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Gibb River Road

Veröffentlicht: 05.10.2018

Nachdem wir also die ersten beiden National Parks besucht haben, sind wir via Katherine Richtung Westen gefahren. Wir haben dabei nicht nur die Staatsgrenze vom Northern Territory nach Western Australia überquert, sondern gleichzeitig eine Quarantäne-Zone für Nahrungsmittel und eine Zeitzone passiert. Ein ungewohntes und komisches Gefühl, im Auto plötzlich 1.5 Stunden «früher» unterwegs zu sein als noch vor ein paar Kilometern. In Kununurra haben wir dann nach ca. 600 km langer Fahrt einen Campingplatz direkt am See besucht und dort eine Nacht verbracht, bevor das Abenteuer Gibb River Road losging.

Wir starteten also am östlichen Ende der 660 km langen Gibb River Road und fuhren von hier aus als erstes zur El Questro Station. Wir wollten eigentlich die Gorge besuchen, haben aber einen kleinen Planungsfehler beim Wasser gemacht. Nebst unseren beiden knapp 1-Liter-Trinkflaschen hatten wir nur noch mehrere 10-Liter-Kanister dabei. Bei einer Wanderung von 5 km in der Mittagshitze – es ist meist zwischen 35 und 38 Grad heiss – haben wir also keine schlauen Möglichkeiten, genug Wasser auf den Walk mitzunehmen. Wir haben also vernünftigerweise keinen Ausflug unternommen und haben stattdessen die erste Tankstelle genutzt, um wenigstens Benzin aufzufüllen. Danach sind wir auf der Gibb River Road bis zur Ellenbrae Station weitergefahren. Diese liegt ein paar Kilometer von der «Hauptstrasse» entfernt und bietet einen einsamen Camping an einem kleinen Fluss. Das Homestead selbst liegt ein wenig abseits und ist eine schöne kleine Oase, wo es jeden Morgen frischen Scones gibt. Das haben wir nach der Nacht dann auch ausgenutzt – wenigstens Mathias (Gluten und so…).

Nach der morgendlichen Stärkung ging es weiter auf der Gibb bis zur Kalumburu Road Abzweigung und von da aus nördlich bis zur Drysdale River Station. Eine der abgelegendsten Gegenden, die Australien zu bieten hat. Und trotzdem hat es, was man braucht: einen Fluss mit genügend Wasser zum Baden und Freshwater-Krokodile aufspüren, einen Camping-Platz, eine Tankstelle mit kleinem Shop und eine Bar. Nach dem Znacht gehen wir dann hier auch «in den Ausgang» - sind jedoch weit und breit die Einzigen. Man merkt schon sehr gut, dass die Saison fast vorbei ist und bereits auf die lange Regenzeit vorbereitet wird. Die meisten Stationen schliessen in 2-3 Wochen für ca. 6 Monate – so lange wird hier der grösste Teil mit Wasser bedeckt und somit unbefahrbar sein.

Von der Drysdale Station würde es nochmals ca. 200 km nördlich zu den Mitchell Falls gehen – diesen Weg machen wir aber nicht und kehren (nach Auftanken natürlich) retour auf die Gibb River Road, um weiter westlich zu fahren. Zuerst will das aber gar nicht klappen, denn unsere Machina springt plötzlich nicht mehr an. Nach einigem Versuchen klappt es dann aber wieder, ohne zu wissen, was das Problem war. Es geht vorbei an Rinderherden und Boab-Bäumen, über schier endlos lange gerade rote Sandpisten. Es ist wunderschön, hier entlang zu fahren. Die meisten Flussüberquerungen sind aufgrund der Jahreszeit völlig ausgetrocknet – die wenigen mit Wasser machen deshalb umso mehr Spass. Wir stoppen beim Mt. Barnett Road House und besuchen hier die schöne Manning Gorge, wo wir einen kleinen Nachmittagsausflug zum Wasserfall machen. Mittlerweile haben wir uns zwei zusätzliche 1.5 Liter Wasserfalschen besorgt, die für genügend Wasservorrat auf den Ausflügen sorgen. Es gibt also keine Ausreden mehr! (Auf dem Rückweg hätten wir uns fast noch verlaufen… zum Glück nicht!) Für die Übernachtung fahren wir dann nochmals weiter bis zum Silent Grove Camping kurz vor der Bell Gorge, die wir am nächsten Tag dann besuchen wollen.

Der Wagen läuft problemlos an und wir sind bereits kurz vor 9 Uhr auf dem kurzen Marsch zur Bell Gorge und dem schönen Wasserfall. So ein Morgenbad ist absolut toll und bei den bereits hohen Temperaturen immer eine tolle Belohnung für die Anstrengung. Die Bell Gorge ist auch gleich unser (vorläufig) letzter Stopp auf der Gibb. Es gibt bis Derby (westliches Ende) keinen Tankstopp mehr und mit unserer Machina (sie säuft extrem viel Benzin) und dem kleinen Reservetank (20 Liter), den wir gekauft haben, kommen wir gerade noch so bis dahin. 

Für einen weiteren Abstecher reicht es also nicht mehr – aber wir müssen ja eh in ein paar Tagen wieder nach Darwin retour und werden dann vermutlich nochmals einen kurzen Abstecher in die Windjana Gorge machen, die sich am westlichen Ende befindet. Der Wagen läuft (wiederum nach einigem Nervenspiel) an und wir machen uns auf den 200 km langen Weg nach Derby. Hier kommen wir dann nach dem Mittag auch an und picknicken am Hafen. Leider geht danach aber GAR NICHTS mehr mit unserer Machina. Die Batterie scheint es nicht zu sein, denn Licht haben wir – und tatsächlich nützt auch das Überbrücken mit dem Offroader eines netten Australiers nichts. Wir kontaktieren also die Road-Assistance unserer Vermietungsgesellschaft und erhalten über Whatsapp den nötigen Support. Wir haben ja beide NULL Ahnung von Autos, aber das Problem ist vermutlich der Starter. Also sollen wir mit einem Stein oder Hammer während dem Startversuch unter dem Auto liegend auf dieses eine metallene Ding schlagen und es sollte gehen. Nach einigem Suchen hat Mathias dann diesen Starter gefunden und es funktioniert also wirklich. Seraina dreht den Zündschlüssel, Mathias schlägt mit einem eisernen Schraubschlüssel vom Australier auf den Starter und der Wagen läuft.

Ja und weil wir das jetzt nicht jedes Mal machen wollen, fahren wir am gleichen Tag noch nach Broome. Das war sowieso unser Tagesziel und hier hat es einen Mechaniker unserer Vermietungsgesellschaft, der sich morgen dem Problem annimmt.

Hier sitzen wir nun auf dem Camping und hoffen, das geht morgen nicht allzu lange. Updates folgen natürlich...

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