Veröffentlicht: 12.06.2019
Weiter ging die wilde Reise die Westcoast entlang vorbei an blauen, eiskalten Flüssen und Pools,
wunderschönen Wasserfällen,
Ausblicken auf die neuseeländischen Alpen,
riesigen, von den Bergen gespeisten Flüssen die dann ins Meer münden,
bezaubernden Stränden mit steinigen Felsformationen
sowie märchenhaften Sonnenuntergängen.
Ein kleiner Wermutstropfen waren die unzähligen Sandflies. Diese Biester gibt’s zwar im ganzen Land aber ganz besonders viele an der Westküste der Südinsel. Sie erinnern an etwas größere, schwarze Obstfliegen. Sie stechen nicht, wie etwa Moskitos, sondern ritzen die Haut an, um dann dein Blut zu genießen. Absolut geräuschlos bemerkt man sie erst dann, wenn es weh tut. Wir kennen diese Insekten bereits seit unserer zweiten Woche in Neuseeland und hatten aufgrund der Stiche auch einen Arztbesuch mit Verdacht auf Chickenpox (Windpocken), was sich dann aber als allergische Reaktion herausstellte. Unsere nun 4-monatige Selbstversuchsreihe zeigt, werden die Stiche vollkommen ignoriert, das heißt kein kratzen, jucken, eincremen oder sonstige Kontaktaufnahme, verschwinden selbige nach zwei bis drei Tagen von ganz allein. Das Jucken zu ignorieren ist schwer, aber man gewöhnt sich daran. Wie zu allem haben die Maori auch über die Sandflies eine Sage. Diese besagt, die Sandflies seien erschaffen worden, um Arbeiter vom Faulenzen abzuhalten. Denn tatsächlich beißen diese Fliegen nur nahezu bewegungslose Ziele. Also am Strand sitzen und Sonnenuntergang beobachten *AUTSCH* Am Strand langsam entlang schlendern *EASY* Kochvorbereitungen im Campingstuhl *AUTSCH* Bewegen während man kocht *EASY* Das Essen trotz der wunderschönen Aussicht im Auto zu sich nehmen zu müssen *echt nicht easy*
Trotz der vielen Sandflies besuchten wir die Westküste, weil wir die zwei bekannten Gletscher „Fox“ und „Franz Josef“ nicht verpassen. An beiden Gletschern unternahmen wir Wanderungen mit beeindruckenden Ausblicken. Der Weg zum Startpunkt der Wanderung führte durch einen dichten Wald. Bereits hier entdeckten wir Schilder, die zeigten, wie weit sich der Gletscher zu früheren Zeiten ausgedehnt hatte. Es war absolut schwer vorstellbar, dass hier noch vor einigen hundert Jahren gigantische Eismassen befanden, wo doch jetzt meter hohe Bäume stehen und man das Eis nicht einmal erahnen kann. Erst nach weiteren fünf Minuten Autofahrt waren wir am Ausgangspunkt angekommen und von hier musste man noch 40 Minuten zu Fuß zurücklegen. Die Wege führten vorbei an alten Gletschermarkierungen und endeten in Sichtweite der Eismassen.
Der Franz Josef Gletscher, den zweiten den wir besichtigten, war nur ca. 15 Kilometer entfernt. Diesen Gletscher fanden wir noch beeindruckender. Das Eis war besser zu erkennen und man hatte das Gefühl näher am Gletscher zu sein.
Theoretisch sind diese beiden Gletscher die wohl am schnellsten wachsenden der Welt. Doch auch sie bleiben von der Klimaerwärmung nicht verschont und schrumpfen rapide. Beim Franz Josef Gletscher sind das beispielsweise bis zu sieben Meter täglich!
Ein weiteres Highlight der Westcoast sind die Pancake Rocks. Durch verschiedene Sedimentablagerungen entstanden im Laufe der Zeit, Schicht für Schicht, diese einzigartigen Kalksteintürme.
In diesen Tagen bekamen wir einen guten Einblick in das Wetter der rauen Westküste. Trotz des ein oder anderen Schauers hatten wir allerdings Glück, keine andauernden Regenfälle zu erleben. Diese können an der Westküste besonders heftig sein und mehrere Tage andauern. Außerdem fiel uns bei der Reise die dünne Besiedlung der Westküste auf. Beim nachlesen fanden wir dann heraus, dass auf dem 30 km breiten und 400 km langen Küstenabschnitt nur rund 32.000 Menschen leben.
Endpunkt unserer Route entlang der Westküste war Westport. Hier gab es eine Robbenkolonie und weitere schöne Ausblicke zu bewundern.