, getan. Nur anders.

Zwei-mal-lang-hinschlagen von uns entfernt ist der Queen Victoria Market. Ein riesiges Markthallenareal. 

Beginnend mit Obst und Gemüse, 

Fisch und Fleisch, Brot, Wein, Käse, 

bis hin zu T-Shirts, Hosen, Handyhüllen, Lederwaren 

(vor allem Gürtel), Seife, Souvenirs, ach weiss nicht was noch alles, gibst es hier natürlich auch schon fertig verarbeitet Essen. 

Man muss es einfach nur noch in die hungrige Futterluke reinschieben. Um 6:00 Uhr öffnet der Market und Carsten wär dann auch am liebsten gleich da.

So der Plan gestern nach 3 Bieren. Ich sag mal so, Carstens Plan, meiner war das nie. Ich hatte ihm alternativ vorgeschlagen, von 6-8 Uhr ins Gym zu gehen, danach eine Stunde Sauna zu machen und mich dann gegen 9:00 ab zu holen. Der Vorschlag oder vielleicht auch das Bier, war wohl so ermüdend, das er heute dann doch bis 8:00 geschlafen hat.

Gegen 10:00 hatten wir dann endlich die Strecke von zwei Körperlängen geschafft. Reihe für Reihe schlendern wir durch die Hallen. Sehr angenehm hier zu bummeln. Man wird sehr selten angesprochen, wenn man stehen bleibt um sich mal was anschaut. Kein “Du wolle was kaufen”. Macht richtig Spaß hier in die Marktwelt einzutauchen. Gekauft haben wir nix.

Naja nix kann man nicht sagen. Ein Ciabatta-Brot, Schafskäse, Ziegengouda und Oliven waren es dann doch.

Der Rücken tat, nach knapp 4 Stunden schlendern, dann auch langsam weh. Wir sind dieses langsame Tempo einfach nicht mehr gewohnt. Wobei heute war auch das schnelle Tempo nix für mich, das hatte ich bei den 2 Körperlängen versucht. Carsten sagt immer: “ein Tag Messe ist schlimmer, als ein Tag arbeiten”.

Wir werden doch wohl nicht alt? Ich vermute ja eher, das lag am Bier. Das macht die Beine so schwer. Wir werden uns heute Abend dem Versuch, zum Belegen meiner These, noch mal stellen. Vielleicht liegts auch an der Biersorte? Mal schauen.

Neben dem Einkauf geschleppe und dem schmerzenden Rücken, musste ich aufs Klo und hatte Durst. Und ständig war ein komisches säuseln in meinem Ohr. Ich glaube es war das heimliche Rufen meines Bettes “komm zu mir, ich bin warm und weich”.

Mittagsschlaf, soll, neben dem täglichen Glas Rotwein (das hatten wir heute auch noch nicht), ja auch die Lebenserwartung erhöhen.

Den Rest des Tages haben wir das “Anti-Burn-Out-Anti-Aktions-Anti-Bewegungs-Programm” gestartet. Einfach mal nix machen. War toll, werden wir morgen aber nicht wiederholen.