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Von Juanjui nach Santa Rosa

Veröffentlicht: 18.06.2024

Obwohl die Reise von Lima nach Juanjui bereits abenteuerlich war, so übertraf die Weiterreise nach Santa Rosa dies um einiges. Früh am Morgen holte mich Thalia mit ihrem Roller ab, damit wir Gummistiefel für mich kaufen konnten. Danach gingen wir zurück zu meinem Zimmer, um das restliche Gepäck zu holen. Von dort fuhr ich dann alleine mit einem Tuk-Tuk zum „Hafen“. Kaum angekommen, nahmen die Leute dort bereits mein Gepäck und liefen damit über die Kiesmulde auf die andere Seite, wo sich der Fluss befindet und bereits mehrere Boote warteten. Ein bisschen hilflos schaute ich mich nach Thalia um. Ich konnte sie aber nirgends sehen und so vertraute ich einfach den Leuten, die mich zu einem Boot schickten. Danach stand auch Thalia plötzlich neben mir und gab mir noch die letzten Infos: So viel ich verstand, werden wir unterwegs irgendwo frühstücken, ich muss bis Santa Rosa fahren und dem Fahrer 20 Soles bezahlen, sobald angekommen. Danach wurde mein Gepäck irgendwo auf dem Boot verteilt und mir stellten sie einen Holzbalken hin, damit ich nicht durch das kniehohe Wasser gehen musste. Ich kam mir schon ein bisschen wie eine ausländische Prinzessin vor, da alle Einheimischen bereits Platz genommen hatten und bestimmt keinen solchen speziellen Zustieg erhalten hatten. Zumindest flog ich nicht ins Wasser und blamierte mich somit nicht noch zusätzlich😉. Kaum habe ich neben einem alten Herr Platz genommen, hielt er mir sein Smartphone hin und fragte auf Spanisch, ob ich ihm die Nummer des verpassten Anrufes raussuchen kann. Ich dachte nur: Willkommen im peruanischen Amazonas 😉.


Wir fuhren etwa 1.5h Stunden mit dem Boot und immer wieder wurde (in meinen Augen) an willkürlichen Orten angehalten, wo neue Personen zu- oder ausstiegen. An einer Stelle stiegen dann plötzlich alle aus und ich hörte einige Personen "desayuno" (Frühstück) sagen. Ich stieg ebenfalls aus und folgte dem alten Herr. Oberhalb des Flusses lag ein kleines Dorf und mehrer Stände, an denen Essen verkauft wurde. Das hier war wohl der Frühstücks Ort für alle Reisenden via Boot. Ich kaufte ein Brötchen, da ich nicht wusste, ob ich die anderen Sachen ertragen würde. 


Nach dieser kleinen Pause fuhren wir weiter den Fluss hoch durch das Alto Huayabamba Tal und luden immer mal wieder Leute ein und aus. Nach etwa 3 Stunden erreichten wir Santa Rosa und alle machten mir klar, dass ich nun an der Reihe war, das Boot zu verlassen. Ich suchte mein Gepäck zusammen und stand dann da an der "Bucht" von Santa Rosa. Zuerst dachte ich schon, dass ich nun selbst irgendwie den Weg finden müsste, als plötzlich ein Mann runter gesprungen kam und mich begrüsste. Sie hätten mich schon erwartet, meinte er. Wie froh war ich über diese Aussage 😉. Wir trugen das Gepäck gemeinsam hoch zu einer Unterkunft. Die Familie Castillio hat eine kleine Herberge gebaut, da immer mal wieder Besuch von Choba Choba aus der Schweiz vorbeikommt.

Bis das Zimmer bereit war, machte ich einen Spaziergang durch das kleine Dörfchen (es hat nur ein paar Häuser) und die nahegelegenen Kakao- und Bananenfelder. Hier gibt es wirklich Natur pur und die Lebensweise ist sehr darauf ausgerichtet. Alles findet draussen statt: die Küche und der Gemeinschafts"raum"/Ess"zimmer" befinden sich draussen unter einem Wellblechdach (es ist eigentlich ein Unterstand). Wände gibt es nur für die Schlafzimmer und die WCs, aber auch diese sind sehr durchlässig gebaut 😅. Es ist alles sehr einfach, aber mir gefällt das und schlussendlich ist es genau das, was ich auch ein bisschen gesucht habe: mehr weniger und mehr draussen 😎.

Antworten (6)

Ivan
Jesses cheu eis ti en la detga adventura!! Aber ei spannend da leger tias experienzias e cun quei era saver passentar empau temps cun tei sin tiu viadi!

Joseph F P
Das sieht doch ganz gut aus, meine Güte und das mitten im Amazonas Urwald, das hätte ich nicht gedacht. Die Indios sind ja offensichtlich ganz lieb und hilfsbereit.

Anja
Ivan Haha, definitiv 😉 Super, che has plascher 🥰 Exact, aschia sai jeu prender cun vus in tec 🤗.

Anja
Joseph Hier sind wirklich alle sehr freundlich und entgegenkommend 🥰

Philippe Hayoz
Salut Anja. Vielen Dank für Deine eindrücklichen Schilderungen...dieser BootTrip tönt wie eine Doku vom TV ! Heb der Sorg ond gniess de erscht Kakao...Herzlichst, Ph u A, zZt in Slowenien.

Anja
Hallo Philippe, hallo Andrea 🤗 😂 Hat sich auch ein bisschen wie im Film angefühlt 😉 Den ersten Kakao hatte ich schon: 1x ganz frisch (Fruchtfleisch) und 1x als Getränk. Beides schmeckt wunderbar 🤩. Geniesst eure Ferien 😎😘!

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