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Tag 37 Arthur's Pass

Veröffentlicht: 03.12.2017

Schlafe super und das Bad im See statt Dusche ist auch ganz ok. Mit einer Runde Kaffee und Müsli starte ich gegen 09:30 Uhr zum Arthur's Pass. Vorbei an ein paar anderen schönen Campingplätzen an der Straße und auch durch mehrere Baustellen. Die Straße wird an manchen Stellen verbreitert. Natürlich denke ich schon wieder ”alles schon gesehen, irgendwie kommt mir das bekannt vor” doch dann taucht die wunderschöne Hochebene auf und ich bin froh, die Zeit investiert zu haben. Am Arthur’s Pass selbst gibt es eine I-site vom DOC, einen netten kleinen DOC Camping und eine Bahnstation. Ein Zug von Kiwi rail fährt gerade vorbei. Die Kritiken im Internet sind teilweise vernichtend. Von 3,5 habe Stunden Zufahrt nur eine Stunde interessant. Das muss jeder selbst beurteilen und entscheiden. Was mir aber auffällt, dass 5 bis 7 Wagen von drei Dieselloks gezogen und weiteren drei geschoben werden. Den Grund dafür muss ich noch rausfinden. Auf dem Weg zurück in Richtung Christchurch schlägt wieder das Neuseeland Wetter zu. Schlagartig zieht Nebel auf und der Berg erweist sich als Wetterscheide. Dahinter ist es nicht mehr sonnig sondern leicht bis mittel bewölkt. In einem kleineren Ort mache ich kurz Mittagspause, tanke voll und schütte Öl nach. Dann geht es weiter Richtung Kaikoura. Dort möchte ich gerne Wale sehen und ein bisschen die Tierwelt auf der Halbinsel erkunden. Kaikoura hat eine sehr privilegierte Lage an der Ostküste nördlich von Christchurch. Dort gibt es einen Tiefseegraben, mit reichlich Futter für die Wale. Gleichzeitig reichen hier die sogar im Sommer schneebedeckten Gipfel der Alpen bis fast an den Strand heran. Ein wirklich mystischer Ort, etwas ganz besonderes. Aber auch hier gilt wieder, in Neuseeland lebt die Erde! Und manchmal bebt sie auch. Im Oktober 2016 traf ein Erdbeben die kleine touristische Stadt so schwer, dass der SH1 der wichtigste Highway des Landes nach Kaikoura rein und weiter in den Norden verschüttet und komplett zerstört wurde. Teilweise hat sich dort die Erde um 8 Meter angehoben. In Kaikoura selbst hat sich der Meeresspiegel um knapp 2 Meter angehoben. Der Ort war komplett von der Außenwelt abgeschnitten. In den letzten zwölf Monaten wurde Großartiges geleistet, die sogenannte Inlandroute wurde so ausgebaut, dass eine verbreiterte, teilweise sehr provisorische Strecke zumindest wieder Versorgung und ersten Tourismus in Kaikoura zulässt. Derzeit muss man aber wirklich nach Kaikoura wollen, denn insgesamt 8 Baustellen und enge fast überall geflickte Straßen und Behelfsbrücken machen die Fahrt echt anstrengend. Die Bauarbeiter, die den Teer reparieren und die Schlaglöcher und Absenkungen stopfen, treffe ich teilweise abends auf meinem Campingplatz am Motel wieder. Sehr nette Kerle! Der Campingplatz ist nur ein Drittel belegt und man merkt schon an der Rezeption, wie sehr sich die Leute freuen, dass die Touristen nach über einem Jahr wieder kommen. Zu diesem Zeitpunkt fange ich an, ein ganz klein wenig zu begreifen, was hier los war. Am ersten Abend schlendere ich noch durch den Ort, einige Gebäude sind noch mit Stützen versehen, andere sind abgerissen, es klaffen Lücken und an vielen Gebäuden und Läden wird fieberhaft für die Wiedereröffnung gearbeitet. Bis die große Anzahl an Touristen dann hoffentlich wiederkommt, wird es laut derzeitiger Vorhersage bis Mitte Dezember dauern. Dann wird die Küstenstrasse wieder befahren werden können. 

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