Veröffentlicht: 05.06.2019
Zwei Tage sind wir schon in Santiago und haben die Altstadt rund um die Kathedrale für uns entdeckt und liebgewonnen. Nachdem wir gestern geschlagene zwei Stunden für das Abholen der "Compostela" beim Pilgerbüro in der Schlange standen, durften wir anschließend, bei der Besichtigung der Kathedrale, den Heiligen Jakobus umarmen. Dies ist ein alter Pilgerbrauch, es heißt dem Pilger werden damit alle Sünden vergeben. Obwohl das Innere der Kathedrale im Umbau ist, daher finden dort momentan auch keine Gottesdienste und kein Botafumeiro (das berühmte Weihrauchfass Schwingen) statt, waren wir von dem was man sehen konnte doch sehr beeindruckt und berührt. Auch die Anblicke der vielen Pilger auf dem großen Platz vor der Kathedrale haben uns Gänsehaut bereitet. Einige haben getanzt vor Freude, manche haben geweint und sind sich um den Hals gefallen, andere wiederum lagen oder standen beim Anblick der Kathedrale still in sich gekehrt und haben wohl das Geleistete nochmal Revue passieren lassen. Auch wenn das etwas klischeehaft klingen mag, es war wie bei einer große Familie. Allesamt haben das gleiche Ziel gehabt, egal ob sie den Camino Frances, Camino Portugues, Camino Ingles oder wie wir den Camino Norte gegangen sind. Egal ob sie nur das Minimum von 100km gegangen sind oder wie einige hartgesottene 800km und mehr, alle haben auf ihre Art was geleistet und das muss man anerkennen. Was wir zum Schluss auf keinen Fall vergessen und hier besonders erwähnen möchten, ist die unglaubliche Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der einheimischen Bevölkerung. Sei es die Strassenfegerin in Bilbao, eine Bäuerin auf dem Land oder der ältere Herr, der mir freundlicher Weise einen Pilgerstock schenkte. Man könnte noch viele weiterer solcher Menschen erwähnen, die uns auf dem Weg nach Santiago de Compostela in irgendeiner einer Art und Weise geholfen haben. Danke dafür und allen ein BUEN CAMINO.