Whānau
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Gar nichts, zusammenpacken, Ende

Veröffentlicht: 12.12.2018

Und mal wieder heißt es Abschied nehmen von einem fantastischen Ort mit einer sehr sympatischen Familie. Diese Situationen werden uns auf unserem Abenteuer sehr häufig begegnen, es ist ein Teil unserer Reise an den wir uns mehr oder weniger gewöhnen müssen. Aber gut, nach einem Abschied folgt auch immer wieder eine neue Begegnung und so machten wir uns am 28.11. auf zum nächsten Stopp, die SÜDINSEL! Wir entschieden uns für einen Inlandsflug ab Auckland, was der schnellste und günstigste Weg dorthin war. Nach einer Stunde Busfahrt waren wir erneut in der Innenstadt von Auckland. Den kurzen Aufenthalt nutzen wir, um das Office unserer Organisation IEP aufzusuchen. Wir hatten nämlich endlich beide ein neuseeländisches Bankkonto und nun stand der Beantragung einer neuseeländischen Steuernummer nichts mehr im Weg. Wir marschierten ins Office, gaben all unserer Dokumente und Nummern ab, die für den Erhalt der Steuernummer notwendig waren und zack, eine Woche später sollten wir die Nummer erhalten, mit der wir dann auch endlich Geld verdienen können. Dieser Tag schien, nach dem Stress mit den Kreditkarten, richtig gut zu laufen und fröhlich klatschen wir uns beim verlassen des Office ab. 

Ca. 45 Minuten später, bereits am Flughafen am Rande von Auckland angekommen, änderte sich unserer heitere Stimmung schlagartig, nachdem Caro fragte "Tim, du hast deinen Internationalen Pass doch selbst wieder eingesteckt oder?" Zu gern würde ich im nachhinein unsere beiden Gesichter in diesem Moment sehen, denn Tim hatte den Pass, nachdem dieser im Office kopiert wurde, nicht wieder eingesteckt. Und auch Caro, die bisherige Passverantwortliche, wurde ihrer Aufgabe diesmal nicht gerecht. Tim´s Pass lag wohl im Office, eigentlich die beste Stelle an der man seinen Pass liegen lassen kann, doch stellten sich uns die Fragen: Ist ein Flug ohne Pass möglich? Muss Caro alleine auf die Südinsel düsen? Müssen wir unsere Pläne mal wieder ändern? Nach vielen Fragezeichen, konnte uns die Auskunft am Schalter der Airline bestätigen, für einen Inlandsflug ist ein Internationaler Pass nicht nötig. So richtig sicher fühlten wir uns mit der Aussage aber immer noch nicht. Erst nach dem Check-In am Schalter kehrte Ruhe ein. In der Aufregung und Anspannung wurde die beiläufige Frage, ob sich Batterien im Gepäck befinden, verneint. Eine Nachlässigkeit, die sich später noch rächen sollte. 

Nach dem einstündigen Flug kamen wir in der Kleinstadt am kürzlich neu eröffneten Flughafen in Nelson an. Freundlicherweise wurden wir dort von K., unsere Airbnb Gastgeberin für die nächsten drei Tage, abgeholt. Die schon lange hier lebende Südafrikanerin, hat ein kleines schnuckeliges Haus auf einem Hügel direkt in Nelson. Von dort aus hatten wir einen Ausblick auf den im Sonnenuntergang glitzernden Hafen. Es war einfach bezaubernd und nach einigen Ausflugstipps und einem netten Gespräch fühlten wir uns sofort richtig wohl. Da sich der Tag dem Ende neigte und wir noch keine richtige Mahlzeit zu uns genommen hatten, wollten wir nun etwas unseres letzten Bargeldes in ein kleines Abendessen investieren. Wir wollten nur noch schnell unsere Backpacks ablegen und das wichtigste auspacken, als Tim ein kleines Zettelchen entgegen flatterte. Erinnert ihr euch noch an die verneinte Frage am Flughafen... unser nächstes Missgeschick. Auch die Powerbank steht als Batterie auf der schwarzen Liste und wurde kurzerhand entnommen und entsorgt. Anders als bei den Langstreckenflügen, werden Batterien im aufgegebenen Gepäck nicht erlaubt. Außerdem wird man selbst und sein Handgepäck nicht kontrolliert. Überall lauern neue Überraschungen. Wir befinden uns nun an dem Punkt an dem Tim´s lieblicher, selbstironischer Sarkasmus einsetzt. Kurzerhand wurde festgestellt, wenn Tim weiterhin in gleicher Geschwindigkeit Sachen verliert, steht er in drei Wochen nur noch mit Unterhose da.

Nachdem wir vom Essen zurückkehrten, ließen wir alle Geschehnisse der vergangenen Tage sacken: der Stress mit den Kreditkarten, finanzielle Ungewissheit, Verlust einiger Gegenstände, immer wiederkehrende Herausforderungen, das bringt einem zum Nachdenken. Dazu kommt die beginnende Weihnachtszeit, das erste kleine Heimweh setzt ein. All diese Eindrücke besorgten uns ein erstes richtiges Tief. Ein weiteres Gespräch mit der Bank zeigte keine schnelle Klärung des Kreditkartenproblems und setzte dem Ganzen die Krone auf. Für einen Moment war die Stimmung richtig im Keller und Caro dachte ans aufgeben. Nur "Ronny der Kranführer" konnte Caro´s Stimmung jetzt noch aufheitern, daher auch die Überschrift.

P.S. Alle die Ronny den Kranführer nicht kennen, sollten sich bei YouTube nicht entgehen lassen :D


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