Veröffentlicht: 15.03.2023
Der erste Zug von Göttingen nach Regensburg hatte, wie hätte es anders sein können, Verspätung. So kam ich 2 Stunden später in Regensburg an als gewollt. Die Stunde Aufenthalt verbrachte ich in einem Cafe. Es war immerhin Sonntag und ich musste lange genug (ich fasten zu der Zeit Koffein) auf den lang ersehnten Genuss warten. Zunächst war es etwas komisch alleine zu reisen. Alleine zu entscheiden welches Cafe man besucht oder wo es einen hintreibt. Ich fragte mich ob das wirklich eine gute Idee sei mich allein zwei ganze Wochen auf Reise zu begeben. Ich schrieb viel mit Freunden und fing an mich mit meinem ersten Reiseziel auseinanderzusetzen. So verflog die Stunde Aufenthalt schnell und es ging weiter nach Prag.
Danke der DB kam ich erst um 21 Uhr im Hostel Sir Tobys an. Im ersten Zimmer welches ich bekam war nicht Mal ein Bett frei, im zweiten schnarchen, müffelten und pusten die anderen 11 Menschen fröhlich vor sich hin. Aber egal ich war einfach nur müde und froh angekommen zu sein.
Am nächsten morgen waren diese ganzen Menschen bereits um 8 auf den Beinen und irgendwie konnte ich niemandem zum Connection finden. Also fuhr ich in die Stadt und ließ mich treiben.
ch startete mit ein paar Turi Dingen wie dem tanzenden Haus und dem Mahnmal der Opfer des Kommunismus. Doch zog es mich eher aus der Stadt raus in den Petrin Park. Dort beobachtete ich ein Albino Eichhörnchen, einen Grünspecht, Nutrias und viele andere Vögel. Ich hatte eine großartige Sicht auf die Stadt .
Im Park fand ich einen Spot mit frei liegendem Sandstein in den sich viele verewigt oder Fratzen reingeritzt hatten.
Unterhalb sah ich einen kleinen Platz im Gebüsch auf dem jemand sein Zelt aufgeschlagen hatte, und dort wohl lebte. Er oder sie machte deutlich das es sein/ihr Spot war, ich respektierte es, hinterließ aber eine Nachricht, weil ich sehr gespannt war was er oder zu erzählen hätte. Hinter solchen Menschen stehen immer spannende Geschichten. Leider bekam ich keine Antwort.
Die Pause im Park ließ mich neue Energie für die nächsten Punkte auf meiner Turi Liste schöpfen.
Ich besuchte die John Lennon Mauer, die Karlsbrücke und wollte auf den jüdischen Friedhof. Ich sah aber nicht ein Geld für ein Mahnmal zu bezahlen und spähte deswegen nur über den Zaun um das Gefühl einzufangen was bereits die Bilder im Netz ausgelöst hatten. Es war unvorstellbar schlimm was in der Geschichte passiert ist. Die Juden und Jüdinnen hatten in dem Ghetto nicht mal genug Platz um die Zahlreichen Toten würdevoll zu begraben. Sie mussten sie stapeln... Nicht annähernd jeder 10 hatte überhaupt einen Grabstein... So etwas darf nie nie wieder passieren !
Nachdem ich das Gefühl verarbeitet hatte wollte ich endlich Menschen treffen und fand zunächst Furkan in den Hangouts von couchsurfing. Ich holte ihn an der Universität ab und wir aßen Burger und fritierten tschechischen Käse. Danach ging es in die Stadt wo zwei weitere Locals Mara und der peruaner Paisan der nicht aufhörte zu reden dazu stießen. Wir besuchten verschiedene Bars tranken zusammen und diskutierten darüber wie viel Schaum auf ein Bier gehört.
Ein gelungener Abend!