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Fun Diving

Veröffentlicht: 19.07.2023

Heute war ich relativ früh wach, um nicht zusagen ich hatte eine sch… Nacht. Und das war unser Diving-Guide Julian schuld🤣.

Wir hatte vor ein paar Tagen den Fun-Diving-Course beim Julian gebucht. Wir freuten uns total, dass Julian mit uns zum Drop-Off und zum Coral Garden wollte. Dann erzählte er uns beiläufig, dass es da Haie gibt. Nette, kleine, liebe Haie. Ich suchte den Fehler in diesem Satz, denn nette, kleine liebe Haie gibt es nicht.

Es liegt vielleicht an meinem Kindheitstrauma, dass ich Haie eher als Menschenfresser sehe, als als nette, kleine, liebe Tiere. Ich hatte damals, da war ich 10/12 Jahre alt, den Film „ der weiße Hai“ geguckt. Allerdings eher unter der Bettdecke, als darüber. Die Musik alleine reichte mir, das ich wußte was im Fernsehen passierte. Ich weiß noch, das ich mich damals nicht getraut hatte den Fernseher aus zu machen. Ich dachte immer, der Hai springt daraus. Es war furchtbar.

Aber was sagte Julian: „Das könnte auch eine Therapie werden. Wäre doch gut wenn wir welche sehen würden.“

In der Nacht vor unserem Tauchgang konnte ich tatsächlich nicht gut schlafen. Ich stand sogar auf, und sprach mit den Sternen und dem Universum. Aber sei es drum, ich wusste das ich nicht alleine im Wasser war.

Pünktlich um 8:45 Uhr holte uns also Julian frohen Mutes, am Hotel ab, und bekam erst einmal Instruktionen von mir. Doch weit gefehlt. Er freute sich, das wir zum Drop-off fuhren, und ich vielleicht Haie treffen könnte.

Eins vorab: das Universum war mit MIR 💪🏼.

An der Diving-Station, packten wir unser Equipment zusammen und fuhren mit Jonas (ein anderer Tauchlehrer) und einem Österreicher los. Jonas setzte uns drei in Tulamben ab, und wir bauten unser Equipment wieder auf. Jeder machte seine Ausrüstung fertig und wurde von seinem Buddy gecheckt. Rainer war mein Buddy und ich seiner. Wir checkten uns gegenseitig ab, und gingen dann, Hand in Hand mit Julian in das Meer.

Die Wellen waren recht hoch und nicht wirklich sanft, dazu kamen dann noch die Steine, auf denen wir liefen. Es war fast eine Qual, und für jeden Außenstehenden, recht amüsant. Meine Maske konnte ich ja noch im Wasser auswaschen, aber meine Flossen bekam ich ohne meinen Buddy nicht wirklich an. Ich lag mit meiner aufgeblasenen Weste auf dem Rücken, wie ein Marienkäfer der um sein Leben kämpfte. Nachdem aber alles an seinem Platz war, gab Julian das Zeichen zum abtauchen. Ich hob die Tarrierung hoch, ließ Luft aus meiner Weste und tauchte ab. Unter Wasser war es erst nicht schön. Sand, Dreck und aufgewühlte Erde war um uns herum. Man konnte kaum Fische sehen, aber wir folgten instinktiv Julian.

Am Anfang war ich schwer mit mir beschäftigt. Atmen, immer ruhig atmen, das mußte ich, und die Luft immer raus lassen. Je mehr man ausatmet, desto besser sinkt man, das hatte uns unser Guide beigebracht. Also habe ich immer versucht das letzte an Luft auch auszuatmen. Dann war da das Problem mit den Ohren. Wenn man sinkt, bekommen die Ohren Druck und tuen weh. Man muss alle paar Zentimeter seinen Ohrendruck entlasten. Wenn man an allerdings die 10 Metermarke erreicht hat, wird es meist besser. Also hatte ich die ersten 2-3 Minuten Beschäftigung mit mir.

Am ersten Grund, in einer Tiefe von ca. 5-6 Meter standen Statuen im Wasser. Einfach so. Wahrscheinlich für die Taucher, damit die schöne Fotos machen konnten. Wir schwammen immer hinter Julian her. Ich sowieso instinktiv, weil ja ein Hai hätte kommen können, Rainer, weil er gut erzogen war. Plötzlich waren kleine Bunte Fische um uns herum. Julian zeigte auf den ein oder anderen Fisch. Benutze seine Taschenlampe um uns einige Öffnungen zu zeigen, wo sich Fische aufhielten. Es war toll.

Nemos, Seesterne und Muränen konnten wir noch erkennen, aber bei einem Pink-Leafskorpionfisch hörte es dann auf. Julian erzählte uns im Dive-Center später, welche Fische und Muscheln wir alles gesehen haben. Wir waren aber im Moment noch total überwältigt. Hunderte von Fischen auf einem kleinen Riff. Sensationell. Total putzig. Obwohl das Wasser nicht klar war, und eine unheimliche Strömung unter Wasser war, war alles total chillig. Jeder war ruhig und tiefenendspannt. Julian machte sogar einige Jogaübungen unter Wasser.

Ich aber nicht. Bei aller Liebe, ich war froh das ich mein Leben und meine Atmung hatte, da brauchte ich kein Joga für Nixen🤣. Ich winkte ab und wandte mich den Fischen wieder zu. Es war ein einzigartiges Gefühl was uns durchströmte.

