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Vulkan Villarrica

Veröffentlicht: 12.01.2018

Villarrica ist der aktivste Vulkan in ganz Südamerika, ca 2800m hoch! Man sieht den Rauch von unten aufsteigen. Der Vulkan ist nicht verschlossen, sodass man wenn man Glück hat, flüssige Lava sehen kann.

Besteigen darf man den Vulkan nur in einer geführten Tour, was man auch verstehen kann wenn man sieht was für Leute sich auf den Weg machen. Es ist natürlich eine Gelddruckmaschine. Der günstigste Anbieter, den ich gefunden habe, verlangt 85.000 Peso entspricht ungefähr 115€. Ungefähr 500 Leute begeben sich in der Hauptsaison täglich auf den Vulkan. Bei mir war nicht ganz so viel los wie bei den Anderen die sich am Dienstag hochgekämpft haben. Trotzdem war es voll, auf dem Weg.

Morgens um 06:30 Uhr war treffen beim Veranstalter. Es gab Schuhe, einen Helm und einen Rucksack. Wir zogen alle unsere Sachen an und dann ging es mit dem Bus in den Nationalpark. Dort angekommen konnte man sich dann entscheiden ob man die ersten 400 Höhenmeter mit dem Skilift macht oder läuft. Der Lift kostet nochmal 10.000 Peso, etwa 14€. Lift ist natürlich was für Weicheier. 8 Leute entschieden sich gegen den Lift. 1 Schweizer, 1 Chinese , 5 Israelis und ich. In Begleitung von 2 Guides ging es dann los. Sie sagten uns schon, dass das erste und das letzte Stück die anstrengendsten sein werden. Wir waren die letzte Gruppe und die Guides legten ein ganz schönes Tempo an den Tag. Ich dachte wenn wir so den ganzen Berg hoch rennen sterbe ich. Die letzten Monate in Asien haben doch ziemlich an meiner Kraft genagt. Ich war aber trotzdem in der vorderen Gruppe. Am Ende vom Lift angekommen gab es dann eine kleine Pause, welche die Israelis aber zu einer Großen ausbauten, was sich über die ganze Strecke so ziehen sollte. Wenn es hieß 5 Minuten Pause, machten die mindestens 15 Minuten draus, weil sie von alles und jedem ein Foto machen mussten und dann noch gemütlich was essen und trinken mussten. Als wir dann endlich starten konnten, gab es erstmal eine Einweisung wie man sich auf dem jetzt beginnenden Schnee und Eis zu verhalten hat. Auch hier hörten sie nicht richtig zu und ich verstand jetzt, warum es pro 4 Leute einen Guide gab. Auf dem Vulkan gibt es einen kleinen Gletscher, deshalb bewegt man sich die ganze Zeit auf Schnee und Eis. Das ist für unerfahrene sehr gefährlich, da die Steigung es auch in sich hat. Mit Eispickel bewaffnet ging es dann weiter. Wir kürzten ab um etwas Zeit zu gewinnen. Das Tempo war jetzt auch etwas langsamer. Für meinen Geschmack hätten wir auch etwas schneller gehen könne aber es war so auch angenehm. Wir kamen gut voran und überholten einige Gruppen. Durch die langen Pausen waren wir aber immer am Ende der Masse die sich nach oben bewegte.

50 Meter unterhalb des Kraters war dann erstmal stopp. Hier legten wir die Rucksäcke ab und holten unsere Gasmasken raus. Für das letzte Stück war es verboten einen Rucksack mit sich zu tragen. Also hängte ich mir die Kamera um und wollte los. Wie nicht anders zu erwarten haben die Trödelärsche erstmal wieder eine Fotosession gestartet. Eduardo unser Guide war mittlerweile auch schon sehr genervt und wir bewegten uns schon mal langsam nach oben. Irgendwann kam dann auch der Rest hinterher.

Oben angekommen erwartete uns das rauchende Loch. Beeindruckend! Leider ist der Lavapegel aktuell sehr niedrig, sodass man nichts sieht. Es ist trotzdem ein atemberaubender Anblick. Ich weiß gar nicht wie ich es beschreiben soll. Ich hoffe ihr bekommt durch die Bilder einen kleinen Eindruck. Auch der Ausblick über die umliegende Landschaft ist einfach Hammer. Eduardo erklärte mir was wir alles sehen können. Unter anderem sieht man jede Menge anderer Vulkane. Auch der zweit aktivste Vulkan war in Sichtweite.

Dann ging es wieder runter zu unseren Rucksäcken. In unseren Rücksäcken war dann auch unser Equipment um vom Berg wieder runter zu kommen. Es ging nämlich auf dem Arsch runter. Wir holten also eine Hose, eine Jacke, eine Art Windel, Handschuhe und einen Po-Rutscher aus dem Rucksack. Dann gab es eine Einweisung wie man bremst, dazu benutzten wir unseren Eispickel. Dann ging es in die Rinne im Eis. Das erste Stück war ziemlich steil. Hier benutzten wir das Plastik noch nicht sondern Rutschten nur auf dem Arsch. Das ging voll ab und wir hatten alle ein dickes Grinsen auf den Lippen. Am nächsten Abschnitt klemmten wir uns dann die Plastikscheibe unter den Arsch und ab gings. So ging es dann Abschnitt für Abschnitt runter. Das war wirklich der spaßigste Teil an der ganzen Tour. Es ging nur leider viel zu schnell um. Unten angekommen hatte ich dann einen nassen Arsch. Der Schnee ist um die Jahreszeit natürlich sehr wässrig. Im Februar wird der größte Teil auch weggeschmolzen sein, sagte mir Eduardo. Unten waren es aber auch 25 Grad. Also war es nicht so schlimm einen nassen Arsch zu haben. Jetzt hieß es dann am Bus auf den Rest von der Gruppe zu warten. Die kamen erst eine halbe Stunde später den Berg runter. Zum Glück gab es auf dem Parkplatz Einen der kaltes Bier verkaufte. Dann ging es zurück und ich muss sagen, die Tour war jeden Cent wert. Ich würde es auf alle Fälle wieder machen. Man muss halt ein bisschen Glück haben, dass man eine gute Truppe erwischt und nicht wie ich so ein Loser Team.

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