Lip & Bürsti - Balkan Roadtrip
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Bei Dimitri

Veröffentlicht: 20.04.2023

20.04.23

Eigentlich wollten wir schon morgens zu Dimitri... 

Das spontan etwas dazwischen kam, wurde es dann Nachmittag, als wir sein Grundstück erreichten. Dimitri nahms voll gelassen, typisch griechisch. "Uhrzeit" ist ihm egal, meinte er. 

Wir hatten zuvor ausgemacht, daß wir uns kurz telefonisch bei ihm melden, wenn wir auf der Landstraße, bei dem Ort Kato, an einer Tankstelle sind. Dort holte er uns dann ab und wir folgten ihm ein paar Kilometer bis zu seinem Land. Auf den letzten paar hundert Metern wurde es plötzlich spannend, da die Piste zum Teil wirklich schlecht bzw sehr sandig war und zudem auch bergauf ging. Bürstis Offroad-Qualitäten waren bisher eigentlich immer ausreichend. Heute drehten an zwei Stellen die Reifen durch und gruben sich ein. Beides ungünstige Stellen, da eng und am Hang. An der einen Stelle halfen die speziellen Matten zum unterlegen nicht. Ich musste zurücksetzen und es nochmal mit Schwung probieren. Der Moment, in dem das ganze Fahrzeug, dann aber trotz angezogener Handbremse und gedrückter Bremse, weiter nach hinten rollte war schon sketchy. Irgendwie kam Bürsti dann zum Glück wieder zum Stehen. Der nächste Anlauf klappte dann auch. 

Kleines Offroad-Abenteuer zu Beginn. 

Dimitri war auf jeden Fall richtig happy, als wir bei ihm ankamen. Mit seiner etwas aufgedrehten und  hektischen Art, zeigte er uns dann erstmal Teile seines Grundstückes und vor allem aber auch Holzarbeiten, die er selbst gemacht hat. Schöne, von Hand gemachte Stühle, Kerzenständer und einen Rahmen für einen Spiegel. Verwendet hat er dafür Olivenholz. Das beste Holz, da ist sich Dimitri sicher. Irgendwie ging alles recht schnell nach unserer Ankunft. Dimitri ist auf seine sehr sympathische und liebevolle Art auch ein bisschen verpeilt könnte man sagen. Außerdem ist seine Art bzw auch seine Geschichten, sehr unterhaltsam und lustig. Ein wichtiges Thema: Frauen. Mindestens genauso wichtig ist ihm aber auch sein Grundstück und wie es damit weitergehen soll. Hier alleine zu leben ist mit zunehmenden Alter nicht gerade einfach. Er liebt die Natur, seine Olivenbäume und die besondere Lage, oben auf einem Hügel mit Blick aufs Meer. Dennoch würde er das Grundstück auch verkaufen, wenn sich ein Käufer/in findet.

 Ist auf jeden Fall was ganz besonderes hier, ein wirklich schöner Ort.

Dimitri wohnt hier in einem Wohnwagen. Ein richtiges Haus gibt es nicht. Dusche und Toilette sind mit Dach angebaut. Kochen kann er auch außerhalb vom Wohnwagen. Um den Wagen ist auch einiges überdacht und es wirkt gemütlich und wohnlich, wenngleich auch einfach und wenig komfortabel. Strom gibt es nur über 2 Solarzellen. 

Hier und da  liegt auch einiges an Gerümpel. Unter anderem zwei sehr alte Citroën. Waren laut Dimitri mal sehr beliebt und bestens für Offroadpisten geeignet.

Nach der Geländeführung gabs erstmal frisch gepressten Orangensaft. Zusammen mit dem Weitblick aufs Meer ein Gedicht. 

Anschließend zeigt uns Dimitri schon mal was wir morgen machen sollen. Einen Zaun neu aufstellen usw. Natürlich verlief auch das etwas chaotisch aber halt auch wirklich spaßig.

Weniger spaßig, war es allerdings, als wir die Hühner sahen, die in einem viel zu kleine Stall eingesperrt waren. Für sie bauen wir aber den neuen Zaun, dann können sie frei herum laufen. Leider waren nicht nur die Hühner eingesperrt. Ein Hund ohne Namen, war an einer kleinen Scheune angekettet. Der Hund war ganz außer sich, als wir zu ihm kamen und ihn streichelten. Wir versuchten Dimitri klar zu machen, dass man so nicht mit Tieren umgehen sollte. Er zeigte sich verständnisvoll und wir ließen den Hund frei laufen. Der war natürlich mega dankbar und es uns machte es auch glücklich, den schönen Vierbeiner, ausgelassen herumrennen zu sehen. Natürlich freute er sich auch ganz besonders über die Streicheleinheiten. 

Etwas später nahm uns Dimitri dann zu einer Hündin mit, die gerade 5, 1-2 monate alte Welpen bei sich hatte. Auch sie war angebunden, ärgerlicher Weise auch viel zu dünn  und verhaltensauffallig. Wir konnten mit Dimitri vereinbaren, dass wir auch sie frei lassen werden und zwar morgen. Die Tiere brauchen auf jeden Fall etwas Fürsorge. Punkt 1 auf der ToDo Liste für morgen. 

Dimitri scheint ein sehr herzlicher und liebevoller Mensch zu sein, der aber vor allem mit seinen Tieren überfordert ist. Die Hündin mit den Welpen ist ihm auch erst vor kurzem zugelaufen und hat dann die Jungen bekommen. Sie möchte er in der Stadt abgeben. 

Für das das Abendessen hatte Dimitri einen richtig lecken, typisch griechischen Salat vorbereitet. Extra für uns Vegetarier. Mit Tomaten, Feta, Zwiebeln, Kohl, ein paar Wildkräutern und vieeeeeel Olivenöl. Flüssiges Gold nennt er es. 

Die Sprachbarriere löste sich nach und nach. Dimitri hatte viel zu erzählen. Als Musiker war er 30 Jahre in Euro unterwegs. In München, Wien, in der Schweiz usw. Die kleine musikalische Kostprobe ist dann fast obligatorisch. 

Frühstück gibt's dann "irgendwann" morgen früh. 



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