Schahaatz und ich sind dann mal weg
Schahaatz und ich sind dann mal weg
vakantio.de/cacawa

Aborigines

Veröffentlicht: 04.10.2018

Morgens aufzuwachen und gleich ein Känguru zu sehen ist cool. Zwar ist es nicht meine Zeit morgens um 6:00, aber wir wollten uns heute Malereien der Aborigines anschauen. Als ich um 6:00 Uhr die Nase aus unserem Camper steckte, waren es noch angenehme 25 Grad. Als wir 1 1/2 Stunden später, für die Besichtigung, aus dem Auto stiegen waren es schon 35 Grad. Ich bin immer noch sehr angenehm überrascht, dass sich die Tierwelt bis auf die lästigen Fliegen von uns im sicheren Abstand hält.

Die Felsmalereien stellen das Leben der Aborigines dar. Einige sollen über 20.000 Jahre alt sein, andere aus den 60er Jahren. Auf jeden Fall war es mit seinen Felsen und Anhöhen mal eine erfreuliche Abwechslung zu der doch recht eintönigen Baumlandschaft. Die einzige Abwechslung während unserer langen Fahrt war bislang nur, ob das Unterholz verbrannt oder grün/braun war.

Die Aborigines,

heute ist denke ich der richtige Zeitpunkt mal über Sie zu berichten. Lange bevor der erste weisse Mann (wir erinnern uns an Thomas Cook) einen Fuss auf Australien setzte und das Land für sich beanspruchte, lebten die Aborigines im Einklang mit der Natur (das tun sie heute übrigens immer noch). Sie leben im hier und jetzt, (für sie ist ihre Lebenszeit das Paradies) und der Tod ist das Ende des Seins. Ihre Philosophie ist: je weniger sie der Welt wegnehmen, desto weniger müssen sie ihr zurück geben. Ihr Leben wird bestimmt von Bräuchen und Tabus, an denen sie sich schon Jahrtausende orientieren.

Sie sind Naturbeobachter, Fährtenleser und unschlagbar im Auffinden von Wasser und Nahrung.

Dann kamen die Weissen. Sie nahmen den Aborigines ihre Jagd und Sammelgebiete und entweihten ihre Zeremonienplätze. Die Aborigines begannen sich zur Wehr zu setzen, was der Weisse sich nicht gefallen ließ und machte die Aborigines zu Freiwild was ohne Konsequenz getötet werden konnte. 1920 war die Zahl der Aborigines auf 60 000 reduziert (1770 waren es 300 000). Heute leben sie hauptsächlich im Northern Territory, hier ist für die europäischen Einwanderern die Natur eher lebensfeindlich. Sie gehören heute zur Randschicht und leben von Sozialhilfe, eine Integration findet kaum statt. Seit den 60ziger Jahren kämpfen Sie um die Rückgabe ihres angestammten Landes. 1976 wurde Ihnen per Gesetz der Ayers Rock/Uluru zugestanden.

Eigentlich wollten wir die 12 km Tour um den Nourlangie-Felsen machen, doch an Startpunkt angekommen war, sie gesperrt - super schade. Wir haben somit nur die knapp 2 stündigen Wanderung gemacht. Nach je 1 Liter Wasser und durchgeschwitzten Klamotten hatten wir dann auch keine Lust mehr auf weitere Touren und sind Richtung Campingplatz gefahren. Auf der Strecke dahin hat Carsten ständig versucht noch weitere Sehenswürdigkeiten abzugrasen, aber leider sind die Zufahrten nicht für unser Schiff geeignet (alles Strecken für 4WD ). Aber wer Carsten kennt, der weiß dass ihn Hinweisschilder nicht abschrecken. Doch nach ca. 100 m Wellenpiste und einen Mega klappernden Bus hat er es eingesehen und ist umgedreht.

Bei mittlerweile 39 Grad haben wir den Campingplatz erreicht (13:00 Uhr). Wir haben entschieden heute nichts mehr zu machen ausser im Pool zu planschen und uns an einem leckeren BBQ zu stärken.

Erstaunliches ist uns beim Baden aufgefallen: die Handflächen und Fußsohlen der Aborigines sind genauso dunkel wie ihre Haut. Bei allen anderen Dunkelpigmentierten sind die eher heller.

Der Campingplatz ist ein echter Glücksfall. Nach zwei Reinfällen ist das hier eine Oase in der Wüste. Wir werden hier 2-3 Tage bleiben, so schön ist es hier.

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