Veröffentlicht: 16.04.2018
Hallo! Es sind ein paar Dinge in den letzten Tagen passiert. Eigentlich sogar eine ganze Menge!
Unser Plan von der Kiwiplantage hat sich schon am Tag der Abreise in Luft aufgelöst. Die Bezahlung wurde leider spontan minimiert und wir haben keinen günstigen Campingplatz gefunden (hätte man sich denken können, so kurz vor der Ernte). Über Facebook haben wir dann aber direkt eine andere Anfrage zum Thema Fruitpicking erhalten. Diesmal handelt es sich um die Ernte von Kakis, die Anfang Mai in Gisborne stattfinden soll. Telefonisch haben wir drei uns erstmal vorgemerkt.
Doch was machen in den nächsten 2-3 Wochen??
Wir sind innerhalb von zwei Tagen mit einigen Umwegen Richtung Rotorua gefahren. Zwischenzeitlich waren wir mehrmals einkaufen (Campingequipment, Fahrzeugausstattung, Verpflegung etc.) und haben insgesamt drei unterschiedliche Campingplätze angefahren. Zwei davon waren günstige Varianten mit minimaler Ausstattung (der eine besaß keine Dusche), doch der Dritte war sehr gut. Er befindet sich kurz vor Rotorua, in der Nähe von heißen Quellen. Vom Campingplatz wird das Wasser daraus zum Füllen ihrer Pools genutzt. Wir durften also abends gemütlich unsere Seelen in einem, 48 Grad heißen, Naturbad baumeln lassen.
Am nächsten Tag haben wir uns dann am Lake Rotorua niedergelassen, wovon ich noch einige Bilder hochladen werden.
Zwischendurch waren wir immer mal wieder auf der WWOOFing-Plattform von Neuseeland aktiv (Internetseite, die eine Kontaktaufnahme zwischen Reisenden und Einwohnern, die Arbeitskräfte gebrauchen und dafür Kost und Logis anbieten, ermöglicht) und haben nach möglichen Hosts in der Umgebung geschaut. Allerdings war es schwierig einen Platz für drei Personen gleichzeitig zu finden. Die meisten Leute haben hier momentan aufgrund des schlechten Wetters wenig Arbeit zu vergeben.
Deshalb entschlossen wir uns dazu, uns zeitweise (eventuell bis zum Beginn der Ernte in Gisborne) aufzuteilen. Als Einzelperson fand ich sehr schnell einen WWOOFing Kontakt, mit dem ich mich gestern zum Frühstück in der Innenstadt von Rotorua traf. Das erste Kennenlernen verlief sehr angenehm und so bot mir Norman (72) an, vorerst bei ihm zu wohnen. Als Gegenleistung soll ich ihm im Haushalt und bei der Gartenarbeit helfen. Das ist bei einem 6000m^2 großen Anwesen auch erforderlich!
Mathilda und ich fuhren also zum Lake Tarawera, wo Norman wohnt und ich saugte erstmal das gesamte Haus (auch in den Ecken!). Danach bekam ich etwas zu Essen und wir schauten abends gemeinsam Fernsehen (Sky History, sehr zu empfehlen!). Von den Gesprächen mit ihm, kann ich schon jetzt sagen, dass Norman echt ne Marke ist (fast so witzig, wie mein eigener Opa):)
Heute morgen fuhr ich ihn zum Krankenhaus und verbrauchte danach einige Zeit in der Innenstadt von Rotorua, im Government Garden und am Lake Rotorua bis seine Untersuchung zuende war. Als ich ihn am Nachmittag wieder abholte, kauften wir auf dem Heimweg noch frischen Fisch ein und Norman zeigte mir, wie er ihn zubereitet. Es war wirklich vorzüglich! Selbstverständlich übernahm ich danach gerne den Abwasch. ;)
Ich lasse mich überraschen, wie lange ich hier tatsächlich Arbeit haben und bleiben werde, doch es war jetzt schon eine lohnenswerte Erfahrung!