Veröffentlicht: 09.12.2022
Hallo ihr Lieben,
ich habe mich nun dazu entschieden einen kleinen Blog zu machen und immer mal n paar Bilder und Geschichten von meiner Zeit in Neuseeland hochzuladen. Einerseits, um euch etwas Teil haben zu lassen und mit euch etwas meine Eindrücke teilen zu können. Und anderseits auch, weil ich somit Dinge nicht mehrfach schreiben brauch… auch wenn ich es eigentlich mehr mag individueller und persönlicher im Kontakt zu sein. Aber habe immer wieder etwas das Gefühl entwickelt, dass mir manchmal etwas die Zeit fehlt so ausführlich zu schreiben, wie ich es eigentlich gern machen würde.
4 Wochen sind um, so schnell kann es gehen. Anfangs hat sich alles etwas zäh angefühlt und ich dachte, wie soll ich allein nur die 7 Monate überstehen. Aber mit der Zeit wurden die Tage voller, die Kontakt mehr und somit lebendiger und schnelllebiger.
Die erste Woche habe ich bei Jaqs in Titirangi verbracht. Ein Randgebiet von Auckland, welches quasi direkt in einem kleinen Urwaldgebiet liegt. Zudem war ihr Haus am Ende der Straße und nur 2min vom Meer entfernt. Ich schlief in einer kleinen sehr gemütlichen Holzhütte auf ihrem Grundstück und bewohnte sonst mit ihr Haus. Sie ist Architektin, Historikerin, Buchautorin, Craniosacraltherapeutin, warmherzig, humorvoll, intelligent, energiegeladen, maximal sprunghaft und leicht verschüsselt. Sie hatte gerade etwas Liebeskummer, da sie ein Techtelmechtel mit einem wohl durch Fernsehsendungen bekannten Architekten hatte, der sich nun nicht mehr meldete. Mit meinen stark limitierten englischen Sprachkenntnissen gab sie mir immer wieder das Gefühl, ihr beim Verarbeitungsprozess hilfreich zu sein, obwohl ich eigentlich nicht mehr machte als ihr zuzuhören. Ansonsten arbeitete ich am Vormittag circa 4h für sie im Garten. Etwas anstrengend gestaltete sich dabei, dass sie immer wieder neue Ideen hatte, was ich machen kann und ich somit gefühlt 5 Aufgaben anfing, aber nie richtig zu Ende führen konnte. Ein weiteres Zeichen ihrer liebvollen Verschüsslung war, dass sie bei gemeinsamen Arbeiten plötzlich einfach verschwand, ich auf sie wartete und sie dann kurze Zeit später sah, wie sie sich vergnügt anderen Aufgaben widmete. Ich halte mich da mit Diagnosen zurück, aber es war augenscheinlich welche im ICD-10 beschriebene Charaktereigenschaften ihren Alltag beeinflussten. Am Nachmittag zeigte sie mir dann die Umgebung und wir fuhren beispielsweise in die Innenstadt in die Kunstgallerie, trafen uns mit einem Freund von ihr und sie machten für mich eine kleine Stadtführung, wir machten kleine Wanderungen und sie zeigte mit Piha, ein bezaubernder Strand mit zauberhaften Wegen und Aussichten. Im Rückblick bleibt ein sehr schönes Gefühl zurück und ich bin ihr sehr dankbar für diesen lockeren und herzlichen Einstieg in meiner Zeit in Neuseeland.