Riffe zu sehen, die zum Teil noch eine wunderschöne Farbe haben, Fische zu sehen, die mindestens von Herrn Glööckner kreiert wurden. Eine Farbenpracht…unfassbar.

Nach 45 Minuten tauchten wir langsam, nach Anweisung vom Julian, wieder an die Oberfläche, und ich kämpfte wieder mit meinen Flossen. Ich gewann wieder nicht. So ein Marienkäfer kommt halt schwer an seine Füße, wenn er im Wasser liegt.

Laut Tauchkomputer machten wir eine Pause von 1:12 Stunde. Wir aßen unser Mi-Goreng und saßen total überwältigt auf einem Mäuerchen.

Es war ein tolles Erlebnis was wir in den letzten 45 Minuten erleben durften. Der nächste Tauchgang sollte ins Korallen-Riff gehen. Wir tauchten, nachdem wir wieder unsere Flossen und Masken aufhatten, mit einer neuen Sauerstoffflasche in die Tiefe der Meere.

Auch jetzt war die Strömung sehr stark zu spüren. Wir mussten wirklich aktiv unsere Beine und Füße bewegen, sonst wären wir stehengeblieben unter Wasser. Rainer und ich waren total erschlagen von der Vielfalt an Fischen und Korallen. Alles war so bunt, obwohl wir eine relativ schlechte Sicht hatten. Julian und Rainer spielten mit einem mittelgroßen türkisfarbenen Fisch. Er versteckte sich erst unter Julians Flosse, dann schwamm er zu Rainer um zu sehen welches Spiel er so drauf hatte.

Es war unfassbar, was für eine wunderbare Welt es hier unter Wasser gab.

Wenn man die Spielregeln des Tauchens beherzigt, und nichts unter Wasser anfasst, kann man fast denken, das man auf einer großen bunten Spielwiese ist. Wir waren alle tiefenendspannt. Es war unbeschreiblich.

Allerdings gab es eine Situation, da wollte Julian einen Fisch fotografieren. Trat dann aber auf die Bremse und stoppte mich mit einem Handzeichen.

Wir hatten in unserem Tauchkurs verschiedene Handzeichen gelernt. Bekanntlicherweise ist es unter Wasser etwas schwierig zu kommunizieren. Dafür gibt es gewisse Handzeichen. Gut das wir die gelernt hatten, denn Julian signalisierte mir, dass ich stoppen sollte, weil ein Fisch mich oder ihn sonst hätte angreifen wollte. Es war ein Titan-Drückerfisch (googelt mal🤣). Er war eigentlich dabei seine Qualle zu verspeisen, bis wir kamen. Er hörte auf zu essen, guckte uns mit seinen großen Augen an und hatte den Mund auf.

Wenn er ein Hund gewesen wäre, würde ich sagen, er fletschte die Zähne. Zumindest leuchteten Diese.

Als wir oben an Land waren, sagte uns Julian das er 40 cm groß gewesen war. Gut das wir so einen guten Guide bei uns hatten.

Weiter unten im Wasser schwammen wir weiter, nachdem wir uns nett und höflich vom Titan-Drückerfisch, verabschiedet hatten. Plötzlich waren wir umzingelt von Hunderten bunten Fischen. Es war unsagbar. Rainer zeigte ständig auf die Fische, und war wahrscheinlich genau von diesem Eindruck erschlagen, wie ich. Das was man sonst nur im Aquarium im Zoo sieht, war um uns herum. Sensationell und unbeschreiblich. Wir hätten noch Stunden unter Wasser bleiben können. Aber Julian schwamm nach 33 Minuten mit uns an die Oberfläche. Wir hatten dadurch, dass die Strömung so stark war, sehr viel Luft verbraucht. Aber selbst diese 33 Minuten reichten aus, um uns zu flashen.

Wir glauben, dass wir das Tauchen weiter ausüben möchten. Spätestens wieder hier auf Bali. Es hat uns unendlich gut gefallen.

Oben an der Wasseroberfläche wieder angekommen, robbten wir uns wieder gemeinsam an den Strand.

Wir machten Fotos und waren unendlich glücklich und dankbar für diesen Tauchgang. Später holte uns Jonas wieder ab, und wir fuhren alle zur Diving -Station.

Julian erzählte uns einiges über die Fische die wir gesehen hatten, und ich schrieb brav alles in unser Lockbuch.

Später verabschiedeten wir uns und gingen zum Hotel. Wir waren beide total überwältigt von diesem tollen Trip. Wir hätten uns keinen besseren Guide, als den Julian vorstellen können.

Er hat mir nicht nur meine Angst vor‘m Tauchen genommen, sondern uns eine ganz neue und einzigartige Welt gezeigt.

Wir hatten heute noch ein Gespräch mit ihm, und er sagte, dass er sich jetzt schon auf unsere nächsten Tauchgänge mit uns auf Bali freut.

Mal sehen wann das wohl ist.

Wir sind so gegen 21:00 Uhr ins Zimmer gegangen, ich weiß zwar nicht was Rainer gemacht hat, aber ich bin glücklich und zufrieden ins Koma gefallen.

Danke an Julian, der nicht nur mir die Angst vor‘m Tauchen genommen hat, sondern auch uns eine neue Welt gezeigt hat. Danke für deine Ausdauer und deine starken Nerven.

Danke🙏🏽🙋‍♂️🐡🐠🪸🤿🐟🇮🇩

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