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Transformation Jim Bob

Veröffentlicht: 26.02.2018

21.02.2018 Als wir uns dazu entschieden, ein Auto zu kaufen, stand schon frühzeitig für uns fest, dass es nicht nur ein Fortbewegungsmittel sein sollte, sondern eben auch ein Gefährt, welches genug Platz für uns Zwei zum Schlafen haben sollte. Der Kauf unseres Ram's stellte sich schnell als richtige Entscheidung heraus, denn wir hatten nun eine 2,40x1,60m große Ladefläche. Genug Platz für ein Bett und unsere Koffer. Bei richtiger Konstruktion ohne das nervige hin- und herräumen unserer Koffer. Da die Radkästen die Ladefläche an einer Stelle auf 1,20m begrenzten und wir noch irgendwo unser Gepäck sinnvoll verstauen wollten, stand bereits zu Beginn der Planungen fest, dass das Bettgestell über die Radkästen gebaut werden musste. Es war nur die Frage, wie das am einfachsten und billigsten umzusetzen wäre. 

Also fuhren wir zu einem Baumarkt, schauten uns um und sammelten Ideen. Eine war, das Bett aus Paletten zu bauen, da diese hier für lau zu haben waren. Günstig, aber doch irgendwie unpraktisch. Zum einen nehmen Paletten aufgrund ihrer Höhe etwa 20cm wertvollen Platz weg, was den Raum zwischen Decke und Bett ziemlich stark schrumpfen lässt. Zum anderen sind die Teile nicht besonders leicht, wollten wir doch mindestens eine der Paletten so einbauen, dass man sie hätte hoch heben können, um besser an die Sachen darunter zu kommen. Doch keine so gute Idee. Nach langem hin und her überlegen, entschieden wir uns für die aus unserer Sicht einfachste Variante: Kanthölzer zurecht schneiden (lassen) und alles irgendwie stabil zusammenschrauben, damit daraus ein Bettgestell wird.

Gesagt, getan. Wir suchten uns den 21.02. aus. Ein Tag, der laut Wetterbericht durch Sonne (keinen Schnee/Regen) und angenehme Temperaturen gekennzeichnet sein sollte. Sollte! Wir fuhren zu Home Depot und verbrachten etwa eine Stunde damit, die richtigen Kanthölzer und eine (günstige) Dämmung für die Ladefläche zu finden. Nachdem das erledigt war, ließen wir alle Kanthölzer zentimetergenau zuschneiden. Das die Kanadier ihre liebe Mühe mit dem metrischen System haben (schließlich waren unsere Maße in Zentimetern angegeben), stellten wir wenige Stunden später fest. Als alles zugeschnitten, alle Materialien gekauft und ein Akkuschrauber ausgeliehen war, gingen wir raus. Was war denn das? Weiße, flockenartige Gebilde aus gefrorenem Wasser fielen im spitzen Winkel zu Boden. Schnee? Hatte der Wetterdienst nicht für heute Sonnenschein angesagt und für die darauffolgenden Tage Regen? Nachdem wir ein paar nette, deutsche Schimpfworte gen kanadischen Himmel, Boden, Baum und alle anderen sich anbietenden Objekte gerufen bzw. gemeckert hatten, legten wir los. Die Isolierung bestehend aus Quietschpappe und Alu-Folie wurde von mir fachmännisch mit einer in den Abmessungen identischen Pressspanplatte verschraubt. Danach machte ich mich im Schneegestöber daran, die drei Längslatten mit jeweils drei Füßen zu versehen. Als diese dann, unter Beihilfe meiner bezaubernden Assistentin, fertig zusammengeschustert waren und ihren angedachten Platz auf der Ladefläche eingenommen hatten, mussten "nur noch" die Querlatten angebracht werden. Da ich nicht mehr meine Finger spürte, noch im Gymnastikunterricht früher eine besonders gute Figur gemacht hatte, übergab ich an Bella, die nun diese Aufgabe erledigen durfte. Diesmal assistierte ich ihr. Nachdem das endlich fertiggestellt war und wir beide weder Hände noch Füße noch Nase spürten, sahen wir das massgenaue Abmessen und Zusägen unsere Längslatten. Oder eben das genaue Gegenteil. Alle drei hatten unterschiedliche Längen. Hatten wir nicht darum gebeten, alle auf 2,03m zurechtzuschneiden? Nun, eine der Latten hatte bestimmt diese Länge. Doch war eine etwas kürzer und eine etwas länger. Warum das ein Problem war? Nun, weil wir das Bett mit einer Klapptür abschließen wollten, die zum einen die Koffer vom hin- und herrollen bei der Fahrt abhalten und zum anderen als Lehne zum rumsitzen und dem damit einhergehenden Anstarren von Naturwundern, Sonnenuntergängen oder blöden Touristen dienen sollte. Wir beließen es im schrägen Zustand und bauten noch schnell die hierfür notwendige Tür zusammen. Bei dieser hatten wir uns etwas vermessen. Also nochmal in den Baumarkt (war ja nicht weit) und nochmal 10cm runter. Dann passte es. Schnell anschrauben ans Bettgestell und Akkuschrauber wieder abgeben. Nach drei Stunden im Schneegestöber (etwa 10cm Neuschnee) und kalten Knochen waren wir froh, dass es überstanden war und fuhren zu einer Wohnungsbesichtigung. 

Am nächsten Tag schien widererwartend die Sonne. Wir fuhren nochmal zu Home Depot, liehen uns einen Akkuschrauber und nahmen das Bett teilweise nochmal auseinander. Das geht doch nicht, dass es so schräg abschließt. Was sollen den die Menschen denken. Wenn man Monk (aka Patrick B.) ist, muss so etwas schnell aus der Welt geschafft werden. Geht nicht anders. Wir schraubten das Bett wieder zusammen (die linke Längslatte war immer noch zu lang und steht nun natürlich über) und befestigten die Klappe (diesmal halbwegs im rechten Winkel und gerade und monk-konform). Stolz wie Bolle. Endlich geschafft. Es wird also Zeit, endlich auf die Piste zu gehen. Aber halt. Erstmal Kohle ranschaffen...

 

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