Autoverkauf in Darwin

Nachdem wir beim Mechaniker erfahren hatten, dass an unserem Auto der Kühler undicht war, der Motor zu viel Öl verbraucht und die Batterie gewechselt werden muss, waren wir beide so niedergeschlagen dass wir uns erstmal ne Flasche Wein kauften, den nächsten Campingplatz anfuhren und versuchten wieder runterkommen. Da hatte der blöde Händler uns ziemlich übers Ohr gehauen und ich fühlte mich noch schlechter, da ich dieses Auto unbedingt kaufen wollte... Nachdem sich zuerst niemand auf unsere Anzeige meldete, hatten wir endlich einen Interessenten mit dem wir einen Termin ausmachten. Leider kein Backpacker sondern irgendein Einheimischer. Wir warteten zwei Stunden in der prallen Sonne um mit Ernüchterung festzustellen, dass er nichtmehr kommen wird. Auf unsere Nachrichten antwortete er auch nichtmehr. Eine weitere Gruppe deutscher Backpacker war zunächst sehr interessiert aber sagte dann auch wieder ab. Wir wollten die nächsten Nächte eigentlich in einem Hostel übernachten und hatten drei Nächte gebucht. Wir bekamen sogar ein Upgrade in ein Doppelzimmer. Als wir das Hostel betraten, trauten wir unseren Augen kaum. Alles dreckig, es hat gestunken ohne Ende, in der Küche lagen überall Essensreste und in den Sitzecken lagen betrunkene und bekiffte Menschen die irgendwo unterwegs ihr Leben verloren hatten. Hier wollten wir keine Sekunde länger bleiben und beschwerten uns an der Rezeption. Freundlicherweise bekamen wir unser Geld zurück. In Jonas Augen war dies das schlechteste Hostel das er je gesehen hat auf der gesamten Reise (mein Platz 1 bleibt auf ewig der Fahrstuhl in HongKong^^)

Da sich weiterhin niemand mehr meldete auf unsere Anzeige, beschlossen wir uns einen Helpx-Platz zu suchen. Pam und Brian, ein älteres Ehepaar luden uns ein bei Ihnen zu wohnen und zu essen und dafür an der Renovierung des Hauses für ein paar Stunden am Tag zu helfen. So hatten wir wenigstens keine Kosten und etwas Ablenkung. Die zwei waren ein total süßes altes Ehepaar das auch schon viel von der Welt gesehen hat und so tauschten wir jeden Abend unsere Geschichten aus und es tat gut nochmal in einem richtigen Bett zu schlafen. Einziger Nachteil an der Sache war, dass die Arbeit bei 33Grad in der prallen Sonne ziemlich anstrengend war. Es gab jeden Abend Bier oder ein Glas Wein und Pam kochte wie in einem 5 Sterne Restaurant. Leider waren die Portionen auch nur dementsprechend groß^^

Lustigerweise wohnte bei Pam's Tochter auch gerade ein deutsches Backpacker Pärchen, das gerade auf der Suche nach einem Auto war. Wir nutzen die Chance und fuhren auf gut Glück einfach mal vorbei. Wir lernten Markus und Steffi kennen, ein unglaublich nettes Paar, die beschlossen unser Auto zu kaufen. Da wir so lieben Leuten nicht unsere Schrottkiste verkaufen wollten, machten wir einen Deal, dass wir alle Reparaturen machen lassen werden und die zwei anschließend das Auto nehmen. Glücklicherweise zahlte einen Teil der Kosten unsere Versicherung. So haben wir zwar ziemlich Verlust beim Preis gemacht, aber immerhin hatten wir einen Käufer und dazu noch zwei neue Freunde. Da die Reparatur erst nächste Woche gemacht werden konnte, verbrachten wir die nächsten Tage gemeinsam mit Markus und Steffi und gingen viel an den Strand oder ins Freibad. Wir konnten unser Glück kaum glauben als wir endlich eine Woche später das Auto vollständig repariert den beiden übergeben konnten und endlich unsere Weiterreise planen konnten. Vielleicht sollte es am Ende alles so sein und der Verkauf fand noch ein gutes Ende. An dieser Stelle gehen liebe Grüße an Pam und Brian die sich liebevoll um uns gekümmert haben und wir eine tolle Zeit hatten und natürlich an Markus und Steffi ohne die wir heute immernoch in Darwin sitzen würden...

Für uns hieß es abends noch Rucksack packen und morgens saßen wir schon im Flieger nach Singapur. Wir konnten es kaum erwarten:)